Fussball Manager 2008
Entwickler:
Electronic Arts
Publisher:
EA Sports
Genre:
Sport
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
43,95 €
Systeme:
PC
Testsystem:
AMD 64 3000+, 2*512MB A Data PC500 RAM, GeForce 6800 GT 256MB Ram
Anforderungen:
Intel P4 1,3GHZ, Grafikkarte 64MB, 512MB RAM
Inhalt:
Alle Jahre wieder, kommt das… so schallt es bald aus vielen Häusern und Kirchen. Aber anscheinend auch aus dem Hause Electronic Arts. Die neue Auflage des erfolgreichen Fussball Manager steht zum Spielen und Mitfiebern bereit.
Meinung:
Gerald Köhler selbst arbeitete wieder intensiv mit am Fussball Manager. Nun steht die Frage im Raum, ob die 2008er Version an die guten Leistungen des Fussball Manager 2007 anknüpfen kann. Denn die Leistungen schwankten über die Jahre derart, wie sie es bei einigen Fußballmannschaften tun.
Optische Aufbesserung In den vergangenen Jahren schien es so, als ob sich die Macher nie richtig über eine Menüführung und deren Gestaltung einigen konnten. Diesmal wurde zwar an der Optik des Menüs geschraubt, aber wer den Vorgänger gespielt hat, findet sich auch im Fussball Manager 2008 zurecht. Das Menü ist sehr intuitiv aufgebaut und lässt an Funktionalität und Übersicht kaum Wünsche offen. Gut dabei: die neue Auflösung von 1280x1024. Die erlaubt es den Bildschirm in mehrere Bereiche aufzuteilen.
In der Mitte spielt sich stets das Wichtigste ab. Aus insgesamt vier Hauptkategorien (Team, Transfer, Verein, Karriere) kann man per Dropdown in die einzelnen Bereiche wechseln. Hierüber lassen sich das gesamte Spielgeschehen und die Vereinsführung steuern. Weiterhin ist über dem Menübereich der Kalender platziert, der die aktuelle Woche samt Spielplan anzeigt. Auf der linken Seite hat man immer die aktuelle Tabelle im Blickfeld und am unteren Bildschirmrand wirft man ein Auge auf Spieler, den Trainingsfortschritt und Teamstatus. Als wäre das alles nicht schon genug, kann man bei Bedarf auch etwas anderes als den Trainingsfortschritt anzeigen lassen. Hier bedient man sich aus einem Fundus von 20 möglichen Konfigurationen. Qual der Wahl Die hat man wirklich im Fussball Manager 2008, denn erstmals ist es durch das enorm große Lizenzpaket von EA möglich, sich von der Regionalliga bis an die Spitze der 1.Bundesliga zu spielen. Wer also schon immer mal der Hertha mit Union Berlin Konkurrenz machen wollte, dem ist es nun vergönnt. Jetzt bleibt noch die Frage, ob man direkt bei dem jeweiligen Verein starten möchte oder eine echte Trainer-Karriere hinlegen will. Wem das nicht reicht, der kann auch eine Spieler-Karriere starten, bei der man in die Rolle eines Fußballers schlüpft und diesen dann in den Partien auch steuern darf. Hat man sich für eines der Modi entschieden, geht bei allen bis zur Unterschrift den gleichen Weg: Persönliche Daten eintragen, einen Verein aussuchen, in Verhandlungen eintreten und letztlich unterschreiben.
Wie viel Geld man für neue Spieler ausgeben darf, hängt nicht nur von der Finanzkraft des Vereins ab, sondern auch vom eigenen Handlungsgeschick. Vor dem Vorstand muss man angeben, wie weit man voraussichtlich in der Liga, im Pokal und International kommen will. Danach richtet sich dann auch das zur Verfügung stehende Budget. Vorsicht ist dennoch geboten: Wenn man sich zu weit aus dem Fenster lehnt, fällt man schneller als einem lieb ist. Vor allem weil der Schwierigkeitsgrad selbst auf "Normal" sehr knackig ausfällt.
