Teil 13: Autotransporter Simulator
Wenn
man bei Wikipedia nach "Kategorie: Simulationsspiel" sucht, bekommt man
folgende Erklärung: „Simulationen versuchen in der Regel einen realen
Sachverhalt möglichst originalgetreu in einem Computerspiel umzusetzen.
Dabei wird auf Audio-/Video-Effekte genauso Wert gelegt, wie auf
logische Zusammenhänge und beispielsweise physikalische Verhältnisse. Da
jedoch nach wie vor der Spielspaß im Vordergrund steht, sind solche
Simulationen nicht mit wissenschaftlichen zu vergleichen.“
Warum ich das hier erwähne? Das dreizehnte Spiel in unserem SimSimulator-Special ist UIGs Autotransporter Simulator
– und nach dieser Definition dürfte es sich eigentlich gar nicht
Simulator nennen. Denn auf dieses Spiel trifft, trotz des Wortes
Simulator im Titel, keine der erwähnten Eigenschaften zu.
Mit der
Realität hat das Geschehen in diesem Spiel nämlich nichts zu tun,
ansonsten stünden die schönen Karossen, die man vor jedem Autohaus
sieht, gar nicht oder völlig zerstört da. Im Autotransporter Simulator
spielen die Transporter nämlich gerne mal verrückt und wirbeln wie vom
bösen Transportergeist besessen durch die Luft oder teleportieren sich
eigenständig auf einen anderen Transporter. Wenn man es dann doch
irgendwie einmal in einen der fünf nicht original lizenzierten
Transporter (Du erfährst gleich, warum kein Hersteller wollte, dass ihre
Gefährte in dem Spiel auftauchen) schafft, geht das Grauen gleich
weiter. Abgesehen von der unfassbar hässlichen Textur, wenn man hierbei
überhaupt von einer Textur sprechen kann, hören sich die Gefährte nicht
nur auch unglaublich schlecht an, sie lassen sich auch genauso fahren.
Mir ist es dank der völlig schwammigen Steuerung nicht nur einmal
passiert, dass ich gleich an der ersten Abzweigung gescheitert bin und
völlig bewegungsunfähig in einer unsichtbaren Barrikade fest hing. Der
einzige Weg wieder auf die Straße zu kommen, war es in die Spedition
zurückzuspringen - wo man das schon beschriebene Schauspiel der von
Geisterhand gesteuerten Transporter erneut beobachten konnte, was
wiederum (wenn man nicht gerade unglaubliches "Glück" hatte und sein
Transporter sich doch dazu entschlossen hat, sich wieder mehr oder
weniger fahrbereit hinzustellen) einen völligen Neustart des Spiels nach
sich zog.
Als ob all dies noch nicht Frechheit genug wäre, hat
der Entwickler das gesamte Spiel auch noch recycelt. Denn bis auf die
Ladebildschirme, die Auftragsbeschreibungen und die Ladeflächen der
Transporter ist der Autotransporter Simulator 1:1 mit dem Schwertransport Simulator
gleich, ja selbst die leeren Straßen samt deren Verlauf und die Objekte
im Speditionshof sind exakt die gleichen. Man bezahlt also im Prinzip
für das gleiche Spiel nochmal knapp 19 Euro. Allerdings hoffe ich, dass
diesen Fehler niemand macht. Der Autotransport Simulator ist nämlich
wirklich keinen einzigen Cent wert. Zum Glück hat dieses Special
schon bewiesen (und wird es auch weiterhin beweisen), dass es auch
zahlreiche Simulatoren (auch aus dem Hause UIG) gibt, die der Wikipedia-Erklärung wesentlich näher kommen. Denn wer nur diesen Autotransporter-Simulator-Artikel liest würde wohl kaum nochmal irgendwann etwas von einem Simulationsspiel wissen oder gar eines spielen wollen. |