Splashpages  Home Games  Specials  Stromausfall: American Football: Die San Francisco 49ers – Geschichte einer NFL-Dynastie  Stromausfall: Immer am Limit: Mein Aufstieg, mein Fall – Die ganze Geschichte meines Lebens
RSS-Feeds
Podcast
https://splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 376 Specials. Alle Specials anzeigen...
Specials Eventspecials

Stromausfall: Immer am Limit: Mein Aufstieg, mein Fall – Die ganze Geschichte meines Lebens
«  ZurückIndexWeiter  »
Stromausfall_neu


Daum_Biografie_CoverChristoph Daum ist nicht nur einer der polarisierendsten Trainer des deutschen Fußballs, sondern auch einer, der in seiner Karriere einige Hochs und Tiefs durchlebt hat. Wie er diese selbst empfunden und welche Schlüsse er aus ihnen gezogen hat, gibt der gebürtige Zwickauer nun in seiner kürzlich im Ullstein Verlag veröffentlichten Autobiografie Immer am Limit: Mein Aufstieg, mein Fall - die ganze Geschichte meines Lebens preis.

Über Christoph Daum wurde im Laufe seiner Karriere schon so ziemlich alles geschrieben. Als Fußballer eher mit durchwachsenem Talent gesegnet, startete er 1981 seine Trainerkarriere bei den Amateuren des 1. FC Köln (wo er zuvor auch als Spieler aktiv war). Es folgte der Aufstieg zu den Profis, wo er zunächst als Co-Trainer und später Cheftrainer aktiv war. Danach wechselte er zum VfB Stuttgart, wo er im Jahr 1991 seinen ersten großen Erfolg feierte: Mit einem Team, das mit Eike Immel, Guido Buchwald, Maurizio Gaudino und Matthias Sammer einige sehr talentierte Spieler aufwies, die später teilweise zu Weltstars werden sollten, feierte er überraschend den Meistertitel. Drei Jahre später folgte der Wechsel in die Türkei, die später auch so etwas wie seine zweite Heimat werden sollte. Mit Besiktas Istanbul holte er gleich auf Anhieb den türkischen Pokal und Süperpokal. Im darauffolgenden Jahr gelang ihm sogar der ganz große Coup und er konnte auch hier die Meisterschaft einfahren.
1996 kehrte er wieder zurück nach Deutschland, wo ihn Rudi Völler nach Leverkusen holte. Auch hier konnte er sofort an seine Erfolge anknüpfen und landete mit Bayer auf dem zweiten Tabellenplatz. In den folgenden drei Jahren folgten zwei weitere Vizetitel sowie ein dritter Platz, womit Christoph Daum zu einem der erfolgreichsten Trainer der 90er Jahre avancierte.

Doch all diese Erfolge gerieten schnell in Vergessenheit (und sind es bei vielen bis heute geblieben). Stattdessen erinnert man sich nur an das, was im Jahr 2000 folgte. Angeregt durch ein Interview des damaligen FC Bayern München-Präsidenten Uli Hoeneß wurde bekannt, dass Daum Kokain zu sich nahm. Daum widersprach zunächst in einer bis heute legendären Pressekonferenz, musste wenig später nach einer positiven Haarprobe aber doch zugeben, dass die Anschuldigungen richtig waren. Für viele ist diese Kokain-Affäre noch heute das erste, was ihnen über Christoph Daum einfällt, wobei sich viele natürlich auch fragen, was in dessen Kopf vorging, als er groß verkündete, dass er „ein absolutes reines Gewissen habe“ und deswegen eine Haarprobe abgeben würde, mit dem Wissen, dass diese natürlich positiv ausfallen würde. In der nun veröffentlichten Biografie nimmt Daum darauf Bezug und erklärt selbst genau, was ihn damals dazu motivierte. Wirklich bemerkenswert dabei ist die Tatsache, dass er dabei kein Blatt vor den Mund nimmt. Direkt wie man ihn als Trainer kannte, lässt er auch hier keine Details aus und erläutert sogar, wie und wo er das erste Mal Kokain zu sich nahm. Genauso bemerkenswert und vor allem lesenswert ist aber auch, wie er diesen Absturz, den es in der Fußballwelt selbst bis heute wohl kein zweites Mal gab, überwand und die Kraft schöpfte, sich danach nicht etwa irgendwo zu verstecken, sondern noch stärker zurückzukehren. Denn nur wenige Monate nachdem er öffentlich zugab, Kokain konsumiert zu haben, unterschrieb er einen Vertrag bei Austria Wien, wo er quasi genau dort weitermachte, wo er vorher als Trainer aufhörte – mit Erfolgen. Nach dem Sieg im österreichischen Pokal und der Meisterschaft wechselte er ein Jahr später zu Fenerbahce Istanbul. Auch dieser zweite Türkei-Aufenthalt war ein voller Erfolg und endete nach zwei Meisterschaften, wobei Daum aus gesundheitlichen Gründen freiwillig den Kontrakt auflöste.
Lang blieb er aber nicht ohne Job. Bereits im November 2006 kehrte er nämlich zum zweiten Mal zu seinem Herzensverein, dem 1. FC Köln zurück. Nach dem Aufstieg in die 1. Bundesliga folgte in der Saison 08/09 der 11. Platz, ehe er Ende Juni 2009 den Vertrag selbst auflöste. Es folgte ein weiteres Engagement bei Fenerbahce Istanbul, das trotz des Sieges des Supercups allerdings nur von kurzer Dauer war. Noch kürzer war sein Job bei Eintracht Frankfurt, wo er gerade einmal von März bis Mai 2011 den Posten des Cheftrainers innehatte. Es folgte ein weiterer kurzer Ausflug zum FC Brügge (den der Verein auf dem zweiten Platz abschloss) und zu Bursaspor. Am 23. März 2014 wurde er vom türkischen Erstligisten entlassen und es folgten gut zwei Jahre, in denen es um Christoph Daum ruhig wurde. Im Juli 2016 übernahm er dann schließlich für viele überraschend die Nationalmannschaft von Rumänien, wo er nach der verpassten Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2018 aber auch ein Jahr später schon wieder entlassen wurde. Dies war bisher seine letzte Station als Trainer, zu erzählen hat er aber dennoch mehr als genug. Denn zu jeder einzelnen Station hat Daum in seiner Biografie etwas zu erzählen, was mitunter wirklich sehr interessant und mitunter sogar sehr skurril ist. Schließlich erhält man nur selten so direkten Einblick in das Leben und die Abläufe eines Trainers.

