Valkyrie Profile 2: Silmeria
Entwickler:
Square Enix
Publisher:
Koch Media
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
38,00 €
Systeme:
PlayStation 2
Inhalt:
Valkyrie Profile 2: Silmeria erzählt die Vorgeschichte zu Valkyrie Profile: Lenneth, das vor Jahren für die PSone erschienen ist: Einige Jahre vor den Geschehnissen des ersten Spiels teilt sich die Walküre Silmeria, Lenneths Schwester, den Körper mit der jungen Prinzessin Alicia. Damit Alicia die Inbesitznahme durch Silmeria überlebt, beginnen die beiden, gegen ihr von Odin auferlegtes Schicksal anzukämpfen. Im Laufe der Geschichte schließen sich ihnen die unterschiedlichsten Verbündeten an, die ihren eigenen Kampf mit den Göttern auszufechten haben. Erst im Laufe der Zeit findet der Spieler heraus, was hinter den einzelnen Schicksalen steckt und ob der Kampf gegen Odin Erfolg hat.
Meinung:
Mit Valkyrie Profile 2: Silmeria bekommt der Spieler eine ungewöhnliche Geschichte präsentiert, denn nur sehr selten basiert ein Rollenspiel auf nordischer Mythologie. Genauso ungewöhnlich wie der Backround sind die beiden Hauptcharaktere Alicia und Silmeria. Den Entwicklern ist es hervorragend gelungen, über Gestik und Mimik die unterschiedlichen Charaktere in einem Körper darzustellen.Seelenfänger Im Laufe des Spiels kann Silmeria weitere Kämpfer, die Einheriar, rekrutieren. Hier ist es ein wenig schade, dass man recht wenig über die Hintergründe der einzelnen Personen erfährt. Natürlich kann man im Menü ein paar Informationen nachlesen, aber insgesamt bleiben die Einheriar sehr gesichtslos. Immerhin fällt es dem Spieler so leichter, sich von ihnen zu trennen, wenn sie einen bestimmten Level erreicht haben. Etwas ungewohnt ist es, sich in einer so unglaublich detaillierten und liebevoll gestalteten Kulisse nur zweidimensional zu bewegen. Gerade die schöne Tiefenwirkung der Hintergründe verleitet einen anfangs dazu, einen Abstecher in die hinteren Bereiche des Bildschirms zu versuchen. Aber nach ein paar unfreiwilligen Kniebeugen von Alicia, gewöhnt man sich an den 2D-Bewegungsradius und kann die stimmige Atmosphäre der Umgebung genießen. Über Stock und Stein Während in der normalen Bewegung 2D-Darstellungen verwendet werden, findet ein Kampf im dreidimensionalen Raum statt. Dass die Gruppe sich frei auf dem Kampffeld bewegen kann, macht die Gefechte sehr interessant. Obwohl man Säulen und Büsche als Deckung nutzen und sich bei größeren Gebieten hinter den Feind schleichen kann, behindern Geländeformationen leider immer wieder den Kampf. Außerdem fällt auf, dass sich die Schauplätze häufig wiederholen. Gemeinsam sind wir stark! Auf den ersten Blick wirken die Kämpfe, als ob sie in Echtzeit stattfinden, doch wie bei den klassischen „Final Fantasy“-Titeln steckt dahinter in Wirklichkeit ein rundenbasiertes System. Es ist zwar von Vorteil, den Erstschlag auszuführen, aber auch abwartende Naturen, die sich in aller Ruhe eine Taktik zurechtlegen wollen, haben gute Siegeschancen. Dabei ist man nicht gezwungen, seine Angriff nacheinander durchzuführen – im Gegenteil, gerade das gelungene Zusammenspiel von verschiedenen Angriffstypen führt in der Regel schneller zum Erfolg, wenn man nicht gerade mit dem Bogenschützen den Gegner davonschleudert, den der Schwertkämpfer treffen will. Beam me up, Silmeria! Silmeria besitzt die Fähigkeit, Photonen zu verschießen, mit denen sie Feinde oder deren Überreste in Kristalle sperrt. So kann man Auseinandersetzungen ausweichen, da kristallisierte Gegner natürlich nicht angreifen. Aber auch das Beamen an schwierige Stellen ist damit möglich, indem man durch einen zweiten Photonenstrahl den Platz mit dem Kristall tauscht. Hier wird das Spiel wirklich kniffelig. Die Kristalle unter Zeitdruck richtig zu platzieren, kann bisweilen recht frustrierend sein. Wiedersehen macht Freude Zurück zu den Einheriar: Nach der „Freilassung“ kann man die Krieger an verschiedenen Orten wiedertreffen und sich von ihnen mit Gegenständen oder Geld unterstützen lassen. Ansonsten gibt es in jeder größeren Ortschaft einen Waffenladen oder einen wandernden Händler, der einen mit der nötigen Ausrüstung für den nächsten Kampf versorgt. Zum Teil muss man selbst auf die Suche nach Materialien gehen, indem man versucht, Monster an bestimmten Körperstellen zu treffen, damit im Waffenladen besondere Gegenstände hergestellt werden können. Da es leider nötig ist, seine Kämpfer gezielt hochzuleveln, hat man auch genug Gelegenheiten, um die benötigten Materialien für neue Waffen und andere Gegenstände zu erkämpfen. Gerade Sammlernaturen, die alle Einheriar nutzen wollen, haben hier sehr viel zu tun. Erschwert wird einem das Weiterentwickeln der Charaktere dadurch, dass man sich durch die seltenen Speicherpunkte nur unter hohem Risiko in herausfordernde Gebiete wagen kann.
Stimmige Musikuntermalung Vervollständigt wird dieses gelungene Spiel durch eine stimmige Musikuntermalung. Valkyrie Profile 2: Silmeria schafft es, dass man auch im späteren Verlauf des Spiels die Musik als stimmig und nicht wie in vielen anderen Genrevertretern als nervtötend empfindet. Das Spiel ist zwar nicht mit einer deutschen Tonspur versehen worden, aber die Untertitel sind gelungen und passen sehr gut zum Inhalt.
Fazit:
Mit Valkyrie Profile 2: Silmeria kommt ein wirklich gelungenes Rollenspiel aus dem Hause Square Enix nach Deutschland. Das taktisch ausgeklügelte Kampfsystem, die liebevoll gestalteten Charaktere und die wunderschönen Umgebungen sorgen zusammen mit einer ungewöhnlichen Geschichte für intensiven Spielgenuss, der auch durch den etwas höheren Schwierigkeitsgrad nicht getrübt wird. Ein echtes Highlight, das mal wieder beweist, dass die PS2 noch sehr lebendig unter uns weilt.
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