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Iron Man

Entwickler: Sega
Publisher: Sega

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 55,95 €

Systeme: DS, PC, PlayStation 2, PlayStation 3, Wii, Xbox 360

Inhalt:
Nachdem Iron Man Tony Stark in der Gunst der Fans durch die jüngsten Ereignisse im Marvel-Comic-Kosmos ordentlich an Popularität eingebüßt hat, scheint die Veröffentlichungsstrategie des gleichnamigen Hollywood Blockbusters doch ein wenig ungünstig. Trotzdem startete der eiserne Superheld vor kurzem sein erstes Leinwandabenteuer, welches natürlich – wie soll’s auch anders sein – auch mit einer schmucken Konsolen-Adaption veredelt wurde. Iron Man sollte in etwas abgeschwächter Form die Story des Films nachzählen und einige wichtige Missionen aus dem Hauptstrang entnehmen. Die Realität sieht indes anders aus. Was dies nun verheißt? Tja, weiter lesen!

Meinung:
In Iron Man übernimmt man standesgemäß die Rolle des Titelhelden und kämpft sich in einem Wust an Missionen und Aufgaben durch Wüstenlandschaften, bedrohte Städte, Kriegsschauplätze und schier unbesiegbare Feindeslinien. Immer wieder wird einem dabei bewusst gemacht, was es heißt ein Superheld zu sein: a) Man ist schier unbesiegbar, und b) Es ist immer möglich, selbst die unmöglichsten Aufgaben zu lösen. Unter diesen Voraussetzungen stellt sich Tony Stark mit seiner eisernen Rüstung einem Arsenal an bewaffneten Söldnern, aufgerüsteten Helikoptern, Panzern und ziemlich fiesen Boss-Gegnern, ohne sich dabei wirklich um seine Gesundheit sorgen zu müssen. Die eiserne Rüstung hält nämlich quasi jedem Angriff stand – und verdirbt damit auch in Windeseile den Spielspaß!

Es ist nicht unschlagbar, unschlagbar zu sein
Das Problem des Spiels ist schlicht und einfach, dass Iron Man nahezu immun gegen die Angriffe seiner Gegner ist. Ob ihm nun Raketen entgegen geschleudert werden, ständige Detonationen sein Umfeld belagern oder aber die Feinde mit ihren Wummen direkt auf seinen Körper halten: Anzeichen gesundheitlicher Beeinträchtigungen sind eine Seltenheit, die selbst Laienspieler kaum präsentiert bekommen. Unter diesen Bedingungen lässt sich natürlich mit Herzenslust ballern, ohne dabei gezielte Strategien zu entwickeln. Was soll den schon geschehen? Aber liegt in diesem Gameplay-Verhalten tatsächlich ein gewisser Reiz?

Der Mann hat einiges drauf

Schade ist dieser Umstand definitiv im Hinblick auf die Vielzahl der Aktionsmöglichkeiten, über die Stark verfügt. So nutzt er nicht nur seine flammende Primärwaffe und diverse Fernkampfgeschosse, sondern lernt im Laufe des Spiels immer gezielter, seine Rüstung situationsgemäß einzusetzen. Schweben, fliegen, Raketen fangen – alles kein Problem für den gewichtigen Koloss. Darüber hinaus wachsen seine Fähigkeiten im Laufe des Spiels und können mit finanzieller Unterstützung – Münzen bekommt man am Ende der Missionen ausgezahlt – weiter aufgewertet werden. Gerade hier besteht eine besondere Motivation, die Zeitlimits und Bodycounts der einzelnen Levels einzuhalten, denn gewisse Upgrades machen die Action langfristig natürlich attraktiver.

Monotone Levelstrukturen
Dort jedoch, wo man die Action klar in den Mittelpunkt gerückt hat, wurden wichtige andere Inhalte radikal vernachlässigt. So ist das individuelle Leveldesign beispielsweise häufig ein schlechter Witz. Grafisch mögen die Hintergrundsequenzen vielleicht noch nett animiert sein, doch was die Pfade betrifft, die der Iron Man in seinen vorgezeichneten Abenteuern ablaufen muss, fehlt es dem Spiel deutlich an Abwechslung. Letzten Endes steuert man nämlich eh nur gegen die gegnerische Offensive an, sei es nun am Boden oder in der Luft. Mehr als ballern, den Fuhrpark verschrotten oder die Umgebung in die Luft zu jagen, ist dem Protagonisten jedenfalls häufig nicht zugestanden.

Wer spielt hier wirklich?

Bisweilen hat man daher auch den Eindruck, dass man vom Spiel gespielt wird. In jedem Level gibt es eine ganze Reihe von Vorgaben und konservativ linearen Abschnitten, dass man den Levels kaum eigene Impulse geben kann. Stattdessen richtet man sich streng an den Kompass am unteren Bildschirmrand, folgt strikt den Inhalten der Mission, bekommt aber nie reizvolle Freiräume für Erkundungsversuche zur Verfügung gestellt. Zu Beginn mag das ob des schweren Einstiegs noch sinnvoll und angenehm sein; mit wachsender Spieldauer stellt sich dieser Mangel an Flexibilität aber durchaus als nervtötend heraus.

