„Champions of Norrath“ zählt zu den erfolgreicheren Vertretern seiner Zunft. Nicht etwa, weil es vor Innovationen strotzte oder die technische Umsetzung so perfekt war, sondern weil das an Diablo angelehnte Spielprinzip so unverwüstlich ist. Auch nach dem xten Klon scheint der Hunger der Zocker auf Actionrollenspiele noch immer nicht gestillt zu sein. Also heißt es jetzt wieder zurück an die Waffen und weiter geht’s.
Mit dem Nachfolger werden eingefleischte Fans von Actionrollenspielen auch diesmal wohl nicht viel falsch machen können, das Spielprinzip bleibt nämlich erhalten. Nur größer, schöner und abwechslungsreicher soll er werden, der zweite Einsatz der Helden von Norrath.
Storytechnisch wird ebenfalls kein großes Wagnis eingegangen. Die Fortsetzung beginnt, wo der erste Teil endete. Innoruuk, der Gott des Hasses, ist tot und sein Körper in zig kleine Bröckchen zerhackt. Ein paar Unbelehrbare machen sich nun daran, die im ganzen Reich verteilten Bröckchen wieder aufzusammeln. Sie wollen Innoruuk wiederbeleben. Das muss natürlich verhindert werden, und so versammeln sich erneut die wagemutigsten Champions von Norrath, um dem drohenden Unheil Einhalt zu gebieten.
So geht der ganze Zirkus wieder von vorne los: Charakter wählen, ausrüsten, losmarschieren und auf alles einschlagen, was sich bewegt, das von den bösen Schergen fallen gelassene Gold aufsammeln und ihnen alle wertvollen Gegenstände klauen, Erfahrungspunkte horten, aufleveln, neue Ausrüstungsgegenstände kaufen, Zaubersprüche lernen usw. usw. usw.
Hört sich simpel an und ist es letztendlich auch. Trotzdem kann man(n) so unzählige Stunden verbringen. Hat wohl irgendetwas mit unseren Urinstinkten, jagen und sammeln, zu tun. Damit das Ganze aber auch wirklich funktioniert, müssen jedoch ausreichend Ausrüstungsgegenstände und Zaubersprüche vorhanden sein. Der Vorgänger hatte bereits ein reichhaltiges Angebot, der Nachfolger legt noch mal eine ordentliche Schippe magischer Waffen, Rüstungen und Artefakte drauf.
Der Clou ist jedoch, dass man sich in „Return to Arms“ entscheiden kann, welchen Weg man beschreiten will. Den Weg des Bösen oder den Weg des Guten. Das ist nett, weil es den Wiederspielwert doch stark erhöht.
Dazu gibt es noch zwei neue Rassen, den Iksar Schamanen und den Kerran Berserker. Wer nichts neues ausprobieren will, darf aber auch seinen liebevoll aufgepäppelten Helden aus dem Erstling importieren und in einem schwereren Level beginnen.
Die größten Neuerungen sind jedoch die vielen Sidequests, die etwas Abwechslung bringen, und der Verzicht auf zufallsgenerierte Level zugunsten fest vorgegebener Pfade. Dazu verdient man sich bei entsprechender spielerischer Leistung Medaillen, die man zum Freischalten versteckter Spielmodi benötigt. "Champions of Norrath: Return to Arms" beinhaltet auch eine Online-Komponente, mit der bis zu vier Spieler gemeinsam durch Norrath ziehen können. Der Spieler kann einem bestehenden Spiel beitreten oder ein neues Spiel über SOEs SOEGames.net eröffnen. Ebenfalls wird stimmbasierte Kommunikation über das USB-Headset und Chatten per Tastatur unterstützt. Alternativ können bis zu vier Spieler via Multitap zusammen auf einer PlayStation2 spielen.
Technisch dürfen wir sehr gespannt sein. Die Entwickler versprechen nämlich ein ruckelfreies Spielerlebnis auch bei hohem Gegneraufkommen. Das war beim Vorgänger ja nun wirklich nicht der Fall. Zum Einsatz soll wieder die bewährte Snowblind-Engine kommen, deren tollen Wassereffekte mittlerweile zu ihrem Markenzeichen geworden sind. Hoffen wir, dass da noch ein wenig dran geschraubt wird, damit die Scharmützel nicht im Zeitlupentempo ablaufen.
Champions of Norrath: Return to Arms erscheint im März für Playstation 2. |