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Spec Ops: The Line

Entwickler: 2K Games
Publisher: 2K Games

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 47,99 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
Wenn man Militärshooter sucht, die nicht gleich mit einem überschäumenden Hurra-Patriotismus daher kommen, dann sollte man weniger bei amerikanischen Entwicklern anklopfen. So nahmen sich die deutschen Yager Studios der Sache an und drückten Spec Ops The Line ihren ganz speziellen Stempel des Kriegsgrauens auf. Kann die Deckungsshooterkost mit dem frischen Szenario mithalten?

Meinung:
So stürzen wir Hals über Kopf in die luxuriösen Wolkenkratzerschluchten Dubais, dass nach einem gigantischen Wüstensturm einer Geisterstadt gleicht. Mit dem Bord-MG im Anschlag mähen wir einen feindlichen Hubschrauber nach dem anderen vom Himmel und auch das Wetter ist gegen uns, zumal der für diesen Einsatz verantwortliche Wüstensturm uns immer wieder mit Nachläufern überrascht und das nächste Gebäude im Flug nur erahnen lässt. Es scheppert laut als ein abgeschossener Heli in unseren eigenen hinein crasht. Absturz!

Gewissensbisse beim Rettungstrupp
Zeitsprung zurück. Captain Walker und seine beiden Mitstreiter vom Delta-Squad sollen in Dubai einem Notsignal nachgehen und herausfinden, was aus der Evakuierung der Zivilisten durch die „Damn 33rd“ des berühmten Colonel Konrad geworden ist. Schon sehr bald erwartet uns der erste Schock, als unsere eigenen Landsmänner das Feuer auf uns eröffnen. Zwangsläufig kommt dadurch die Frage auf, ob dies nicht ein Kriegsschooter sein sollte mit klaren Fronten „Gut“ gegen „Böse“, USA gegen den Rest der Terroristenwelt? Stattdessen exekutieren wir in grausamer Weise die eigenen Leute und werden regelmäßig vor moralische Dilemmata gestellt. Wir werden gezwungen uns immer wieder zu entscheiden: Jagen wir einem Zivilisten eine Kugel in den Kopf, weil dieser Wasser gestohlen hat, oder einen Soldaten, der ihn mit der Exekution seiner Familie bestrafen wollte? Tun wir beides nicht, droht unser eigenes Delta Squad erschossen zu werden. Neben den häufigen Moorhuhn-Schießeinlagen, sind es vor allem diese stillen nachdenklichen Momente, die uns gelegentlich den Spaß am fröhlichen Drauflos-ballern gehörig verderben. Man fühlt sich regelrecht unwohl dabei, noch tiefer in diesen verlorenen Ort und in die moralische Ausweglosigkeit hinein zu irren. Krieg, wie er aus Sicht eines Soldaten wirklich ist. Es gibt einfach nichts zu beschönigen. Das dürfte auch der Grund dafür sein, weshalb das Spiel in Deutschland völlig ungeschnitten ist mit seinen platzenden Köpfen, Blutfontänen und der Möglichkeit einen schwer verletzten Gegner am Boden auf brutalste Weise den Gnadenschuss zu geben, oder es auch zu lassen, während er unter Qualen verbrennt. Wie man sich auch entscheidet, einen Soldaten zeichnet dies alles für sein Leben. So spart sich das Spiel dann aber auch die Auswirkung unserer Entscheidungen leider bis ganz zum Schluss, des trotz scheinbarer Wahlmöglichkeiten doch strickt linearem Deckungsschooters auf. Erst dort hat man die Möglichkeiten drei verschiedene Enden von Captain Walkers Geschichte zu sehen.

Trio auf Sandhuhnjagd
Ansonsten hat Spec Ops The Line eher die durchschnittliche Deckungsshooterkost eines Gears of War oder Rainbow Six Vegas zu bieten. Sollte man mit den IQ-schwachen Gegnern nicht alleine fertig werden, weil sie es mal wieder nicht rallen in die nächste Deckung zu springen, anstatt sich von uns auf offenem Feld über den Haufen schießen zu lassen, so bitten wir unsere beiden Kumpanen per Knopfdruck um Feuerschutz oder Blendgranaten die das Vorrücken erleichtern. Zugegeben auch sie haben die Intelligenz zwar nicht mit Löffeln gefressen, aber wenigstens gelingt es ihnen nicht aus eigenem Antrieb heraus dem Gegner ins offene Messer zu laufen, um von uns das rettende Morphium verabreicht zu bekommen. Letzteres überlässt man sowieso lieber seinem Kollegen wenn man nicht vorschnell den letzten Checkpoint laden will.

