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Civilization IV Ultimate

Entwickler: Firaxis Games
Publisher: Take 2 Interactive

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 39,95 €

Systeme: PC

Testsystem: Intel Duo E 8400 3 GHz, 4 GB RAM, ATI HD 4800

Anforderungen: P4 1,2GHz CPU, 512MB RAM, 2700MB HD

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Egal, ob es sich um eine Sportart, eine Kunstform oder sonst etwas handelt: (Fast) jede Freizeitbeschäftigung unserer Gesellschaft, die etwas auf sich hält, ehrt ihre Legenden in einer eigenen Hall of Fame. Es gibt die WWE Hall of Fame, die Blues Hall of Fame und sogar Exoten wie die Robot Hall of Fame. Mit Blick auf die (finanzielle?) Bedeutung, die Videospiele seit den Neunzigern in der westlichen Welt haben, wundert es nicht, dass 1998 mit der AIAS Hall of Fame eine spezielle Ruhmeshalle für Entwickler von Videospielen eingerichtete worden ist. Jedes Jahr trägt sich seitdem ein besonders kreativer Kopf ihn die AIAS-Liste ein und wird so verewigt.

Nachdem sich im ersten Jahr Shigeru Miyamoto, Schöpfer der Mario- und Zelda- Reihen über diese Ehrung freuen durfte, war bereits 1999 Sid Meier an der Reihe und darüber wunderte sich damals wie heute niemand. Schließlich gründete Meier zum Einen das legendäre Studio MicroProse und war zum Anderen seit 1982 für eine Unzahl erfolgreicher Spiele verantwortlich. Zu seinen bekanntesten Werken gehört ohne Zweifel die Civilization-Serie, deren vierter Teil jetzt samt drei Erweiterungen in einem „Ultimate“-Paket erschienen ist.

Meinung:
Das Adjektiv „ultimativ“ trifft das Spielprinzip der Civilization-Reihe außerordentlich gut. Wo andere Strategie-Titel sich meistens auf bestimmte Epochen oder Lokalitäten der Weltgeschichte spezialisieren, geht man im Hause Fireaxis – so der Name des aktuellen Arbeitgebers von Meier – aufs Ganze: „Globalstrategie“ nennt sich das. Die Aufgabe des Spielers ist entsprechend nichts anderes als die Steuerung einer Nation während ihres gesamten Bestehens. Von der Steinzeit bis in die ferne Zukunft.

Nostalgie kann auch Spaß machen
Anders als so manche Fortsetzung, die mit seinen Vorgängern aus den Neunzigern nicht viel gemeinsam hat - abgesehen vom Titel, spielt sich Civilization IV genau wie seine Ahnen. Zug um Zug hetzt man schön animierte Figuren über eine mindestens genau so schön gestaltete Karte und versucht bei dem ganzen Gewusel nicht den Überblick zu verlieren. Schließlich geht es nicht um Eleganz, sondern schlichte Ökonomie.

Brotlose Kunst?
Wobei der letzte Satz streng genommen falsch ist. Denn Civilization IV verfügt wie gewohnt über die Spielmechanik, die kulturelle Errungenschaften am besten in nützliche Vorteile umsetzt. Wo in anderen Titeln z.B. die bildenden Künste zwar theoretisch sinnvoll waren, praktisch aber immer hinter die Produktion neuer Truppen zurückgestellt wurden, macht es in Civilization IV tatsächlich Sinn, ein Theater zu bauen, bevor man beispielsweise ein Atomsilo angeht - auch obwohl politisch gebildete Zyniker das sicher als unrealistisch bezeichnen würden.

Geschichte einmal anders
Doch Realismus stand ohne Zweifel nicht ganz oben auf der Prioritätenliste der Entwickler. Zwar entsprechen sowohl Einheiten als auch Gebäude und Technologien durchaus historischen Vorbildern, anders als in der Total War-Reihe hat man sich bei Fireaxis im Zweifel für die Spielbalance und gegen den gesunden Menschenverstand entschieden. Das ist natürlich sinnvoll für ein Produkt, das unterhalten soll, führt aber zu seltsamen Konstellationen. Warum ich die Baukunst entwickelt haben muss, um Kriegselefanten zu bauen, hat mir noch kein Geschichtsprofessor erklären können.

