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Kurz vorgestellt: Silt
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yugibanner


emperorIm Indie-Bereich wird spätestens seit Limbo und Inside gerne an Farben gespart, doch selten wird die Entscheidungen durch einen artistischen Nutzen tatsächlich gefördert. Silt verschlägt uns in die Tiefen des Ozeans und in die nähere Umgebung unerforschter Meerestiere und tiefer Götter, wozu die Schwarz/Weiß-Optik bereits sehr gut passt. Hoffen wir, dass wir vom Besetzer nicht selbst zum Besessenen werden.

Eine Story ist irgendwo in Silt versteckt, aber sie beschränkt sich dann doch auf vage Andeutungen in den Hintergründen und eine recht simple Prämisse. Wir erwachen als Tiefseetaucher angekettet im Bauch eines riesigen Meerestieres und bekommen den Auftrag, die Augen der Wächter zu sammeln, um eine große Maschine einzuschalten. Um dies zu erledigen, können wir unseren Geist ausschicken, um Fische und andere Meeresfauna zu besetzen und zu steuern.

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Mittels Knopfdruck senden wir einen leuchtenden Tentakel aus, der bei Kontakt mit einem Wesen dieses übernehmen kann. Auf die Art können wir die Fähigkeiten der Kreatur nutzen, seien es die scharfen Zähne eines Piranhas, mit dem sich selbst Ketten durchbeißen lassen, elektrische Stromstöße eines Zitteraals, die Maschinen starten können oder die dann doch etwas weit hergeholten Teleportationen von Rochen, mit denen wir Mauern überwinden. Die Fähigkeiten der einzelnen Wesen sind zwar abwechslungsreich, aber es gibt dennoch zu wenig verschiedene Kreaturen, die wir übernehmen können. Außerdem beschränken sich die Umgebungspuzzles darauf, zu schauen, welche Wesen im aktuellen Bildschirm übernommen werden können, um dann genau diese Fähigkeit einsetzten zu können. Dass man mal nicht weiter weiß, kommt eigentlich nicht vor.

Der Schwierigkeitsgrad entsteht eher aus der etwas schwammigen Steuerung und den spärlich gesetzten Speicherpunkten. Nicht selten kommt es vor, dass man stirbt, weil die Besetzung eines Wesens nicht schnell genug funktioniert hat oder der Taucher herumgezappelt hat. Kommt es zum Tod, muss der gesamte Abschnitt von vorne gespielt werden, was unnötig frustrierend ist. Ohne diese Tode merkt man allerdings erst, wie kurz Silt eigentlich ist. Die vier Gebiete, die thematisch leicht unterschiedlich sind, sind schnell durchgespielt und es gibt keinen wirklichen Grund, einen zweiten Trip zu wagen, wenn man nicht auf die Trophäe aus ist, das Spiel ohne ein Ableben zu beenden. Und die klingt nach einem frustrierenden Erlebnis.

Optisch kann Silt dafür vollkommen überzeugen. Wie eingangs bereits erwähnt, funktioniert die Schwarz/Weiß-Optik mit der Unterwasserthematik ausgesprochen gut. Die Finsternis der Tiefe wird von gleißend leuchtenden Lichtspielen durchbrochen und die Designs der Kreaturen sind stilistisch simpel und doch beunruhigend, vor allem die großen Bosse. Bei denen muss man das in den Leveln vorher Gelernte zumindest geschickt anwenden.

Fazit:
Silt gelingt vor allem die atmosphärische Darstellung einer düsteren Unterwasserwelt, in der dunklere Dinge als nur ein paar Meerestiere unterwegs sind. Die Schwarz/Weiß-Optik passt hervorragend zum Thema und die detaillierten Designs kommen mit Lichtakzenten sehr gut zur Geltung. Die Übernahmemechanik ist ganz spaßig, schafft es aber leider nicht, verschiedene Elemente miteinander zu spannenden Rätseln zu kombinieren, sodass man mit nur einer Handvoll Fähigkeiten die immer gleichen Aufgaben bewältigt. Dazu kommt die geringe Spielzeit, die lediglich durch einige unnötig frustrierende Tode aufgrund einer schwammigen Steuerung in die Länge gezogen wird. In einem Sale können Puzzle-Fans aber sicherlich gefahrlos zugreifen.

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Special vom: 22.06.2022
Autor dieses Specials: Kai Wommelsdorf
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