Motorstorm: Pacific Rift
Entwickler:
Sony Computer Entertainment
Publisher:
Sony Computer Entertainment
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
59,95 €
Systeme:
PlayStation 3
Inhalt:
Motorstorm war zum Launch der PS3 für
Offroadfreaks ein Pflichtkauf! Unheimlich schnell, grandiose Grafik gepaart mit einem brutal matschigem
Gameplay, ließen die Spielerherzen höher schlagen und
Hitstempel regnen. Großes Manko war der Umfang und das fehlen
eines Offline Multiplayermodus. Sorgen die Evolution Studios nun in
Motorstorm Pacific Rift für erneute Begeisterung oder geht der
Offroadraser baden?
Meinung:
Zugegeben, aufgrund Demo von Motorstorm: Pacific Rift, war meine
Vorfreude enorm gesunken. Unübersichtliche und stellenweise
hässliche Urwaldstrecken und vor allem, wo verdammt war der
ganze Matsch? Motorstorm muss einfach dreckig sein! Ich will tiefe
Rillen ins Erdreich fressen bis der Schlamm am heimischen Fernseher
herunter trieft. Und sonst? Ernüchterung! Bis auf die beiden
neuen Vehikel, dem Monstertruck und dem Geländewagen, die
zugegebenermaßen Spaß machen, ist alles beim alten geblieben.
Das Intro ist Motorstorm-typisch
brachial und optisch beeindruckend inszeniert. Schnell wird klar,
Monument Valley ist Matsch von gestern, in Pacific Rift erwartet euch
eine tropische Insel, die, anders als die Demo es erahnen lässt,
mit Abwechslungsreichtum glänzt. Schroffe karge Klippen, Nebel
überzogene Berggipfel, paradiesisch anmutende Sandstrände
und selbst glühende Vulkanlandschaften werden zur Offroadpiste.
Das Festival Herzstück des Spiel ist wie im ersten Teil das Festival, welches in vier unterschiedliche
Zonen aufgeteilt wurde, die den vier Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer
entsprechen. In jeder Zone gibt es zahlreiche Rennen in jeweils völlig
anderer Kulisse. Schnell wird klar, dass der Umfang enorm aufgebohrt
wurde. Aber nicht nur was die Streckenvielfalt und deren Anzahl
angeht, auch an Spielmodi ist einiges dazu gekommen. So gibt es jetzt
neben den bekannten Standardrennen den Modus Elimination bei dem im
15 Sekundentakt der jeweils Letztplazierte in einem Feuerball das Zeitliche segnet. Neu ist auch die Zeit-Herausforderung. Hier gilt es
innerhalb eines Zeitlimits durch auf den Strecken platzierte Tore zu
fahren. Jedes durchfahrene Tor füllt die Zeitanzeige ein
wenig auf. Ein äußerst erfrischendes Spielprinzip,
erinnert es doch an alte Arcaderacermechaniken, bei denen vor allem
präzises Fahren wichtig ist.
Umso hilfreicher ist es da, dass die Steuerung vor allem von den
Quads und Mottorädern verbessert wurde. In Pacific Rift kann man
wesentlich feinfühliger um die Kurven heizen!
Evolution Studios setzt aber noch einen
drauf! So gibt es nun bei den Offraodrennen zusätzliche Ziele zu
erfüllen, die durch Tickets weitere Sonder-Veranstaltungen
freischalten. So darf man z.B. in einem Standardrennen höchstens
drei Mal zerschellen oder muss eine bestimmte Rundenzeit einhalten.
Dass dabei das eigentlich Ziel, nämlich immer unter die ersten
drei zu kommen, ebenfalls erfüllt sein muss, macht das Ganze zu
einem genialem Offroadcocktail aus Adrenalin, Ausdauer und
fahrerischem Können. Vor allem der Spieler ist jetzt
weit mehr gefordert, denn durch Rammattacken wird man noch schneller
zerlegt, die Kurse sind größer und es gibt wesentlich mehr
alternative Routen für die unterschiedlichen Fahrzeugklassen.
Ich will es dreckig! Und was ist nun mit dem Matsch? Fühlt
sich ein Pacific Rift immer noch nach Motorstorm an? Ein ganz klares
nein – es fühlt sich besser an! Selten war ich so schnell von
einem Racer gepackt! Der Matsch spritzt zwar hier und da
immer noch, aber vor allem glänzen die beeindruckenden Wasser-
und Feuereffekte. Wer mit durchgedrücktem Gaspedal und vollem
Nitroboost durch die Pampa brettert, während einem Palmenblätter und
Sand nur so ins Gesicht fliegen, man dann per Rampe abhebt und in
Slow Mow durch Wasserfälle fliegt und die Gischt am LCD abperlt,
stockt einem der Atem vor Verzückung. Die Elemente Feuer und
Wasser sind aber nicht nur grafische Augenöffner, sondern auch
spieltechnisch integriert. Rase ich durch Wasser kühlt sich mein
Nitroboost ab, starte ich diesen während ich durch
Lavaströme brettere, muss ich mich nicht wundern, wenn ich
schneller als gedacht explodiere.
Vier Spieler sollt ihr sein Trotz der Mischung Pixel-Pracht und
Geschwindigkeit bricht die Framerate niemals ein und das sogar im
Onlinemodus! Dem gutem Netzcode sei dank sind die Onlinerennen zudem
ziemlich lagfrei. Noch schöner ist der diesmal vorhandene
Splittscreen, bei dem man sogar zu viert losheizen darf. Bis zu zehn
weitere CPU Fahrzeuge kann man zusätzlich auf die Piste
schicken, auch Rennmodus und Runden lassen sich einstellen. Da die
Strecken in Pacific Rift aber noch verzweigter und somit
unübersichtlicher sind, sollte man für den Vierspielerspaß
einen großen Fernseher besitzen.
Technik, die begeistert An Motorstorm: Pacific Rift wird der
Nachbar keine Freunde haben. Eine gute Sourroundanlage vorausgesetzt
heizt euch der rockige Soundtrack ordentlich ein. Übertönt
wird das Ganze nur von den stimmigen Motor -und Boostgeräuschen.
Die Songauswahl hätte allerdings größer ausfallen
können! In die gleiche Begeisterungskerbe schlägt die
Grafik! In absoluter Nahaufnahme oder beim Start vor dem Rennen hält sich der Jubel in Grenzen, in Bewegung wird Pacific Rift dann aber zum Augenschmauß. Kein Offraodracer zeigt derzeit
im Gesamtpaket eine so imposante Kulisse.
Fazit:
Motorstorm ist tot, lang lebe Pacific Rift! War die Demo eher enttäuschend,
dreht das fertige Spiel so richtig auf! Evolution Studios entfernt
zwei Schippen Matsch und haut mindesten zehn Schippen Spielspaß,
Adrenalin und Umfang drauf. Langeweile hat Hausverbot! Der Boost
wurde mit den Elementen Feuer und Wasser aufgewertet, die zwei neuen
Fahrzeugklassen sind gelungen und das Streckendesign einfach
gigantisch! Der Splitscreen war zwingend nötig und zeigt, das
ein Multiplayerduell auf heimischer Couch locker jedes Onlinespiel in
den Schatten stellt. Nirgends
rast man schneller und vor allem dreckiger!
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