Hollywood auf der Konsole?
Entgegen der Defizite im Gameplay ist die Präsentation auf den Powerkonsolen von Microsoft und Sony weitestgehend prächtig. Anhand vieler Zwischensequenzen kann man die Historie des Hauptdarstellers chronologisch verfolgen, und dies auch in äußerst ansprechender Bild- und Tonqualität. Zwar könnten die vielen Einspieler manches Mal etwas flüssiger voranschreiten, aber zumindest entwickelt sich hier eine schön nachvollziehbare Story auf Niveau des cineastischen Pendants – wenn auch nicht so umfangreich. Allerdings offenbaren gerade diese Szenen, welches Potenzial hinter der Grafik-Engine des Spiels steckt bzw. wie gut die visuelle Aufbereitung des Spiels wirklich ist. Und im Vergleich zu den bisherigen Superhelden-Titeln auf den NextGen-Konsolen liegt Iron Man diesbezüglich ganz klar vorne.

Die Wii-Version zeigt leider wenig bis gar nichts vom Glanz der nächsten Generation. Die Umgebung wirkt lieb- und leblos dahingeklatscht; bewegte Objekte und Charaktere lassen kaum Details erkennen. Von üblen Clipping-Fehlern wollen wir erst gar nicht anfangen. Die Video-Sequenzen sind stellenweise von erbärmlicher Qualität und laufen alles andere als flüssig über den Bildschirm, was ab und an leider auch für das Spielgeschehen selbst gilt. Bei all der fehlenden Hingabe wundert es dann auch nicht, dass Iron Man keine HDTV-Unterstützung bietet. Der Sound dagegen ist eine Wucht, divergiert aber derart mit dem, was man in den Untertiteln zu lesen bekommt, dass man als hörgeschädigter Mensch eigentlich sein Geld zurückverlangen müsste.

Die Tücken des Lizenzspiels
Trotz der optischen Vorzüge kann die Kino- und Comic-Adaption aber spielmechanisch kaum punkten und unterwirft sich letztendlich den typischen Schwächen eines Lizenztitels. Abgesehen von der Präsentation des Charakters und der Storyentwicklung ist Iron Man nämlich nur ein durchschnittliches Action-Spiel, dessen beschränkter Reiz sich auf die Kontrolle der Hauptperson und deren Spezialeigenschaften und überdies auf die pure Ballerei eingrenzen lässt. Und da selbst hier eklatante Defizite bei der Steuerung des Helden vorliegen, ist es mit dem langfristigen Spielspaß auch nicht mehr weit her, was vor allem für die Wii-Version gilt, da man hier nicht einmal annähernd genau zielen muss, um die Gegner zu treffen. Dass am Ende der Eindruck haften bleibt, man wolle – wie leider so oft – mit einem zugkräftigen Namen und wenig zündenden Ideen die vermeintliche Fangemeinde überrumpeln, kann daher auch nicht vermieden werden.

Fazit:
bjoern.jpg Leider hat sich auch in Iron Man das bestätigt, was man allgemein schon mit dem Begriff Lizenzspiel assoziiert. Ein inhaltlich wie quantitativ dürftiges Action-Game wird mit einem aktuellen Helden besetzt, dazu werden einige abgegriffene Baller-Sequenzen ergänzt, und fertig ist ein Spiel, welches dem hohen Status seines Namensgebers keinesfalls gerecht wird. Zwar ermöglicht Iron Man seinen Bedienern kurzzeitig das Gefühl von Unsterblichkeit, so wie es im Superheldentum ja zumeist üblich ist, aber da dieser Aspekt dem Gameplay äußerst hinderlich ist, kann man selbst hiervon nicht zehren. Selbst (oder gerade) als Fan der Marvel Comics kann ich von diesem schwachbrüstigen Produkt nur abraten.

alex.jpgWährend die NextGen-Adaption des Filmes wenigstens noch durch eine solide Präsentation zu überzeugen weiß, entpuppt sich die Wii-Fassung als regelrechter Flop. Dass Nintendos kleiner Zauberkasten keine Grafik-Wunder vollbringt, ist hinlänglich bekannt. Spiele wie Metroid Prime haben aber unlängst bewiesen, dass die Wii durchaus für optische Highlights gut sein kann. Daher ist es für mich unverständlich, wie man als Entwickler ein Spiel so schludrig in Szene setzen kann. Hinzu kommen ein völlig unspektakuläres Gameplay und eine lieblos umgesetzte Steuerung, die die Möglichkeiten der Wii nicht auszureizen weiß. Selten hat sich das Klischee, Videospiele zu Filmen seien schlecht, so bestätigt. Finger Weg!

Iron Man - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Bj�rn Backes

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.4375 Grafik: 8.00
Sound: 8.00
Steuerung: 5.00
Gameplay: 4.75
Wertung: 6.4375
  • Feine grafische Präsentation (PS3, Xbox360)
  • Netter Storymodus
  • Cineastisches Feeling
  • Schwache Präsentation (Wii)
  • Monotoner Spielverlauf & Levelstruktur
  • Unverletzlichkeit des Protagonisten
  • Mäßiger Spielumfang
  • Dumpfes Geballer statt strategischer Action

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Rezension vom: 13.05.2008
Kategorie: Action
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