Breite Gemeinde Die Entwickler von Bright Future haben so ziemlich an alles gedacht. Statistik-Fetischisten fühlen sich mit dem Match-Analyse-Tool (MAT) wie auf Wolke sieben, Marketing-Experten suchen Sponsoren für Banden, Stadionname sowie Trikotwerbung und harte Hunde, auch Trainer genannt, kennen als Übungseinheit nur das Dauergespräch. Das Fachmagazin Kicker versorgt einen nach dem Spiel stets mit realistischen News und Berichten rund um Spieler, Trainer und Liga. Eine negative Serie heizt die Gerüchteküche an und der Nachfolger steht schon auf dem Vorleger. Bei bestimmten Serien werden auch nette Bilder gezeigt. Die obligatorische Wahl zum Spieler des Monats ist auch enthalten, genauso wie die Möglichkeit, einzelne Spieler in die Ruhmeshalle des Vereins aufzunehmen.
Neu gestaltet wurde auch die Suche nach neuen, frischen Spielern. Getreu dem Motto einer führenden Elektronik-Kette: „Jetzt sind wir auf Schnäppchen Kurs“. Um das zu erreichen, hilft einem ein großer Stab von Mitarbeitern, wie zum Beispiel Scouts. Diese geben unentwegt Informationen über alle Spieler auf der Welt und besonders aufstrebende Talente. Sollte ein Transfer anstehen, sind diese in den üblichen Perioden am Anfang und in der Mitte der Saison möglich. Hier kommt auch ein neues Feature zu tragen, „die letzten 24-Stunden vor Transferschluss“. Diese werden in einem Bildschirm angezeigt und man sieht, wie sich die Konkurrenz noch verstärkt. Ab und an bekommt man noch in letzter Sekunde einen Spieler angeboten.
Auf dem Platz Vor dem Spiel ist nach dem Spiel – also erstmal eine Spielvariante auswählen Die üblichen sind dabei, wie Textmodus, Sofortberechnung und 3D-Variante. Neu hinzugekommen ist die nostalgische Videokonferenz, bekannt von Premiere. Am wenigsten Einfluss hat man natürlich bei der Sofortberechnung. Spannung ist hier Fehlanzeige! Aber dafür gibt der Textmodus schon deutlich mehr her. Der Puls steigt besonders bei den neuen Textpassagen rund um die Schiedsrichter-Entscheidungen. Der 3D-Modus wurde zwar optisch verbessert, aber leider stecken in ihm immer noch Kinderkrankheiten. Dank der Update-Funktion darf man aber auf Besserung hoffen.
Hinter den Kulissen Zwar hat man als Manager und Trainer eigentlich genug am Hut, aber wenn man Privat ab und an mal Golf spielen geht oder seinen Segelschein macht, wirkt sich das auch positiv auf das Verhältnis zum Vorstand aus. Zudem kann man sich alles Erdenkliche an Eigenheimen und Luxusgütern kaufen. Fremdsprachen erlernen ist auch oft hilfreich, besonders wenn man die Chance erhält, eine Nationalmannschaft zu trainieren. Am Wichtigsten aber sind die Gespräche mit den Spielern. Unentwegter Redebedarf scheint Mode zu werden. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Versprechen, die man später nicht einhält, wirken sich extrem negativ auf die Moral der Schützlinge aus und dieser Knick ist durch ein einfaches Gespräch nicht so schnell in den Griff zu kriegen.
Fazit:
Mit dem Fussball Manager 2008 hat Bright Future ein wahres Funktionswunder abgeliefert. Sämtliche guten Features der vergangenen Jahre sind nicht nur im aktuellen Spiel enthalten sondern auch verbessert worden. Und endlich konnte ich den 1.FC Köln wieder dort hinführen, wo er hingehört: 1.Liga und Meister! Bleibt abzuwarten, ob Herr Daum das auch schafft. Wem Manager-Spiele liegen und wer Interesse an Fußball hat, dem sei dieses Spiel ans Herz gelegt!
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Autor der Besprechung:
Rainer Suhr
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