Genre:
Action USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ab 44,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Rico Rodriguez ist endlich zurück - und das bedeutet Chaos und Zerstörung, denn wie in den beiden ersten Teilen der Open World-Reihe Just Cause ist auch in deren dritten Teil eines garantiert: es wird heftig rummsen.
Was Rico in seinem neuesten Abenteuer sonst noch zu bieten hat, haben wir für Dich getestet.
Meinung:
Wenn ein guter alter Bekannter nach Hause zurückkehrt, ist das eigentlich ein Grund zur Freude. Die Bewohner des kleinen Inselstaates Medici sollten sich allerdings in Deckung begeben, denn der verlorene Sohn, der nach Jahren wieder auf die Insel zurückkehrt, ist kein Geringerer als Rico Rodriguez. Auch wenn er mit guten Absichten zurückkehrt, schließlich möchte er den mittlerweile an der Macht befindlichen Diktator Sebastiano Di Ravello stürzen, nimmt er keinerlei Rücksicht auf weder seine Feinde noch seine Umgebung und schießt und sprengt alles in die Luft, was ihm in die Quere kommt.
Ein großer Spielplatz
Dazu hat er auf Medici auch reichlich Gelegenheit, denn die einzelnen Inseln bieten nicht nur flächenmäßig einen großen Spielplatz an, sondern auch, was die Objekte anbelangt. Überall steht irgendetwas herum, was man in die Luft sprengen kann. Seien es die obligatorischen roten Fässer, Generatoren, Autos, Treibstofftanks oder sogar ganze Kraftwerke, irgendwas findet sich immer. Wenn man es richtig gut macht, erschafft man eine Kettenreaktion, in der gleich etliche Dinge nacheinander hochgehen.
Obwohl das Zerstören auch so alleine schon jede Menge Spaß macht, hat das Ganze auch einen gewissen Sinn, denn um den tyrannischen Diktator zu stürzen, muss man ihn zunächst schwächen und das macht man wiederum, indem man seine militärischen Einrichtungen zerstört oder Städte befreit - was beides eben mit einer Menge Waffengewalt und Explosionen verbunden ist.
Waffen? Pah, ich habe einen Greifhaken!
Das Waffenarsenal, das Rico dabei zur Verfügung steht, ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern. An Schusswaffen gibt es so gut wie alles. Der große Trumpf ist allerdings sein Greifhaken, mit dem er sich nicht nur an Objekten und Gebäuden festhalten kann, um sich so schnell über die Insel zu bewegen oder sich an Felswänden hinaufziehen kann, sondern Objekte aneinander ziehen kann. Wenn zum Beispiel zufälligerweise ein rotes Fass neben einem Treibstofftank stehen sollte, könnte man also rein theoretisch das Fass gegen den Tank schleudern und sehen was passiert.
Mit dem Wingsuit unterwegs
Rico hat aber nicht nur zerstörerische Gadgets und Ideen. Mit der Zeit, wenn man durch das Erfüllen von Missionen immer weitere Teile der Inseln freischaltet, ergeben sich auch Möglichkeiten, einmal etwas anderes zu machen, außer immer nur zerstörerisch zu Werke zu gehen. Eine ist zum Beispiel, an Autorennen teilzunehmen oder man nutzt seinen Wingsuit und Fallschirm, um sich die Insel einmal von etwas weiter oben anzuschauen. Dieser Blick lohnt sich auch. Weite Strände, hohe Gebirge, kleine Städtchen - auf Medici gibt es viel zu entdecken. Auch wenn es an Details fehlt und die Grafik nicht allerhöchsten Ansprüchen genügt, ist der Inselstaat auf jeden Fall hübsch anzuschauen.
Passend dazu zeigt sich auch die Physik-Engine. Auch die macht ihre Sache allgemein ganz gut, doch optimal ist eben auch hier anders. Manchmal fallen Gebäude arg seltsam zusammen und explodierende Objekte fliegen manchmal zig Meter weit oder titschen wie Gummibälle vom Boden ab. Komplettiert wird all dies von einer KI, die auch nicht gerade als die klügste ihrer Zunft in die Videospielgeschichte eingehen wird. Deckung kennen die Feinde so gut wie gar nicht und an Objekten bleiben sie ebenso gerne hängen. Doch auch hier gilt: für das, was Just Cause 3 sein will, genügt es allemal, denn seien wir mal ehrlich, mehr als Kanonenfutter sind sie ohnehin nicht.
Laufende Klischees
Dass die Story ebenfalls nicht gerade tief greifend ist, haben wir ja schon eingangs dieses Tests beschrieben. Was da noch fehlte, waren allerdings die Charaktere, die man während seines Feldzugs gegen Di Ravello antrifft. Wobei Charaktere eigentlich zu viel des Guten ist, denn Charakter hat eigentlich niemand von ihnen. Wie Rico sind auch alle anderen überzeichnete Klischees, die sehr viel Nonsens von sich geben. Mitunter ist aber auch mal der ein oder andere tatsächlich witzige Spruch dabei, der einen dann auch durchaus schmunzeln lässt.
Übrigens empfehle ich jedem unbedingt die englische Tonspur zu nutzen. Die englische Synchro ist nämlich wesentlich besser geraten als die deutsche, obwohl dort bekannte Namen wie Moritz Bleibtreu oder auch Gronkh zu hören sind. Doch die ändern nichts daran, dass die deutsche Synchro der englischen weit hinterherhinkt.
Fazit:
Die Story von Just Cause 3 kann man getrost vergessen, die Charaktere sind laufende Klischees und technisch ist das Spiel nicht gerade in der obersten Liga. Trotzdem ist Just Cause 3 ein meiner Meinung nach gutes Spiel geworden, denn das, was es sein will, nämlich ein unterhaltsames Action-Adventure, in dem man einfach mal nach Belieben Chaos stiften kann, macht das Spiel genau richtig. Es ist unglaublich unterhaltsam, alles in die Luft zu sprengen, explosive Kettenreaktionen beim Hochgehen zuzuschauen oder einfach nur mit seinem Greifhaken, Wingsuit und Fallschirm über die Inseln zu jagen. All das bringt eine Menge Spaß und lässt einen die Mängel glatt vergessen.
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