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Empire: Total War

Entwickler: Sega
Publisher: Sega

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 44,95 €

Systeme: PC

Testsystem: Windows XP 32 (Service Pack 2), Windows Vista 32; 2,4 GHz Single Core Intel-, AMD- oder vergleichbarer Prozessor; 1 GByte RAM (XP), 2 GByte RAM (Vista); DirectX 9.0-kompatible 256-MByte-Grafikkarte; DirectX 9.0-kompatible Soundkarte; 15 GByte unkomprimier

Anforderungen: WIndows XP (Service Pack 3); Intel Core Duo 3 GHz; 2 GB RAM; ATI Radeon HD 4800

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Es ist noch gar nicht so lange her, da bekämpften sich auf dem Gebiet der Strategiespiele noch zwei gleich starke Lager: Während die einen es vorzogen, die eigenen Armeen immer abwechselnd aufeinander zu hetzen, schlugen sich die anderen lieber in Echtzeit die Köpfe ein. Erstere lobten die strategische Tiefe ihrer Variante, Letzteren waren Dramatik und Adrenalin wichtiger.

Inzwischen gehört dieses Gleichgewicht ins Reich der Videospiel-Mythen. Heute heißt Strategie normalerweise Echtzeitstrategie, das langsame Taktieren ist offenbar nicht mehr von Interesse. Dass die Möglichkeit, sich die eigenen Aktionen nochmal zu überlegen, aber auch einige Vorteile birgt, wissen nicht nur diejenigen, die bei hektischen Schlachten àla Blizzard innerhalb kürzester Zeit den Überblick verlieren.

Die Entwickler von Creative Assembly sahen und sehen das ähnlich und versuchten deshalb vor neun Jahren beide strategischen Spielarten zu verbinden. Das Resultat hieß Shogun: Total War und war so erfolgreich, das heuer der fünfte Teil der Serie in den Läden steht: Empire: Total War.

Meinung:
Wie der Name des Spiels schon zu erkennen gibt, steht nach dem antiken Japan, dem Mittelalter, der Antike und nochmal dem Mittelalter jetzt das 18. Jahrhundert im Fokus der Serie. Eine Ära, die nicht umsonst auch Imperiales Zeitalter genannt wird und sich in ihrer Komplexität perfekt für ein riesiges Strategiespiel anbietet. Schließlich waren es die dank ihrer Kolonien unglaublich angewachsenen europäischen Großreiche, die dieser Epoche ihren kulturellen, technologischen und ökonomischen Stempel aufdrückten.

Schwarzpulver sei Dank
Eine nicht ganz unbedeutende Rolle spielten dabei riesige Armeen, die sich vor Allem einer chinesischen Erfindung bedienten, die die Kriegsführung revolutionieren sollte: Schießpulver. Entsprechend stehen in Empire: Total War nicht mehr, wie in den übrigen Teilen, Nahkampfeinheiten im Mittelpunkt, sondern es regiert der Fernkampf. Zwar besteht selbstverständlich noch immer die Möglichkeit, Kavallerie etc. zu rekrutieren, den Hauptbestandteil der Einheiten machen aber Musketiere, Haubitzen usw. aus.

Auf hoher See
Während der Kampf auf Land trotz haufenweise neuen Einheiten grundsätzlich dem Muster der übrigen Titel der Serie folgt, stellen die in Empire: Total War möglichen Gefechte auf See eine Neuerung dar. So warten Kähne aller Klassen darauf, von Freizeitgenerälen in wirklich riesigen Seeschlachten aufeinander losgelassen zu werden. Ein spielttechnisch interessantes Feature, ohne das eine Simulation des 18. Jahrhunderts aber auch keinen Anspruch auf Authentizität erheben dürfte.

