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Brettspiele - Via Nebula
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vianeblog

Was ist abenteuerlicher als ein unbekanntes Land zu erforschen, zu erschließen und zu besiedeln? Genau das machen wir in Via Nebula, das im deutschen Vertrieb von Asmodee herausgebracht wird.

Wir sind Meister einer Entdeckungsgruppe und verfügen über ein paar wenige Untergebene. Der Spielplan von Via Nebula ist, wie könnte es bei dem Namen auch anders sein, in dicksten Nebel gehüllt. Nur hier und da sind ein paar Felder zu erspähen und an manchem Ort kann man sogar ein paar Monster entdecken. Wir jedoch sind Entdecker und wollen Anerkennung erhalten, die wir in Form von Siegpunkten zählen. Alles, was man macht, sorgt früher oder später für Siegpunkte.

boardEin Haufen Punkte
Die meisten Punkte erwirtschaftet man mit dem Bau von Gebäuden, denn das Zeichen für das Spielende ist auch, wenn ein Spieler sein letztes Gebäude platziert. Um zu bauen müssen wir aber erst einmal einen Bauplatz auf einem Ruinenfeld errichten. Im Spiel mit zwei Spielern kann nur einer jeweils eine Ruine bebauen, bei drei oder vier Spielern kann man sich eine Ruine zu zweit teilen. Ohne Rohstoffe kann aber nicht gebaut werden. Zum Glück werden die zu Anfang zufällig auf der Karte verteilt. Wer einen seiner Arbeiter zu einem Rohstofffeld schickt, erschließt es (was wieder Siegpunkte bringt) und fortan kann jeder von dort Rohstoffe abtransportieren. Da das Land aber in tiefen Nebel gehüllt ist, muss zunächst ein Weg vom Rohstofffeld zum Bauplatz angelegt werden. Dafür kann man eines seiner Feldplättchen auf ein Nebelfeld legen. Legt man genug dieser Plättchen aus, bringt das ebenfalls Siegpunkte. Hat man einen Weg erstellt, können die Rohstoffe zum Bauplatz gebracht werden, wo dann entweder ein Gebäude aus der allgemeinen Auslage oder aus den geheimen Aufträgen, die jeder Spieler hat, gebaut werden. Jedes Gebäude bringt eine Fähigkeit mit sich, die man nach dem Bau direkt einsetzen kann. So kann man beispielsweise einen Extrazug ausführen, Rohstoffe austauschen oder unpassierbare Felder begehbar machen. Natürlich gibt es für Gebäude auch Siegpunkte.

Hat man auf seinem Bauplatz Rohstoffe, die nicht für das gebaute Gebäude benötigt werden – weil etwa ein anderer Spieler das Gebäude zuerst gebaut hat, das man eigentlich haben wollte – kommen diese in das eigene Lager und werden am Ende des Spiels als Minuspunkte gewertet.

Schnelle Runde
Das klingt von der bloßen Beschreibung her ein wenig komplex, spielt sich aber nach einer kurzen Gewöhnungszeit richtig fix. Jeder Spieler hat in seinem Zug zwei Aktionen, die er beliebig auf die verschiedenen Optionen aufteilen kann. So kann man etwa zwei Nebelfelder freilegen, einen Rohstoff erschließen und einen Bauplatz errichten oder einen Rohstoff transportieren und ein Gebäude bauen. Hat man sich für zwei Aktionen entschieden, ist der nächste Spieler an der Reihe. Hier will natürlich dennoch gut geplant werden, denn alle kämpfen um die selben Rohstoffe, die begrenzten Bauplätze und können gemeinsam alle freigelegten Routen nutzen. Baut ein Spieler sein letztes Gebäude, bekommt er die Spielendekarte (noch einmal Siegpunkte), dann dürfen alle anderen noch einmal nachziehen und anschließend wird gewertet.

inlayAufgeräumt
Die Ausstattung ist wieder einmal bemerkenswert. Hier haben wir wohl das beste Inlay, das je (offiziell) ein Spiel gehabt hat. Alles hat seinen Platz, jeder Rohstoff hat ein eigenes Fach in seiner Form, ebenso die Gebäude, Arbeiter und Auftragskarten. Lediglich die Wiesenfelder landen gemeinsam in der großen Aussparung in der Packungsmitte. Macht aber nichts, denn das Spielbrett wird passgenau in den oberen Teil des Inlays eingeschoben und dichtet die gesamte Packung perfekt ab. So kann beim Transport nichts durcheinander kommen.

Aber auch das Material selbst ist erste Klasse. Die Rohstoffe kommen als kleine, bunte Holzfiguren, die auch jede ihre passende Form haben (also kleine rosa Schweinchen, graue Steine und rote Ziegel) und jeder Spieler bekommt ein übersichtliches Tableau, auf dem alle zur Verfügung stehenden Aktionen mit Piktogrammen dargestellt sind und auf dem ausreichend Platz für die Wiesen- und Bauplatzfelder, Holzgebäude und -arbeiter ist. Der Spielplan selbst ist auf stabilem, dickem Karton und beidseitig sehr liebevoll detailliert bedruckt. Eine Seite ist dabei für Anfänger und die andere für Experten gedacht.

Das Spiel bietet Material für zwei bis vier Spieler und lässt sich tatsächlich mit allen Zusammensetzungen sehr gut spielen. Durch wenige, kleine Regeländerungen skaliert das Spiel sehr gut, sodass zu zweit genauso ein Rennen um die besten Bauplätze entsteht wie bei vier Spielern und auch die Ressourcen werden bei weniger Spielern ein wenig eingeschränkt. Wir haben hier also für angehende Familien ein zukunftssicheres Spiel.

Fazit:
Auf den ersten Blick scheint Via Nebula mit nur einem Spielplan wenig abwechslungsreich, aber das täuscht. Durch die zufällige Verteilung der Rohstoffe, die geheimen Aufträge und die öffentlichen Aufträge in der Auslage sind immer wieder neue Strategien gefragt. Das Spiel ist einfach rundum gelungen und durch die zwei Aktionen pro Zug ist man immer am Grübeln, was als nächstes passieren könnte. „Soll ich den Weg errichten oder lieber erst einmal mir den letzten Rohstoff sichern? Wenn ich meinen Bauplatz jetzt nicht errichte, geht ein Gegner womöglich dorthin. Spieler 2 sammelt auch die Rohstoffe für die Schmiede, aber die will ich doch gleich bauen!“ Da die Regeln auch nicht allzu komplex sind, kann hier außerdem auch die ganze Familie ihren Spaß haben.

wertung
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Special vom: 05.01.2017
Autor dieses Specials: Kai Wommelsdorf
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