Lebendig begraben
Das unverbrauchte Dubai Szenario mit seinen vom Sand verschütteten Prachtbauten bieten viel Potential für spielerische Innovation. So sehen wir bei Sandstürmen kaum unsere eigene Hand, die wir uns schützend beim langsamen Vorwärtsgehen vor die Augen halten. Oder wir zerschießen Glasdecken, damit die darüber liegende Sandschicht unsere Feinde unter sich begräbt. Solche Momente machen das Spiel aus, sind jedoch oft nur an gescripteten Stellen möglich und eher selten. Hier hätte man das Element Sand und Wüste noch ein wenig häufiger, individuell und abwechslungsreicher in die Handlung einbauen dürfen.

„Krieg ist die Hölle, aber der Sound ist geil“?
Häufig ertönende lizensierte Rockmusik unterstreicht in zynischer Weise die sich irgend wann abnutzenden Feuergefechte, in denen man sich inflationär oft auch noch das nervige „Feind am Boden“ anhören muss. Die Waffen haben sich in vielen anderen Shootern auch schon mal satter angehört und die deutschen Synchronsprecher waren sicher auch schon mal motivierter bei der Sache und hätten auch lauter abgemischt sein dürfen, um sie vom restlichen Hintergrund Gewusel heraushören zu können.

Kleine Onlinedreingabe nach knapper aber intensiver Kampagne
Damit sich der Kauf auch nach der knapp sieben stündigen Kampagne gelohnt hat, spendiert Yager noch einen „kleinen“ 8-Mann Multiplayer dazu. In Sechs Spielmodi und bisher sechs kleinen Karten dürfen Deckungsgefechte in üblicher Call of Duty Zeug-Freischalt Mechanik gegeneinander ausgetragen werden. Alles schon mal da gewesen, aber ein Modus sticht dann doch ein wenig heraus, in dem man mehrere feindliche Sekundärziele zerstören muss, aber auch wieder repariert werden können. Ist das letzte zerstört, kann man sich an das Hauptziel ran machen. Das Team, dem es zuerst gelingt gewinnt. Auf den Karten dezent platzierte Seilwinden erleichtern das schnelle Vorrücken in weiter unten gelegene Ebenen. Hier machen sie spielerisch weitaus mehr Sinn als in der Kampagne.

Weitere Karten werden voraussichtlich als kostenpflichtige DLCs in Zukunft angeboten.



Fazit:
sven_wDie Yager Studios haben mit Spec Ops The Line einen in jeder Hinsicht bewegenden Kriegsshooter präsentiert, emotional wie scriptlastig. Selten habe ich bisher einen moralisch fragwürdigeren Einsatz spielen dürfen wie bei dieser vermeintlichen Evakuierung Dubais. Weil die Gewalt nicht verherrlichend wirkt, sondern mehr als psychisch belastendes Übel, dürfen deutsche Käufer sich auch über die ungeschnittene Fassung „freuen“. Leider verpufft der Effekt immer schnell, wenn Massen von Moorhuhn-Schützen das Blei sprechen lassen. Dem Wüstensand einen spielmechanischen Effekt zukommen zu lassen ist eine willkommene Idee, die mir zu selten und zu aufgezwungen angeboten wurde. Davon hätte ich gerne mehr Möglichkeiten gehabt. Da man in der Kampagne fast nie alleine loszieht bietet sich hier auch eigentlich ein Koop-Modus an, der hoffentlich bald noch von den Entwicklern nachgepatcht wird. Alles in allem gewohnte Shooterkost mit Feel-Bad Stimmung und innovativem Szenario aus dem man noch mehr hätte rausholen können.

Spec Ops: The Line - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Sven W.

Screenshots












Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.625 Grafik: 8.25
Sound: 6.75
Steuerung: 8.00
Gameplay: 7.50
Wertung: 7.625
  • Frisches Wüstenszenario mit guten Ansätzen für die Spielmechanik
  • Moralische Zwickmühlen mit zynischer Feel-Bad Atmosphäre
  • Alternative Enden motivieren zu weiteren Durchgängen
  • Lizensierter Soundtrack
  • Multiplayerdreingabe mit LAN Unterstützung
  • Repetitives Standard Deckungsgeballer
  • Mit ca. sieben Spielstunden recht kurze Kampagne
  • Unstete Sprachabmischung mit teilweise zu viel Gequatsche
  • Stellenweise zu brutal inszeniert
  • Bisher kein Koop-Modus möglich

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Rezension vom: 22.07.2012
Kategorie: Action
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