Daum konzentriert sich aber mitnichten nur auf seine Trainerkarriere und den Kokain-Skandal. Er beleuchtet auch selbst seine Kindheit, wobei man erfährt, dass diese alles andere als leicht war und sein Privatleben. Dieser wirklich allumfassende Blick auf sein Leben und seine Karriere ist äußerst interessant und zeigt teilweise ein ganz neues Bild des vor allem für seinen unbändigen Ehrgeiz bekannten Trainers.

Was mir ein wenig fehlte, waren Bilder. Zwar gibt es in der Buchmitte einige Seiten mit Bildern, die Daum als Kind sowie bei seinen verschiedenen Trainerstationen zeigen, ein paar mehr bildliche Eindrücke wären aber sehr schön gewesen. Denn auch hier hat sich in der langen Karriere sicherlich das eine oder andere sehr interessante Bild ergeben, das es bestimmt wert gewesen wäre, hier abgedruckt zu werden.

Fazit:
Es gibt nur wenige Trainer, deren Leben so interessant ist, dass man ihre Autobiografie lesen möchte - Christoph Daum ist eine dieser Ausnahmen. Gerade durch den Kokain-Skandal erlebte er Hochs und Tiefs, die wohl kein anderer Trainer zuvor und danach so intensiv erlebt hat wie er. Doch auch abseits dieses Themas haben das Leben und die Karriere von Christoph Daum genug zu bieten, um ein ganzes Buch zu füllen. Schließlich gehört er zu den erfolgreichsten deutschen Trainern aller Zeiten, der gleich in drei Ländern mit vier verschiedenen Mannschaften den Meistertitel erringen konnte – das haben wahrlich nicht viele geschafft. Die Geschichten, die er dabei erlebt hat, sind äußerst interessant und teilweise auch sehr skurril. Da Daum diese hier so wiedergibt, wie man ihn auch als Trainer kannte, sehr direkt und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, sind die über 300 Seiten allesamt sehr unterhaltsam, selbst wenn man vielleicht nicht der größte Christoph Daum-Fan ist.


Eine ausführliche Leseprobe aus Immer am Limit: Mein Aufstieg, mein Fall – Die ganze Geschichte meines Lebens gibt es hier auf der offiziellen Seite der Ullstein Buchverlage.

Zu erwerben gibt es Immer am Limit: Mein Aufstieg, mein Fall – Die ganze Geschichte meines Lebens für 22,00€ ( bzw. 14,99€ als e-Book) bei Amazon, beim herausgebenden Verlag Ullstein oder im Buchhandel.

«  ZurückIndexWeiter  »


Special vom: 12.11.2020
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
Weitere Seiten innerhalb dieses Specials können über das seitliche Menü links oben aufgerufen werden.
Zurück zur Hauptseite des Specials