Perfekte Kopie
Und genau darum ging es in der Total War-Reihe seit ihrem Anbeginn: Alle Einheiten und Gebäude des Spiels entsprechen ihren realen Vorbildern sehr genau, sowohl optisch als auch in ihren Funktionen im Spiel. Egal, ob man nun mit Plänklern kämpft, ein gegnerisches Fort betrachtet oder eine Galeone wenden lässt, immer fängt Empire: Total War all das in Pixel ein, was man mit dem Imperialen Zeitalter in Verbindung bringt. Und wenn man es nur im Kino gelernt hat.

Geschichtslexikon
Außerdem bietet das Spiel aber auch noch Informationen genug für all diejenigen, denen ein kurzer Tooltip nicht reicht. Per schlichtem Rechtsklick auf alle Einheiten oder Gebäude erhält der Spieler Informationen auf verdammt hohem Niveau. Denn abgesehen von den spieltechnisch relevanten Werten serviert Empire: Total War über diese Menüs Hintergründe zum betreffenden Gegenstand. Ob es um die Entwicklung der Dragoner oder die Bedeutung bestimmter Landwirtschaftsformen geht: Wer fleißig alles liest, was das Programm über diese Funktion an Wissenswertem bietet, kann sich den Großteil der historischen Fachliteratur zum Thema schon mal schenken.

Sprachgefühl
Die Breitseite Informationen, die Empire: Total War auf neugierige Spieler abfeuert, würde aber ihrer Reiz verlieren, wenn die Texte nur auf Englisch verfügbar wären. Wären. Zum Glück sind die Datenbänke des Spiels aber nicht nur lokalisiert, sondern sogar grandios gut lokalisiert. Gleiches gilt im Übrigen auch für die Sprachausgabe im Spiel selbst, sowie die zahlreichen Zitate, die die Ladebildschirme vor und nach Gefechten zieren und den historischen Anspruch des Titels perfekt verdeutlichen.

Slow-Motion
Soviel zur höchst appetitlichen Beilage. Entscheidend sind bei einem Strategiespiel aber natürlich die Gefechte selbst und auch hier fährt Empire: Total War gnadenlos die Realismus-Schiene. Das Wort "gnadenlos" nutze ich deshalb, weil ein bisschen weniger Realismus manchmal ganz vorteilhaft gewesen wäre. Klar, die riesigen Segelschiffe der Zeit waren langsam, aber dem Spiel hätte es gut getan, wenn die vorhandene Möglichkeit, die Zeit im Spiel zu beschleunigen, für Kämpfe nicht zwingend notwendig wäre. Ohne diese Funktion stößt man schneller an die maximale Kampfdauer von einer Stunde, als einem lieb sein kann.

Planung ist alles

Auf der anderen Seite gewinnt das Spiel durch diese Langsamkeit im Verbund mit den epischen Ausmaßen der Schlachtfelder eine Dimension, die nur die wenigsten Strategiespiele bieten. Denn jede Feindbewegung muss vorausgeahnt werden, schließlich kann es ewig dauern, bis Verstärkung eintrifft. Auch die Reiterei, die die gegnerische Artillerie ausschalten soll, sollte schon früh auf den Weg geschickt werden. Ohne Frage wird kein aktuelles Spiel dem Wort Strategie so gerecht wie Empire: Total War. Mit allen Vor- und Nachteilen.

Leichte Beute
Leider schafft es die KI des Spiels nicht immer, mit dessen Möglichkeiten mitzuhalten. So bleiben manchmal Einheiten passiv, obwohl es um sie herum Kanonenkugeln regnet, oder bewegen sich mitten ins Getümmel, obwohl sie dort wirklich nichts zu suchen haben. Dadurch geraten Kämpfe gegen die KI oft recht einfach, solange die Stärke beider Armeen ungefähr gleich ist.

