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Yakuza 2

Entwickler: Sega
Publisher: Sega

Genre: Adventure
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 29 €

Systeme: PlayStation 2

Inhalt:
Das im Jahr 2006 in Europa veröffentlichte PS2-Spiel Yakuza war hierzulande eher ein Geheimtipp, denn viele Kritiker lobten zwar die an ein etwas abgespecktes Shenmue erinnernde Handlungsfreiheit und die gelungene Präsentation der spannenden Handlung, bemängelten aber auch, dass bei allem Angebot an Nebenbeschäftigungen das Kern-Gameplay doch ein wenig abwechslungsarm ausfiel. Trotz dieser gemischten Reaktion bringt SEGA nun, mit etwa zwei Jahren Verspätung, doch noch den Nachfolger mit dem schlichten Titel Yakuza 2 nach Europa. Das Spiel setzt die Handlung des Vorgängers nahtlos fort, will dabei aber dessen Schwächen vermeiden.

Meinung:
Wie der Titel bereits verrät, versetzt Yakuza 2 den Spieler ins japanische Gangstermilieu, wo er die Rolle von Kazuma Kiryu übernimmt, der bereits in Teil 1 die Hauptfigur war. Kazuma, ehemals ein hochrangiges Yakuza-Mitglied, hat sich mittlerweile zur Ruhe gesetzt, um sich um seine Pflegetochter Haruko zu kümmern. Doch als ein rivalisierender Clan versucht, einen großen Bandenkrieg anzuzetteln, um ganz Japan unter seine Kontrolle zu bringen, muss Kazuma erneut in die Bresche springen und dafür sorgen, dass die Situation unter Kontrolle bleibt. Doch als er sich in die Höhle des Löwen begibt und dort prompt in Gefahr gerät, wird er von höchst unerwarteter Seite beschützt.

Angesichts der aufwändig inszenierten, dabei aber ausgesprochen spannenden Geschichte mit ihrer komplexen Figurenkonstellation sind Kenntnisse aus dem ersten Yakuza-Spiel durchaus hilfreich. All diejenigen, die den Vorgänger jedoch verpasst haben, erhalten zu Beginn des Spiels auf Wunsch einen etwa halbstündigen Rückblick auf die Ereignisse, die Kazuma Kiryu vor einem Jahr widerfuhren. Außerdem gibt ein regelmäßig aktualisiertes Personenverzeichnis im Pausenmenü Aufschluss über die Charaktere und ihr Verhältnis zu Kazuma, so dass auch Neulinge nach kurzer Eingewöhnung der interessanten Story gut folgen können sollten.

Rotlicht-Dungeon
Abseits der mitunter recht langen und äußerst gekonnt inszenierten Zwischensequenzen, die sich in Sachen Dramaturgie und Regie beinahe mit der Metal Gear Solid-Reihe messen können, bietet Yakuza 2 einen sehr interessanten Genre-Mix: Im Kern handelt es sich um ein klassisches Japan-RPG – nur sind die Dungeons eben Fußgängerzonen in den Amüsiervierteln japanischer Metropolen. Zufallskämpfe erlebt man hier obendrein auch, und zwar in Form von Straßenräubern und anmaßenden Yakuza-Emporkömmlingen gegnerischer Clans. Wenn es zum Streit kommt, wechselt das Spiel allerdings nicht zu rundenbasierten Teamkämpfen, sondern verwandelt sich in ein recht simples, aber durchaus spaßiges Beat’em-Up.

Das Kampfsystem bietet anfangs nur eine recht kleine Auswahl von Tritten, Schlägen und Würfen. Die in den Prügeleien gewonnenen Erfahrungspunkte kann man allerdings in neue Attacken investieren, so dass sich die Optionsvielfalt schnell erhöht. Oftmals lassen sich auch herumstehende Gegenstände wie Flaschen, Baseballschläger, Tische oder Neonschilder mit in den Kampf einbeziehen. Diese Waffen haben allerdings nur eine begrenzte Haltbarkeit und zerbrechen meist nach wenigen Hieben.

Nicht gerade zimperlich
Während des Kampfs füllt sich außerdem die so genannten HEAT-Leiste, die es Kazuma bei entsprechendem Pegelstand ermöglicht, ebenso effektive wie brutale Finishing Moves auszuführen – je nach Umgebung kann man die Feinde gegen Laternenmasten donnern, Treppen hinunterwerfen oder sie mit einem gepflegten Tritt in die Nieren außer Gefecht setzen, wenn sie sich bereits am Boden wälzen. Diese deftigen Aktionen sind der Grund dafür, dass das Spiel keine Jugendfreigabe erhalten hat, laden erwachsene Spieler aber durchaus zum Experimentieren ein, denn die richtigen Bedingungen zum Auslösen der verschiedenen HEAT-Angriffe muss man selbst entdecken.