Technologielawine
Solche etwas seltsame Details gehen aber schlicht in der Flut von Technologien unter, die Civilization IV zu bieten hat. Der oben erwähnte Anspruch, wirklich jeden zivilisatorischen Fortschritt nutzen zu können, sorgt für einen Technologie-Baum, der dem Spiel gedruckt beiliegt und trotz relativ kleiner Einzelsymbole problemlos auch als Tischdecke verwendbar ist. Hat man sich an die beeindruckenden Ausmaße der Entwicklungen aber erst einmal gewöhnt, lernt man die dadurch gegebenen Möglichkeiten schnell zu schätzen.

Entwicklungsland
Faktisch stellen die Technologien aber auch ein nicht zu unterschätzendes Hindernis für unerfahrene Civilization-Spieler dar.  Das liegt vor Allem daran, dass man auf den ersten Blick oftmals den Eindruck hat, es wäre in Anbetracht der epischen Dauer des Spiels egal, in welcher Runde jetzt genau das Bankwesen erforscht wird. Wer einmal gegen einen technisch überlegenen Gegner angerannt ist, begeht diesen Fehler nie wieder.

My home is my Castle
Gerade auf militärischer Ebene wird das besonders deutlich. Mittels bestimmter Hilfsmittel wie Stadtmauern u.ä gewinnt eine Einheit Langbogenschützen so schnell einen Verteidigungswert, der ein ganzes Dutzend Schwertkämpfer zum Untergang verurteilt. Soll heißen: das Balancing von Civilization IV gefällt defensiven Spielern eher als wilden Angreifern. Das war allerdings in jedem Teil der Serie so.

Hohe Politik
Der Schlüssel zum Sieg liegt entsprechend oft in der Diplomatie. Mit einem starken Verbündeten im Rücken fällt irgendwann jeder Langbogenschütze (merkt man, dass ich gerade diese Einheit hassen gelernt habe?), und eine weitere Stadt wechselt ihren Besitzer. Neben der offensichtlichen Funktion, sich gegenseitig militärisch zu unterstützen, bietet das Diplomatie-System von Civilization IV aber noch unzählige andere Funktionen wie den Tausch von Technologien, die auch den fanatischsten Unterhändler zufrieden stellen sollten.

Ökumene? Nein danke.
Besonders unterhaltsam werden diese Gespräche zum einen durch die unterschiedlichen Eigenheiten der verschiedenen Völker bzw. ihrer Anführer und zum anderen durch den Faktor Religion. Die verschiedenen Glaubensrichtungen stellen nämlich eine Neuerung in der Civilization-Reihe dar, verbreiten sich fröhlich über die Weltkarte und führen zu amüsanten Gesprächen. So liefern sich beispielsweise das jüdische Hunnen-Reich und die spanischen Hindus gerne erbitterte Wortgefechte.

Verkehrte Welt
Insgesamt sorgt gerade diese unterhaltsame Kombination von verschiedenen historischen Begrifflichkeiten für einigen Spielspaß. Frei nach dem Muster „Was wäre, wenn...?“ erwächst so das Inkareich zum Verteidiger des Atheismus, während die Zulu eine friedliche Allianz mit den Briten eingehen. Wer jetzt aber hofft, mittels Civilization IV endlich komplexe historische Zusammenhänge zu verstehen, sollte daher doch lieber Total War spielen.

