Metal Gear Solid: Peace Walker
Entwickler:
Kojima Productions
Publisher:
Konami
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
35 €
Systeme:
PSP
Inhalt:
Irgendwie schafft es Hideo Kojima immer wieder neue Kapitel rund um Solid Snake und seine Angehörigen zu entwickeln. In Metal Gear Solid: Peace Walker begleiten wir wieder einmal Solids genetischen Vater Naked Snake, auch bekannt als Big Boss, durch taktische Spionage-Einsätze mit jeder Menge Action. Aber kann der Big Boss auch auf der kleinen PSP überzeugen?
Meinung:
Einige Zeit ist vergangen, seit Naked Snake im dritten Metal Gear Solid seine Mentorin The Boss bekämpft und sich den Titel Big Boss verdient hat. In Zeiten des Ost-West-Konflikts findet der alte Kämpfer seine Bestimmung und gründet eine Söldnertruppe, die in Mittelamerika die Lage sichern soll. Denn wo die Agenten zweier großer Parteien sich gegenseitig das Wasser abgraben, sind Unruhen und jede Menge Missionen vorprogrammiert. So rutscht Big Boss mit seiner neuen Truppe auch sofort in eine Operation von epischen Ausmaßen.
Das Zweigestirn Die Einzelspieler-Kampagne von Peace Walker unterteilt sich in zwei verschiedene Abschnitte. Zum einen sind da natürlich die Missionen, die wie in anderen MGS-Titeln auch ablaufen. Big Boss schleicht durch die Gebiete in Mittelamerika, geht dabei Gegnern aus dem Weg, schaltet sie unbemerkt aus oder kann mit Waffengewalt die Actionroute gehen. Unbemerktes Vorrücken ist natürlich vorzuziehen und schlägt sich auch in einer besseren Endbewertung und somit Bezahlung für die Mission nieder. Big Boss kann aufrecht oder gebückt laufen und sich auf den Boden legen. Liegend kann er sich nun allerdings nicht mehr fortbewegen. Genauso kann er zwar hinter Mauern und ähnlichem in Deckung gehen, sich daran aber auch nicht mehr entlang bewegen. Die Bewegungsmöglichkeiten wirken dadurch unnötig eingeschränkt. Die Missionen selbst sind auf das Handheld zugeschnitten und können in kurzer Zeit bewältigt und nach Belieben wiederholt werden, um neue Waffen und Erfahrung zu bekommen.
Wenn man sich nicht auf einer Mission befindet, möchte die eigene Basis auf Vordermann gebracht werden. Gegnerische Agenten können in den Missionen betäubt und mittels Hubschrauber entführt werden, um sie anschließend dem eigenen Team hinzuzufügen. Jede Figur verfügt dabei über unterschiedliche Werte in verschiedenen Bereichen wie Kampfkraft, Forschung oder auch Kochfähigkeiten. In der Basis kann jeder Rekrut einer Aufgabe zugeteilt werden, um neue Waffen und Ausrüstung zu erforschen, ausreichend Verpflegung zu produzieren oder zu trainieren. In den Missionen gefundene Waffenpläne dürfen hier nach einer geringen monetären und personellen Investition ebenfalls in funktionierende Ausrüstung verwandelt werden.
Geht man auf eine Mission, muss das außerdem nicht notgedrungen mit Big Boss geschehen. Stattdessen kann man aus seinem gesamten Rekrutenfundus auswählen und auch die mitgebrachte Ausrüstung selbst bestimmen. Jede Figur erhält nach einer Mission darüber hinaus noch Erfahrungspunkte zum Beispiel für verwendete Waffen, um diese in Zukunft effektiver einsetzen zu können.
Drunter und drüber Wer schon einmal einen Titel aus der Metal Gear-Reihe gespielt hat, weiß was ihn story-technisch erwartet. Die Geschichten rund um die Familie Snake mit all ihren politischen Auswirkungen und Verwicklungen waren schon immer ein regelrechtes Schwergewicht. Peace Walker bildet da keine Ausnahme und wer nicht aufpasst, kann sehr leicht den Faden verlieren.
