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Kurz vorgestellt: Agatha Christie - Hercule Poirot: The First Cases
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Krimigeschichten sind in Deutschland äußerst beliebt. Das beweisen nicht nur die Einschaltquoten diverser Vorabend-Krimireihen, sondern auch das noch immer große Interesse klassischer Romanfiguren wie Sherlock Holmes, Miss Marple oder Hercule Poirot. Wann immer ein neues Videospiel mit einer der drei im Titelnamen erscheint, freuen sich große und kleine Krimi-Fans darauf, spannende Fälle lösen zu dürfen. Dazu haben sie nun endlich wieder die Möglichkeit, denn kürzlich ist mit Agatha Christie – Hercule Poirot: The First Cases ein neues Spiel für PlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch und PC erschienen.

Wie der Titel des Spiels bereits verrät, erleben wir in Agatha Christie – Hercule Poirot: The First Cases die Anfänge des noch jungen Hercule Poirot. Im Epilog ist er sogar noch als junger Polizist unterwegs und muss sich seine Sporen erst noch verdienen. Der erste Fall führt ihn dabei in die Villa der Familie van den Bosch, in dem vermeintlich ein wertvolles Schmuckstück gestohlen wurde. Unsere Aufgabe ist es nun herauszufinden, wer das Schmuckstück entwendet hat. Dazu benötigen wir Hinweise, wozu wir nicht nur die betreffenden Personen befragen, sondern auch nach Hinweisen suchen. Jeder gefundene Hinweis oder andersartige Information wird dabei in einer Mind Map (Gedächtniskarte) festgehalten, in der wir sie nicht nur nochmal nachlesen, sondern auch miteinander kombinieren können. Haben wir neue Hinweise deduziert, schalten sich neue Dialoge frei, die uns in dem Fall weiterbringen. Hin und wieder müssen wir bei besonders hartnäckigen Zeugen auch eine besondere Fragetaktik anwenden, mit der wir ihren „Schutzschild“ durchbrechen. So arbeiten wir uns immer weiter voran, bis wir am Ende den Täter herausgefunden haben.

Der Schwierigkeitsgrad der Ermittlung hält sich dabei leider in überschaubaren Grenzen. Zwar sind die Fälle durchaus komplex und lassen uns zahlreiche Hinweise und Dialoge sammeln, allerdings greift uns das Spiel dabei arg unter die Arme. Sind neue Hinweise in der Mind Map vorhanden, werden diese etwa mit einem Ausrufezeichen versehen. Wenn es wieder etwas zu kombinieren gibt, werden wir ebenfalls darauf hingewiesenen. Auch das Deduzieren selbst ist leider nicht wirklich schwierig, denn selbst wenn man keine Ahnung hat, welche beiden Hinweis nun miteinander kombiniert werden sollen, steht man vor keiner unlösbaren Aufgabe. Stattdessen kann man einfach die Hinweise miteinander ausprobieren – wenn sie nicht zusammenpassen, sagt uns Poirot das direkt. Spätestens nach dem ersten Fall bemerkt man zudem ein gewisses Muster, das einem das Deduzieren noch einfacher macht.
Beim Befragen der Zeugen gibt es ebenfalls so gut wie keine Möglichkeit etwas falsch zu machen. Die einzige wirkliche Hürde sind die angesprochenen hartnäckigen Zeugen, bei denen wir drauf achten müssen, in welchem Ton wir mit ihnen reden, denn nur dann „knacken“ wir sie und kommen so im Fall weiter. Sollten wir uns einmal für die falsche Dialogvariante entscheiden und so nicht zum gewünschten Erfolg kommen, ist dies aber nicht weiter tragisch, da uns das Spiel einfach eine weitere Möglichkeit gibt und uns den gesamten Dialog nochmal von vorne starten lässt.

Im Laufe der Spielzeit, für die man rund zehn Stunden veranschlagen kann, ändert sich am Konzept der Ermittlungen nichts mehr. Allerdings werden die Fälle, in denen Poirot dann auch nicht mehr als Polizist, sondern als Detektiv unterwegs ist, immer komplexer, sodass wir immer mehr Hinweise finden müssen.

Was mir an den einzelnen Fällen sehr gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass sie miteinander verwoben sind. Allzu viel möchte ich hierzu aber nicht verraten, schließlich möchte ich niemandem den Spaß nehmen, die Ereignisse des Spiels selbst entdecken.

Ich kann jedoch verraten, dass die Grafik mit ihrem Comic-Look zwar ganz nett ausschaut, aber sicherlich auch noch jede Menge Luft nach oben bietet. Dialoge werden leider nur mittels Porträts samt Text dargestellt und Poirot bewegt sich etwas hölzern durch die Gegend und auch an Details hätte es sicherlich mehr geben können. Hier hätte ich mir tatsächlich lieber einen Look wie beim letzten Sherlock Holmes-Spiel gewünscht, das nicht nur realistischer, sondern obendrein auch sehr viel detaillierter daherkam. Dafür kann aber die Synchro überzeugen. Zwar wurden nicht alle Dialoge vertont, die, die es wurden, hören sich dafür aber sehr gut an.


Fazit:
Ehrlich gesagt, hatte ich mir von Agatha Christie – Hercule Poirot: The First Cases mehr erhofft. Zwar sind die Fälle spannend und komplex, allerdings unterstützt das Spiel bei der Lösung meiner Meinung nach zu sehr, sodass der Schwierigkeitsgrad doch recht überschaubar ist. Auch die Grafik ist mit ihrem Comic-Look sicherlich nicht jedermanns Geschmack, weshalb Agatha Christie – Hercule Poirot: The First Cases insgesamt wohl eher etwas für jüngere Spürnasen sein dürfte. Diese werden mit dem jungen Poirot dafür aber ihre Freude haben.

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Special vom: 12.10.2021
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
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