Bon Appetit!
Wer eine Pause von den brutalen Keilereien braucht, kann sich entweder in der lokalen Gastronomie stärken (die Restaurants bieten weit über 100 verschiedene Speisen an, von der einfachen Nudelsuppe bis zum aufwändigen Kugelfisch-Menü) oder aber sich mit diversen Nebenmissionen von Passanten befassen. Außerdem kann man in Yakuza 2 z.B. am Einarmigen Banditen zocken, Mahjong spielen, seinen Golf-Abschlag trainieren oder sich mit dem „UFO Catcher“ ein paar knuddelige Plüschtiere angeln. Wer etwas gehobenere (und kostspieligere) Unterhaltung bevorzugt, darf sich zudem mit den Hostessen aus diversen Amüsierclubs anfreunden, indem er im Gespräch mit ihnen die richtige Mischung aus Schmeichelei und Charakterstärke zur Schau stellt und notfalls mit teuren Geschenken der eigenen Beliebtheit auf die Sprünge hilft. Zur Belohnung gibt es dann putzige SMS-Botschaften von den Ladies.

Die Grafik von Yakuza 2 weist zwar insgesamt einen etwas verwaschenen und unscharfen Look auf, zeigt aber dennoch enorm detaillierte Umgebungen – es gibt kaum Recycling von Hausfassaden oder Passanten, und es dauert auch eine ganze Weile, bis man zum zweiten Mal auf einen bereits bekannten Gegner trifft. In den Zwischensequenzen überzeugt zudem das äußerst realistische Mienenspiel der Akteure, und auch sonst sind die Animationen durchaus gelungen – mit Ausnahme vielleicht von Kazumas zeitlupenartigem Rennstil. Die Ladepausen sind mitunter ebenfalls recht lang, wenngleich hier im Vergleich zum Vorgänger deutlich nachgebessert wurde.

Volle Scheibe
Die Sprachausgabe erklingt ausschließlich auf japanisch, was der Atmosphäre sehr zugute kommt, zumal die Sprecher durchweg absolut großartige Leistungen abliefern. Leider ist die Tonqualität der Dialogzeilen mitunter nicht optimal – offenbar mussten die Daten hier stark komprimiert werden, damit alles auf die Disk passt, obwohl Yakuza 2 bereits auf einer DVD-9 ausgeliefert wird. Untertitel, Menüs und sonstige Bildschirmtexte erscheinen leider nur auf Englisch, sind aber immerhin sehr gut übersetzt und vermitteln auch gekonnt Feinheiten wie etwa den vom Standard-Japanisch abweichenden Kansai-Dialekt. Abgerundet wird die stimmige Präsentation von einer gelungenen Musikuntermalung, die diverse Stile abdeckt und stets gut zur Situation passt.

Fazit:
manuelAuch wenn es manchem durch NextGen-Hardware verwöhnten Spieler mittlerweile absurd erscheinen mag, die gute alte PS2 wieder aus der Mottenkiste zu holen: Yakuza 2 ist diesen Aufwand durchaus wert. Zwar sieht die Grafik ein wenig verwaschen aus, und die Soundqualität ist auch nicht immer ideal. Aber diese Schwächen werden durch den packend inszenierten und knallharten Gangster-Thriller wieder aufgewogen, der zudem ein umfangreiches Rahmenprogramm an zwar im Grunde sinnlosen, aber gerade dadurch so charmanten und viel zum Flair beitragenden Minispielen aufweist.
Wer seine PS2 noch nicht an den Neffen vererbt hat, volljährig ist und auch nur einen Hauch Interesse für Unterwelt-Stories und/oder japanische Alltagskultur hegt, sollte Yakuza 2 auf keinen Fall verpassen, zumal es einen unvergleichen Reiz hat, nach einer heftigen Schlägerei auf offener Straße die dabei erbeuteten Yen erst einmal in ein Erdbeereis und eine Runde am Spielautomaten zu investieren.

Yakuza 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.4375 Grafik: 8.25
Sound: 8.25
Steuerung: 8.25
Gameplay: 9.00
Wertung: 8.4375
  • Erstklassige Inszenierung der spannenden Story
  • Ungewöhnliche Mischung aus Prügelspiel und RPG
  • Unmengen an Nebenaufgaben
  • Japanischer Originalton
  • Preiswert
  • Keine deutschen Untertitel und Menüs
  • Gelegentlich Probleme mit der Tonqualität
  • Lange Ladezeiten

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Rezension vom: 08.10.2008
Kategorie: Adventure
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