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Seit März 2015 bringt LEGO in seiner Speed Champions-Themenwelt authentische LEGO-Modelle auf den Markt. Seitdem erschienen bereits einige der teuersten, schnellsten und legendärsten Autos und Rennwagen. Manchmal kommen die Boliden sogar gleich im Doppelpack heraus, so wie im Fall des im Juni 2014 erschienenen LEGO Speed Champions-Sets mit der Nummer 76924.
In diesem Set sind nämlich nicht nur ein Auto, sondern gleich zwei Autos der legendären Tuningschmiede AMG. Die Tochtergesellschaft der Mercedes-Benz AG ist bekannt dafür, die ohnehin schon nicht untermotorisierten PKWs von Mercedes noch einmal mit ein bisschen mehr Power zu versehen. Zwei der aktuellsten Modelle, denen sich AMG gewidmet hat, sind dabei die G-Klasse und der SL. Genau diese beiden sind auch in diesem Set vorhanden.
Über die Beliebtheit der beiden (realen) Modelle, speziell bei so manchem Influencer, lasse ich mich an dieser Stelle mal lieber nicht aus. Stattdessen konzentrieren wir uns lieber auf das LEGO-Set und dessen Karton. Denn bereits hier können selbst all diejenigen, die noch nie etwas von den beiden Autos gehört haben, sofort erkennen, dass der Unterschied zwischen ihnen kaum größer sein könnte. Während der Mercedes-AMG SL 63 ein schnittiger Roadster in auffälligem Gelb ist, handelt es sich beim Mercedes-AMG G63 um einen kantigen Offroader, der in coolem Schwarz daherkommt.
So verschieden die beiden Autos sind, so unterschiedlich ist dann auch deren Zusammenbau. Doch der Reihe nach: Insgesamt verfügt das Set über 808 Teile, wobei sich die Teile nicht 50:50 zwischen den beiden Modellen aufteilen. Das erkennt man schon an den Bauanleitungen, die für jedes Modell gesondert im Karton liegen. Während die Bauanleitung für den SL nur 84 Seiten lang ist, ist die der G-Klasse 148 Seiten lang.
Der Zusammenbau der beiden Modelle ist dank der Bauanleitungen natürlich wieder recht schnell erledigt, was aber nicht bedeutet, dass es einem dabei langweilig wird. Beide Modelle verfügen nämlich durchaus über interessante Bautechniken, wobei neben dem jeweiligen Kühlergrill bei der G-Klasse vor allem die Bodenplatte heraussticht. Diese wird hier nämlich selbst gebaut, wozu einige LEGO Technik-Teile zum Einsatz kommen.
Nachdem wir alle Teile zusammengesetzt haben, stehen zwei schöne Modelle vor uns. Der Mercedes-AMG SL 63 (die „63“ bei den AMG-Modellen ist übrigens eine Hommage an den 6,3-Liter-Hubraum des ersten V8-Motors von Mercedes-Benz aus der 600er Limousine) ist dabei 16 Zentimeter lang, 7 Zentimeter breit und 3,5 Zentimeter hoch. Wenn man das Modell mit dem Original vergleicht, sieht man sofort, dass LEGO die grundsätzlichen Formen des SL 63 gut getroffen hat. Vor allem die Heckpartie ist äußerst gut gelungen. Es gibt aber auch ein paar Mankos. So ist die aufklappbare Motorhaube in Wahrheit doch um einiges breiter und die Frontscheibe bei weitem nicht so rund wie hier. Ein weiteres kleines Problem tritt bei den Stickern auf. Zwar ist es schön, dass es davon bei diesem Modell nur 11 Stück gibt und der Rest bedruckt wurde, doch leider hebt sich der Gelbton der Sticker sehr vom Gelb der LEGO-Teile ab. Dafür wird hiermit zumindest ein kleines Easteregg möglich gemacht. Einer der Sticker kommt nämlich unter die Motorhaube auf den Motor. Dies soll die Plakette darstellen, die es ebenfalls in der Realität auf jedem AMG-Motor gibt und die anzeigt, welcher Mechaniker den Motor zusammengebaut hat. Eine wirklich nette Idee und bei weitem auch nicht das einzige Easteregg in dem Set.
Ein weiteres findet man nämlich bei einer der zwei im Set enthaltenen Minifiguren. Während eine einfach nur eine bedruckte AMG-Jacke (und eine Sonnenbrille) trägt, hat die weibliche Minifigur nämlich ein Shirt mit dem offiziellen AMG-Logo samt dem Schriftzug „Affalterbach“ aufgedruckt bekommen. Affalterbach steht dabei natürlich nicht zufällig dort, sondern ist der Name des Ortes, an dem AMG seinen Hauptsitz hat.
Das zweite Modell, der Mercedes-Benz G63, ist mit seinen 19 Zentimetern Länge, 8 Zentimetern Höhe und 8 Zentimetern Breite, wie anfangs schon erwähnt, ein Stückchen größer als der Roadster. Der bullige SUV sieht seinem rund 200.000 Euro teuren realen Pendant sehr ähnlich. Aufgrund der höheren Anzahl an Teilen, die hier verbaut wurden, konnten hier ebenfalls ein paar mehr Details verbaut werden, was sich u. a. an den vier seitlichen Auspuffrohren bemerkbar macht. Zudem erwarten einen im Inneren nicht nur vier Sitzplätze (was bei den Speed Champions-Modellen eine echte Seltenheit darstellt), sondern ebenso gleich noch eine geräumige Ladefläche. Am Heck ist außerdem noch ein Ersatzrad montiert – zumindest wird dies durch einen geschickten Einsatz von runden LEGO-Steinen suggeriert. Unter der aufklappbaren Motorhaube ist zudem auch hier wieder die „Plakette“ zu sehen. Die neun Aufkleber, die hier verarbeitet werden, passen zudem farblich wesentlich besser zum Rest des Autos und fallen selbst bei näherer Betrachtung kaum auf. Allerdings ist hier ebenfalls leider nicht alles perfekt. Zumindest glaube ich nicht, dass die kleinen Lücken, die an der rechten und linken Seite zu sehen sind, auch am realen Auto vorhanden sind.


Fazit: Du bist AMG-Fan oder Speed Champions-Sammler*in? Dann solltest Du Dir dieses Doppelpack auf keinen Fall entgehen lassen. Denn auch wenn beide Modelle nicht 100 % perfekt sind, sehen beide Autos ihren realen Vorbildern doch sehr ähnlich, wobei mir persönlich die wuchtige G-Klasse sogar noch einen Ticken besser gefällt als der SL. So oder so erhält man hier aber auf jeden Fall tolle Modelle beider Autos, die sich sowohl zum Spielen als auch zum Ausstellen bestens eignen.
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