Eine pinkfarbene Seuche bedroht die Welten. Und die einzige Möglichkeit, sie zu retten, liegt in einer Gruppe von vier Wesen, die bereits schon früher gemeinsam arbeiteten. Nur, dass sie sich längst auseinanderlebten und so schnell nicht mehr zusammenfinden dürften.
Meinung:
Ein Buch wird erneut geöffnet Es war 2009, als King Art das Adventure The Book of Unwritten Tales entwickelte. Das Spiel kam zuerst hier in Deutschland heraus, ehe es schließlich auch via Steam international veröffentlicht wurde. Es wurde ein großer Erfolg, dem sich bald, 2011, die Fortsetzung bzw. das Prequel Die Vieh Chroniken anschlossen. 2014 wurde dann bekannt, dass an einem The Book of Unwritten Tales 2 gearbeitet wurde. Via Crowdsourcing wurde dieses Projekt finanziert, das seit September 2014 zunächst digital erhältlich war und jetzt, seit dem 20. Februar, auch in physikalischer Form käuflich zu erwerben ist.
The Book of Unwritten Tales dreht sich um vier verschiedene Figuren, wie sie unterschiedlicher nicht sein können: Ivo ist eine Prinzessin der Elfen, Nathaniel ein Mensch und ein Gauner mit einem Herz aus Gold, Wilbur ist der erste Gnom, der Magie beherrscht und das Vieh ist ... das Vieh.
Wenn Flaschengeister streiken Das klingt zunächst alles andere als innovativ oder bahnbrechend. Doch der Charme von The Book of Unwritten Tales 2 zeigt sich, sobald man anfängt zu spielen. Wenn man sich nämlich als Nathaniel im freien Fall befindet und verzweifelt versucht, zu überleben. Dabei ist es nicht besonders hilfreich, dass er einen Flaschengeist mit sich führt. Der ist nämlich beleidigt, weil Nathaniel mit ihm nicht eben sanft umgegangen ist. Schließlich hat er doch nur helfen wollen und es nicht seine Schuld, dass der Zauberspruch explodiert ist, und die Lage erst ausgelöst hat.
Damit wird sofort klar, dass das Spiel äußerst humorig ist. Ständig gibt es eine Situation oder einen Kommentar, über den man lachen kann. Dazu gehört auch das Charakterdesign des Vieh, das mit seinen Glubschaugen und seinem Fell aussieht, als ob es aus von Jim Henson persönlich erfunden worden wäre.
Charme, mit ohne Vorwissen Allerdings ist Vorwissen nötig, um sich in die Geschichte einzufinden. Wer das nicht hat, wie der Redakteur, der muss erstmal nachgucken, was die Konstellation der verschiedenen Protagonisten zueinander angeht. Es gibt zwar ein Intro, dass die grobe Hintergrundgeschichte erläutert. Doch mehr ist da auch leider nicht.
Trotzdem nimmt einen das Spiel gefangen. Es besitzt Charme, weil die Charaktere unvergleichlich sind. Und fast jeder von ihnen hat seine Probleme. Bei Ivo stellt sich heraus, dass sie schwanger ist, ohne jedoch jemals Sex gehabt zu haben. Nathaniel wird eines Verbrechen beschuldigt, dass er nicht begangen hat und Wilbur sieht sich Vorurteilen ausgesetzt. Wie diese Schwierigkeiten zusammenhängen, wird man im Laufe des Spiels erfahren und erspielen. Ebenso, wie auch die Charaktere zueinander finden. Kleiner Hinweis seitens des Redakteurs: Es lohnt sich!
Die Vergangenheit lebt Dabei orientieren sich die Macher von King Art an diversen bekannten Adventures, was das Arbeiten mit den Figuren angeht. Man kann nämlich ab einem bestimmten Zeitpunkt des Spiels zwischen ihnen hin- und herschalten. Ein Feature, das man bereits aus dem berühmten Day of the Tentacle her kennt und das hier konsequent umgesetzt wurde. Zum Lösen einiger Rätsel ist es absolut notwendig, dass man das tut.
Die Puzzles sind übrigens alle logisch gehalten. Was sonst ein Manko des Genres ist, existiert hier also nicht. Mit etwas Überlegen und Kombinationsgabe kommt man auf jeden Fall weiter. Dabei hilft sicher auch die Funktion, mit der sich die Gegenstände anzeigen lassen, mit denen man interagieren kann.
Bunt, laut, hinreißend Die Geschichte wird hinreißend erzählt und bietet viele Anspielungen auf bekannte Serien wie zum Beispiel Game of Thrones. An einer Stelle des Spiels wird außerdem ebenfalls der Entwicklung der Adventures gehuldigt. Und das auf eine Art und Weise, die einerseits für ein Lächeln sorgt, aber andererseits durchaus respektvoll ist.
Dabei besticht das Game durch eine grandiose und liebevolle Grafik. Alles wurde mit Liebe zum Detail errichtet. Das merkt man in jeder Szene. Sei es Ivos Raum oder das Zimmer, in dem Wilbur unterrichtet. Auch die Figuren profitieren davon, da das Charakterdesign erste Klasse ist!
Doch die Musik ist ebenso grandios. Die Klänge, die teilweise ertönen, sorgen dafür, dass man sie so schnell nicht mehr vergisst. Und was die Synchro angeht? Getestet wurde die englische und deutsche Sprachausgabe. Und während die Englische über jeden Zweifel erhaben ist, leistet die Deutsche jedoch eine nicht minder erstklassige Arbeit.
Fazit: The Book of Unwritten Tales 2 ist ein grandioses Adventure. Auch wenn es nicht das nötige Hintergrundwissen über die vorherigen Teile mitliefert, ist die Story mitreißend erzählt. Die Figuren wachsen einem ans Herz, die Rätsel sind logisch aufgebaut und brauchen teilweise etwas Gehirnschmalz. Der Humor ist bestechend und die Grafik grandios. Und die Synchro? Genial!
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