Erzählt wird die Geschichte hauptsächlich zwischen den Missionen in Zwischensequenzen, die im Stil der Digital Graphic Novels gehalten sind, wobei man während einiger Szenen selbst Hand anlegen muss, um beispielsweise einen Hubschrauber abzuschießen. Außerdem können zum richtigen Zeitpunkt kleine Eastereggs gefunden werden, die mehr Hintergrundinformationen preisgeben. Während der Missionen selbst gibt es natürlich auch wieder Gespräche über den Codec zu hören beziehungsweise zu lesen. Wer nicht über genügend Speicherplatz zum Installieren des Spiels verfügt, muss auf Sprachausgabe während der Codec-Mitteilungen leider verzichten. In der Hitze des Gefechts ist es aber leider nicht immer einfach, auch noch die Texte zu lesen.
Technik Sprachausgabe gibt es ansonsten nur auf Englisch, wobei alle ihre Rollen sehr gut spielen. Die Untertitel wurden aber komplett ins Deutsche übersetzt. Die Grafik treibt die PSP an ihre Grenzen. Die Figuren sind sehr detailliert, auch wenn die Soldaten alle gleich aussehen. Die Umgebungen wirken sehr organisch und bieten eine ordentliche Weitsicht. Lediglich hier und da kann man ein paar schwammige Texturen entdecken, die aber nicht weiter auffallen. Musikalisch gibt es epische Hintergrundstücke zu hören, die die Atmosphäre gekonnt untermalen und alle bekannten Klänge aus vorherigen Titeln finden sich wieder.
Der zweite Analogstick Immer wieder fällt bei Third-Person-Titeln das Fehlen eines zweiten Analogsticks auf der PSP negativ auf. Kamerasteuerung und das punktgenaue Zielen mit Waffen würde mit einem zweiten Stick sehr viel leichter und natürlicher von der Hand gehen. Hier ist man sich über dieses Defizit aber wenigstens im Klaren gewesen, sodass aus drei verschiedenen Methoden zur Steuerung ausgewählt werden kann. Nach kurzer Eingewöhnungszeit kann man danach auch gut steuern. Wer dennoch nicht so wirklich zurecht kommt, darf auch noch auf eine automatische Zielerfassung zurückgreifen, die zwar gezieltes Anschießen von Körperteilen verhindert, aber dafür wenigstens den Gegner überhaupt trifft.
Hier ein Snake, da ein Snake Die große Neuerung von Peace Walker ist aber die Möglichkeit, die Missionen mit bis zu 3 weiteren Spielern anzugehen. Der relativ hohe Schwierigkeitsgrad einiger Missionen lässt sich wohl auch dadurch erklären, dass sie auf eine Multiplayer-Erfahrung ausgelegt sind. Leider kann nur im lokalen AdHoc-Modus gespielt werden. Wer online gehen möchte, muss auch hier auf externe Programme zurückgreifen. Wer mit Freunden durch die Missionen streift, wird auf jeden Fall seinen Spaß haben und ganz neue taktische Möglichkeiten entdecken, um ans Ende zu kommen.
Fazit:
Metal Gear Solid: Peace Walker stellt einen absoluten Top-Titel auf Sonys PSP dar. Der Umfang ist dank etlicher Missionen und einer langen Hauptstory riesengroß und die Möglichkeiten beim Basisausbau spornen immer weiter an. Wer wollte nicht schon immer mal seinen eigenen Metal Gear entwickeln? Die epische Story ist gewohnt verzwickt und offenbart ein neues Kapitel im Leben von Big Boss und kann dank der sehr guten Präsentation sowohl grafisch als auch soundtechnisch vollkommen überzeugen. Für Einzelspieler mag der Schwierigkeitsgrad zuweilen ein wenig hoch erscheinen, aber wer ein paar Freunde auftreiben kann, die ebenfalls nach Mittelamerika mitkommen, kann noch eine ganze Ecke mehr Spielspaß aus dem Titel herausholen.
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