Harvest Moon - Der Großbasar
Entwickler:
dtp entertainment
Publisher:
dtp entertainment
Genre:
Handheld
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
35 €
Systeme:
3DS, DS
Inhalt:
In Zeiten der Casual Games gibt es immer wieder neue Phänomene, die von vielen Spielern nicht ganz
nachvollzogen werden können. Beispielsweise ist da der Erfolg von Farmville und ähnlichen Farmspielen.
Der geneigte Zocker weiß: Das gab es doch alles auch schon in sehr viel besser. Harvest Moon hieß das
damals und hat angehenden Farmern gezeigt, was alles zum ländlichen Leben dazugehört. Der Großbasar
möchte nun auf dem DS zeigen, wie echte Profis ihre Farm leiten.
Meinung:
Wie so ziemlich jeder Titel der Reihe erbt der Spieler (oder natürlich die Spielerin, denn das Geschlecht
kann ausgewählt werden) zu Anfang eine Farm. Der Bürgermeister des angrenzenden Dorfes macht uns mit allem
vertraut und schon geht es los. Besonders der große Basar der Stadt soll für ordentlich Wirbel sorgen.
Klassisch bekannt Im Groben spielt sich Harvest Moon immer noch wie eh und je.
Der Fokus liegt dieses Mal eindeutig auf dem Anbauen und Ernten, sowie dem Verwalten der eigenen Tiere. Das
Farmhaus steht bereits zu Anfang komplett. Das sorgt dafür, dass sich dieser Titel besonders gut für Anfänger
eignet. Die Felder sind bereits von allem Unrat beseitigt und Tierställe und Gehege sind ebenfalls schon
vorhanden. Profis können über diesen Wegfall allerdings enttäuscht sein, denn ein individuelle Farm kann man
sich so nur schwer aufbauen. Der kleine Farmer muss sich nur um seine Pflanzen kümmern. Hierfür müssen wieder
Felder gepflügt, Samen gesät und gegossen, gedüngt und rechtzeitig geerntet werden. Am Ende der Woche geht es
auf den Basar, auf dem man seine Produkte gewinnbringend verkaufen kann. Es gibt jedes Mal ein Ziel, das der
Bürgermeister vorgibt. Erreicht man das Ziel, erhält man einen Preis, aber es ist nicht schlimm, wenn man zu
wenig Geld einnimmt. Wer aber gute Preise für seine Waren erhalten möchte, sollte sie verarbeiten. Hier findet
sich eine weitere Neuerung im Großbasar. Teeblätter haben einen festen Preis. Verarbeitet man diese zu einer
Kanne Tee, gibt es bereits mehr Geld. Wird diese nun in Tassen Tee weiterverarbeitet, gibt es noch einmal
einen Aufschlag auf den Preis. Dadurch kann viel mehr mit den eigenen Waren angestellt werden als früher.
Herzblatt Natürlich liegt auch wieder ein wesentlicher Aspekt des Spiels auf der sozialen
Interaktion mit den Bewohnern des Dorfes. Hauptsächlich geht es hier um die Werbung um einen zukünftigen
Lebenspartner. Sowohl Männer als auch Frauen dürfen sich aus den Einwohnern ihren Liebling aussuchen und ihm
dann Geschenke machen und auf Dates gehen. Gleichgeschlechtliche Paare sind allerdings noch nicht möglich.
Jede Figur hat dabei ihre eigenen Vorlieben und Abneigungen und das Jahr ist gespickt mit einer Vielzahl an
Festen und Ereignissen für romantische Erlebnisse. Wer sich verheiratet, darf anschließend auch Kinder
kriegen.
Nebenbeschäftigung Um es direkt vorwegzunehmen: Es gibt keine Minen in diesem Spiel.
Das mag bei jedem Harvest Moon-Spieler eine andere Reaktion hervorrufen, aber Fakt ist, dass es keine Minen
und damit auch keine Minenaufgaben gibt. Stattdessen kann wieder geangelt werden, wobei Angeln immer noch so
dröge ist wie immer. Die Leine wird ausgeworfen, ewig gewartet, bis ein Fisch anbeisst und dann eingeholt. Es
werden keine weiteren Fertigkeiten benötigt. Dafür gibt es in jeder Jahreszeit verschiedene Insekten
einzufangen, die man natürlich auch teuer verkaufen kann. Wer kreativ sein möchte, darf sich an verschiedenen
Kochrezepten versuchen.
Kein Platz Ein großes Problem stellt das unnötig komplizierte Inventar dar. Man verfügt in seinem
Rucksack über 36 Plätze, die nicht weiter erhöht werden können. Klingt erst einmal viel, aber jede Ware gibt
es in verschiedenen Qualitätsstufen. Ein Stück Holz mit einer Qualität von eins belegt dabei ebenso einen Platz
im Rucksack, wie ein Stück Holz mit einer Qualität von drei. Das sorgt sehr schnell dafür, dass der Rucksack
überfüllt ist. Das hätte geschickter gelöst werden können.
Kindergarten Der Stil von Harvest Moon ist recht eigenwillig und hat sich in der
Vergangenheit kaum verändert. Es sehen wieder einmal alle Figuren aus, als wären sie gerade aus der Vorschule
gekommen, was gerade im romantischen Teil des Spiels gewöhnungsbedürftig sein kann. Die Umgebungsgrafik selbst
ist sehr hübsch geworden, auch wenn man anmerken muss, dass das gesamte Spiel nur aus fünf Bildschirmen
besteht. Die Musik ist dudelnde Standardkost und kann ruhigen Gewissens heruntergedreht werden. Steuern kann
man das Ganze nach eigenem Geschmack. Wer mag, darf den Stylus verwenden, um sich zu bewegen oder Gegenstände
zu organisieren, aber eine klassische Steuerung komplett über die Knöpfe und das Steuerkreuz ist ebenfalls
möglich.
Fazit:
Harvest Moon: Der Großbasar dürfte vor allem für Neueinsteiger interessant sein. Man beginnt direkt mit
einer fertigen Farm und kann sich vollkommen auf den Anbau seiner Waren konzentrieren und diese auf dem Mark
verkaufen. Es gibt immer irgendwo etwas zu tun und mit einem von fünf potentiellen Partnern kann eine Familie
gegründet werden. Für alte Farmhasen dürfte der Titel ein wenig zu einfach und durch die fehlenden Elemente
wie den eigentlichen Farmaufbau oder die Minen ein wenig flach wirken.
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