NEVER change an winning team
Alles in allem ändert das aber nichts daran, dass Civilization IV ausgesprochen unterhaltsam zu spielen ist und sich das ausgesprochen lange nicht ändert. Denn zum Glück haben die Entwickler der Serie deren lange Tradition genutzt, um das Spielsystem von Civilization möglichst zu perfektionieren und so befindet sich der vierte Teil der Serie nah an der imaginären Grenze zum perfekten Spiel. Viel weiter wird die Serie diesem Ziel aber nicht kommen können, zumindest nicht ohne etwas am Spielprinzip zu ändern.

Das gleiche wie immer...
Jeder, der das schon seit 2005 auf dem Markt erhältliche Civilization IV schon kennt, wird sich nun aber langsam fragen, was zum Teufel den Zusatz „Ultimate“ rechtfertigt, lassen sich doch alle hier beschrieben Features auch im Grundspiel finden. Die Antwort auf diese Frage sind die drei Erweiterungen, die neben dem Basisspiel im Paket zu finden sind. Zwei davon, „Warlords“ und „Beyond the Sword“, versorgen den Spieler dabei allerdings vor allem mit neuen Völkern und Szenarios. Spektakulär geht anders.

… oder etwas ganz anderes
Das ändert sich aber mit der dritten Erweiterung „Colonization“, die praktisch ein eigenes Spiel darstellt,  bzw. es früher dargestellt hat. Denn bereits 1994 hatte Meier ein Spiel mit diesem Namen entwickelt, das jetzt auf Basis der Engine von Civilization IV wieder aufgelegt worden ist. Wie sein 15 Jahre altes Vorbild löst sich auch das aktuelle Colonization von der globalen Perspektive und spielt nur im Kolonialzeitalter. Entsprechend ist der Horizont diesmal nicht das Zeitalter von Laser und Robotern, sondern schlicht die Loslösung vom Mutterland. Wer das jetzt mit einem Abwinken als umfangreiches Szenario abtut, hat Colonization noch nie gespielt, und sollte das dringend nachholen.

Es geht auch ohne Update...
Gerade hinsichtlich der Tatsache, dass alle Elemente des Civilization IV Ultimate-Pakets schon relativ lange auf dem Markt sind, stößt ein Makel des Spiels besonders auf: Schon seit dem Erscheinen des Basisspiels funktionierte das Update-System des Spiels nur mit Glück, und daran hat sich bis heute nichts geändert. Eine schlicht unglaubliche Tatsache, stellen derartige Zusammenstellungen älterer Titel doch die perfekte Möglichkeit dar, deren Bestandteile in technisch perfektem Zustand zu präsentieren.

Fazit:
max_linkVon diesem Makel einmal abgesehen bietet Civilization IV eine unglaubliche Menge Spielspaß für relativ wenig Geld. Immer neue Welten warten darauf, mit Japanern, Indern oder Khmer erobert zu werden, immer neue Indianerstämme wollen im Kampf gegen die Kolonialmacht zu Verbündeten gemacht werden. Kurzum: Die Wiederspielbarkeit des Titels ist praktisch unbegrenzt, da wirklich jedes Spiel anders abläuft. Jeder, der bisher wenig Erfahrung mit der Civilization-Reihe hat, sollte also zuschlagen, um endlich verstehen zu können, was genau Sid Meier überhaupt geleistet hat.

Ob diese Zielgruppe allerdings wirklich so groß ist, wage ich schlicht zu bezweifeln. Entsprechend wäre es vielleicht sinnvoll gewesen, Civilization IV Ultimate noch irgendwie gegenüber den einzeln erhältlichen Titeln aufzuwerten. Und wenn es nur eine schicke Verpackung gewesen wäre.

Civilization IV Ultimate - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.625 Grafik: 7.75
Sound: 7.75
Steuerung: 9.25
Gameplay: 9.75
Wertung: 8.625
  • Geniales Spielprinzip
  • Ausgereifte Spielmechanik
  • Riesiger Umfang
  • Immense Wiederspielbarkeit
  • Nichts neues
  • Update-Funktion immer noch fehlerhaft

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Rezension vom: 15.04.2009
Kategorie: Strategie
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Bewertung: 1.5 (4 Stimmen)
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