Lost Planet: Extreme Condition
Entwickler:
Capcom
Publisher:
Capcom
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40,95 €
Systeme:
PC, Xbox 360
Testsystem:
AMD64 4000+, 2GB RAM, Geforce 6800Ultra 256MB, WinXP
Anforderungen:
P4, 512MB RAM, Geforce 6600 256MB, WinXP, WWW
Inhalt:
Leider bekamen wir von Capcom in letzter Zeit eher dürftige bis lieblose PC Umsetzungen zu hervorragenden Konsolentiteln serviert. Zuletzt wurde die Atmosphäre von Resident Evil 4 durch eine technisch dahergeschluderte Verkaufsversion zunichte gemacht. Dies konnte Capcom auch mit einem Lichtquellenupdate ein paar Wochen später nur bedingt ausmerzen.
Dieses 1:1 Konvertierungsschema zeigt sich auch beim gelungenen Action Feuerwerk "Lost Planet". Die PC Version wurde auch hier bis ins Detail von der Xbox 360 Version abgekupfert. Mit dem Unterschied: Lost Planet sieht auf dem Computer noch ein Fitzelchen besser aus!
Meinung:
Leider hat nur die Grafik einen Pimp erfahren, aber nicht die Story. Schneewaise Wayne versucht immer noch seinen Vater zu rächen, der vom Superinsekt persönlich zermalmt wurde. Fertig ist die Rachestory. Mehr Details findet ihr bei der Xbox 360 Rezension zu Lost Planet.
„Meine Hand zittert so, liegt das an den Temperaturen hier?“ Man hat auf dem PC die Wahl, ob man das Xbox-typische Joypad anstöpselt, oder lieber Maus und Tastatur in gewohnter Shooter Manier bedienen möchte. Allerdings ist das Zielen selbst mit der Maus eine Zumutung! Man kann zwar zwischen statischer oder beweglicher Zielvorrichtung wählen, habt ihr aber einen winzigen Schneepiraten oder die kleine rote Thermalschwachstelle der Akriden vor der Flinte, beginnt das Fadenkreuz derbe zu wackeln, so dass ihr nur mit verkrampfter Haltung das Ziel überhaupt treffen könnt.
Ansonsten geht die Steuerung intuitiv von der Hand. Deshalb langweilt uns Capcom auch nicht mit einem drögen Tutorial sondern lässt uns gleich ins Kampfgetümmel stürzen.
Feuer und Eis Lost Planet darf sich rühmen, zu einem der ersten DirectX 10 fähigen Games zu zählen. Zwar merkt man den Unterschied zur WinXP Grafik nicht wirklich, aber was hier an Krawumm und Getöse auf dem Bildschirm abgefackelt wird, sucht derzeit noch seinesgleichen auf dem PC und sieht weicher aus als auf der Xbox 360. Alle denkbaren Grafikeffekte kommen hier voll zum Einsatz. Genial ist auch der orchestrale Soundtrack, der ein enormes Gefühl der Tiefe, passend zu den weiten Schneelandschaften aufkommen lässt.
Kaum eine Minute vergeht, in der man nicht vor überdimensionalen, kreischenden Monstern flüchtet und dabei wild mit Sprengstoff um sich wirft. Wenn möglich hält man sich in schützenden, Mechs ähnelnden Vital Suits auf. Denn nur mit Gatling Gun und Granatwerfern hat man den Hauch einer Chance gegen die meist haushohen Bossgegner. Ein Kampf gegen solch ein Ungetüm bedeutet Stress pur und lässt einem vor lauter Monsterakustik fast das Trommelfell explodieren.
„Ja wo laufen sie denn?“ Mögen Story und der lineare Spielverlauf die Begeisterung in Grenzen halten, so überzeugt das intensive Schlachtengefühl, das den Adrenalinspiegel ständig in die Höhe treibt. Den Multiplayermodus konnte ich zum Testzeitpunkt leider nicht beurteilen, da online bisher kaum Spieler verfügbar waren, mit denen man ein 16 Spieler Match hätte erleben können. So bleibt dem geneigten Käufer erstmal nur das geduldige Meistern der schwersten Singleplayer Stufe.
Fazit:
Wer primitive, im Sinne von ursprüngliche und simple Actionkost a la Blockbusterfilme sucht, wird hier auf jeden Fall vom Stuhl gefegt. Für Strategen und kommunikative Krieger ist Lost Planet eher weniger zu empfehlen, da der Online Modus mangels Spieler derzeit noch nicht möglich ist.
Wer einen High-End PC sein eigen nennt, hat mit Lost Planet endlich mal eine prima Rechtfertigung für seine Investition gefunden. Schade nur, dass der Abspann schon nach ca. 8-10 Stunden über den Screen schimmert. Capcom: Reload!
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