Der Schwebebahn-Simulator 2013
lässt einen, wie der Name schon verrät, die Tätigkeit eines
Schwebebahnfahrers nachempfinden. Bevor ich auf das Spiel eingehe,
möchte ich allerdings erst ein paar Infos über die Schwebebahn
loswerden, im Spiel erfährt man über sie nämlich leider nichts.
Die
im Spiel simulierte Wuppertaler Schwebebahn wurde am 1. März 1901
eröffnet. Sie ist somit nicht nur die älteste Schwebebahn der Welt (die
in Dresden wurde knapp zwei Monate später eröffnet) sondern auch älter
als die Stadt, in der sie fährt. Wuppertal wurde nämlich erst am 1.
August 1929 durch die Vereinigung kleinerer Städte unter dem Namen
Barmen-Elberfeld gegründet, ein Jahr später wurde der Name durch einen
Bürgerentscheid in Wuppertal geändert.
Technisch gesehen handelt
es sich bei der Schwebebahn um eine Einschienenbahn bzw. Hängebahn. Doch
egal ob nun Schwebe-, oder Einschienenbahn, jährlich fahren rund 25
Millionen Passagiere aus aller Welt mit der Bahn. Am 21. Juli 1950 fuhr
sogar ein ganz besonderer Passagier mit. Aus Werbezwecken fuhr die
Elefantenkuh Tuffi mit der Schwebebahn, und sorgte für eine unglaubliche
Story. Bereits kurz nach dem Start wurde Tuffi nämlich so nervös, dass
sie durch den Zug rannte. Dabei durchbrach sie ein Fenster und fiel zehn
Meter tief in die Wupper. Wie durch ein Wunder blieb die Elefantenkuh
bis auf ein paar Schrammen aber unverletzt, die Geschichte aber erzählt
man sich heute noch.
Dieses Ereignis erlebt man im Schwebebahn-Simulator 2013
leider nicht. Dafür darf man aber die gesamte Strecke der Schwebebahn
(13,3 km) von Oberbarmen bis nach Vohwinkel inklusive aller 20 Stationen
bzw. Bahnhöfen abfahren. Dies geschieht natürlich aus dem Führerstand
heraus, wobei man selbst dafür verantwortlich ist, Gas (oder in diesem
Fall Strom) zu geben, abzubremsen und die Türen zu öffnen. Einen
Fahrplan muss man dabei nicht beachten. Denn wie in Wirklichkeit gibt es
keinen genauen Fahrplan wann eine Bahn wo zu halten hat (real fährt die
Schwebebahn ohnehin alle drei bis zehn Minuten, was einen Fahrplan
unnötig macht). Ansonsten gibt es leider nicht mehr allzu viel zu
tun. Man muss nicht auf den Verkehr achten, oder schauen, ob man auch ja
die richtige Route fährt. Lediglich defekte Türen oder Schäden durch
gelegentliche Schlägereien muss man reparieren bzw. melden.
Die
Schwebebahnen selber wurden selbstverständlich originalgetreu
gestaltet. Leider sind alle Bahnen aber in einer einzigen
Farbkombination lackiert, Bahnen mit Werbung (wie sie meist über
Wuppertal schweben) gibt es leider nicht. Genauso fehlt auch der
Kaiserwagen, in dem am 24. Oktober 1900 Kaiser Wilhelm II
höchstpersönlich mitsamt seiner Gemahlin Auguste Viktoria in einer
Testfahrt von Elberfeld nach Vohwinkel über die Wupper schwebte. Dafür
wurde aber das Schaukeln der Bahn sehr gut getroffen und auch das
Fahrgefühl selber ist meiner Meinung nach realistisch. Die Umgebung,
durch die man fährt, ist hingegen nicht original. Allerdings wurde sie
zumindest an das echte Wuppertal angelehnt. Schade ist nur, dass
bestimmte Gebäude wie zum Beispiel das Stadion am Zoo, Heimstätte des
Regionalligisten Wuppertaler SV und direkt neben der Schwebebahnstrecke
gelegen, nicht ins Spiel integriert wurden.
Letztlich lässt sich über den Schwebebahn-Simulator 2013
sagen, dass er für ein, zwei Fahrten ganz nett ist, für längeren
Spielspaß aber leider die Abwechslung fehlt. Mehr als fahren, stoppen
und Türen öffnen muss man nämlich nicht machen.