Overlord: Raising Hell
Entwickler:
Triumph Studios
Publisher:
Codemasters
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
45 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Dual Core 2,2GHz, 2GB Ram, GeForce 7600 GT
Anforderungen:
WinXP/Vista, 512MB Ram, 2,4GHz, GeForce FX5900
Inhalt:
Im Lande ist wieder Ruhe eingekehrt. Sofern man von Ruhe reden kann, wenn das Land unter der Herrschaft des Overlord steht. In den Minen Gold
beschaffen oder Schäfchen züchten, steht für die Sklaven Einwohner auf dem Programm. Da ist es kaum verwunderlich, dass sie sich den Abwechslung
verheißenden Abgründen der Unterwelt hingeben. Doch irgendwie ist dort alles nur noch schlimmer....
Meinung:
Im Hauptprogramm hat der Overlord die Helden der sieben Todsünden aus dem Verkehr gezogen, um die fünf Gebiete der Welt unter seine Kontrolle zu bringen. Im AddOn
Raising Hell warten nun endlich neue Aufgaben auf die Schergen des Bösen und ihren Meister. Auf der bisher erhältlichen DVD des AddOns ist auch
das Grundspiel enthalten, sodass jeder Neuling sich erst einmal durch die Hauptstory spielen kann. Die neue Geschichte wird nach und nach in den Verlauf
eingebunden, ist aber natürlich deutlich einfacher zu bestehen, wenn man sie nach der Hauptstory angeht, da man auf eine umfangreichere Horde und bessere
Zaubersprüche zurückgreifen kann.
Hölle auf Erden Die Story ist natürlich die größte Neuerung des AddOns. In jedem Gebiet öffnet sich ein Abgrund in die Tiefen der
Unterwelt, wobei jeder Abgrund eine mysteriöse Anziehungskraft auf die Einwohner des Gebietes ausübt. Während die Elfen sich sicher sind, in der Unterwelt
ein gar köstliches Bühnenstück zu erleben, wähnen die Einwohner der Stadt Spree glatt den Himmel auf der anderen Seite. Natürlich kommt alles ganz anders und
es liegt am Overlord, die Einwohner aus ihrer ganz persönlichen Hölle wieder herauszuholen. Wem die Hölle übrigens bisher noch nicht herausfordernd genug
war, kann nun den Schwierigkeitsgrad Legendär auswählen, in dem die Schergen auf eine wirklich harte Probe gestellt werden.
Alte Feinde, neue Feinde Jede Unterwelt ist thematisch an das dazugehörige Oberwelt-Gebiet angelehnt und dreht sich um den vorher bezwungenen Helden. Es finden sich aber unter den Dämonen auch viele neue Feinde, die von kampflustigen Gerippen bis zu Gevatter Tod höchstpersönlich
reichen. Das bedeutet natürlich auch, dass es wieder einmal jede Menge neuer Ausrüstung für die Schergen gibt, die von "ziemlich cool" bis "absolut albern"
jede Sparte abdecken. So findet man Holzmasken mit Zwergengesichtern, Golfschläger oder auch BHs, die als Helm dienen.
Braindead Die Gebiete in Raising Hell sind deutlich kopflastiger ausgelegt als ihre Gegenstücke der Oberwelt. Grundsätzlich ist
das Ziel, die Kontrolle über die Unterwelt zu erlangen, indem man den Kontrollstein an sich bringt. Der Weg dorthin führt allerdings über jede Menge teils
recht kniffliger Rätsel. Um Melvin zum Beispiel dazu zu bringen, sich an genau der richtigen Stelle zu überfressen und zu explodieren, bedarf es einer guten
Vorausplanung seines Weges. Auch ist die Lösung nicht unbedingt sofort ersichtlich, wenn man von den Frauen von Heaven's Peak die Aufgabe bekommt, den
Schleim der Schnecken vom Boden aufzuwischen.
Alte Macken Die Probleme, die wir bereits beim Grundspiel angemerkt haben, wurden leider kaum behoben. Noch immer fehlt eine
Übersichtskarte, mit der man in den verwinkelten Dungeons den Überblick behalten kann, immer noch gibt es PopUps und noch immer macht es keinen wirklichen
Unterschied, ob man absolut böse ist und jeden unwürdigen Menschen niederknüppelt oder ob man - immer noch Tod und Verwüstung verbreitend - vorausschauend
seine Sklaven Untertanen am Leben erhält und grundversorgt.
Zu viele Schergen Der Multiplayer-Bereich wurde um ein paar neue Karten mit neuen Zielen aufgestockt und auch um einen Splitscreen-Modus
erweitert. Spieler 1 steuert dabei seinen Overlord mittels Maus und Tastatur, während für den 2. Spieler ein Gamepad benötigt wird. Da es in diesem Modus
aber wahrlich zu einer riesigen Masse an Schergen kommen kann, die alle gleichzeitig agieren und gegen viele Gegner kämpfen, sollte man schon einen kräftigen
Rechner mitbringen, damit die Framerate nicht in den Keller geht. Der Mehrspielermodus macht zwar für kurze Zeit durchaus Spaß, allerdings wird die
Genialität des Singleplayers mit seinen ausgefeilten Aufgaben und den witzigen Dialogen auf Dauer nicht erreicht.
Evernight wie eh und je Zwar wurden einige Bugs behoben, die das Spiel unlösbar machten,
an der Grafik und der Steuerung hat sich aber nichts getan. Das bedeutet allerdings, dass die Schergen auf ihre groteske Art immer noch sehr niedlich und
detailverliebt aussehen, die Zaubereffekte sehr hübsch sind und die Umgebungen allesamt sehr abwechslungsreich gestaltet wurden. Die Steuerung ist leider immer noch ein wenig ungenau, wenn es drauf ankommt.
Fazit:
Overlord ist ein fantastisches Spiel und mit Raising Hell gibt es für einige Stunden sehr guten Nachschhub. Die fünf neuen Gebiete sind riesig und warten mit einigen Kopfnüssen. Aber auch die Action kommt nicht zu kurz, genauso wie der Humor. Die neuen
Ausrüstungsgegenstände sind wieder einmal wunderbar abstrus geworden und selbst der Multiplayermodus kann eine gewisse Zeit lang überzeugen. Darüber, dass es
noch immer keine Karte gibt oder dass die Bösartigkeit des Spielers kaum Auswirkungen hat, muss man einfach hinwegsehen. Denn das Spiel macht zuviel Spass als
dass man es wegen dieser Kleinigkeiten übergehen würde.
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