Und Action!
Aber auch wenn der Computer-Gegner sich noch so dusselig anstellt, werden Gefechte bei Empire: Total War selten langweilig. Das liegt in erster Linie an der angesichts riesiger Einheitenmengen beeindruckend souveränen, frei zoombaren Engine. Selbst auf der Verliererstraße entschädigt ein Zoom mitten ins Gefecht mit Pulverdampf, dramatischen Zweikämpfen usw. Da all das auch noch physikalisch korrekt berechnet und dargestellt wird, entwickelt das Kampfgeschehen bei Empire: Total War fast die Dynamik eines guten Films. Happige Hardware-Anforderungen sind aber die Kehrseite der Medaille.

Befehlskette
Neben dem Zeitraffer verfügt die Gefechtsübersicht aber auch über eine Pause-Funktion. Per se keine Sensation. Bei Empire: Total War wird sie aber manches Mal zur zwingenden Voraussetzung, denn wer mehr als eine Handvoll Regimenter gleichzeitig kontrollieren will, braucht jede Pause, die er kriegen kann. Ansonsten sind die von Einheit zu Einheit unterschiedlichen Befehle – bis zu 10 Stück pro Trupp – schlicht nicht zu händeln. Schützengräben, Gewalthaufen, Breitseiten, Kartätschen: Nutzt man all das aber sinnvoll aus, entwickelt Empire: Total War eine unglaubliche Tiefe.

Die Qual der Wahl
Genau in der droht man aber als Anfänger schnell zu versinken. Zwar führt ein Tutorial in die Grundlagen des Titels ein, aber eben nur in die. Bis auch die Feinheiten verinnerlicht sind, vergehen Wochen. Im Hinblick auf die epischen Kampagnen des Spiels führt das zu Beginn zu manchem frustrierenden Erlebnis, wenn sich erst zu spät herausstellt, dass man bei Entwicklung oder Ausbau auf das falsche Pferd gesetzt hat.

Go West
Apropos Kampagne: Neben der Möglichkeit von Standard-Karten wartet Empire: Total War noch mit einer Story-Kampagne auf, die ihresgleichen sucht. Beginnend mit der Landung der ersten englischen Siedler in der neuen Welt, erlebt der Spieler den „Weg zur Unabhängigkeit“ (so der Titel der Kampagne) der USA auf verschieden Seiten am eigenen Leib. Indirekt erfüllt diese Abfolge von Missionen die Funktion eines Deluxe-Tutorials, denn innerhalb der guten Story werden nach und nach immer neue Features freigeschaltet. So gelingt Empire: Total War das seltene Kunststück, in der Kampagne Anfänger wie Fortgeschrittene gleichermaßen anzusprechen.

Und sonst?
Wem das nicht reicht, dem hilft ein Blick ins Spiel. Die hier skizzierten Möglichkeiten stellen nur die Speerspitze der Features von Empire: Total War dar, so unglaublich es klingen mag. Ohne eine Ausrede bemühen zu wollen, eine Rezension, die dem Titel in all seiner Tiefe gerecht wird, würde jedes Medium sprengen. Insgesamt sind die unzähligen Entwicklungen, Spezialeinheiten und Kommandos derart vielfältig, dass Empire: Total War einfach nicht langweilig werden kann, genügend Ausdauer vorausgesetzt.

Fazit:
max_linkWer ein Spiel nur für zwischendurch sucht, ist bei Empire: Total War an der falschen Adresse. Mit Gelegenheitsstrategen will man bei Creative Assembly traditionell nichts zu tun haben, selbst übersichtliche Spiele erfordern mehrere Stunden Freizeit.
Wer es aber schafft, sich auf die Komplexität des Titels einzulassen, erlebt ein Spiel, das ihn nicht mehr loslassen wird und Runden- und Echtzeitstrategie genial verbindet. Die goldene Mitte eben!

Empire: Total War - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 9 Grafik: 8.75
Sound: 8.75
Steuerung: 8.75
Gameplay: 9.75
Wertung: 9
  • Unglaublich komplex
  • Starke Grafikengine
  • Beeindruckender Info-Teil
  • Immense Langzeitmotivation
  • Lange Einarbeitungszeit
  • Schwache KI

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Rezension vom: 26.03.2009
Kategorie: Strategie
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Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
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