Splashpages  Home Games  Rezensionen  Rezension  Call of Juarez
RSS-Feeds
Podcast
https://splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 3.439 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Checkliste

Call of Juarez

Entwickler: Techland
Publisher: Ubisoft

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 44,95 €

Systeme: PC

Testsystem: AMD Athlon64 3000+ (1,8 GHz), 1GB RAM, NVIDIA Geforce 6600 LE 256MB, WinXP SE, DSL 2000

Anforderungen: Windows 2000/XP; Pentium 4 2,2 GHz (2,4 GHz Celeron) / AMD Athlon 2400+; 2 GB RAM; DirectX 9.0c; Grafikkarte: nVidia GeForce 6600 / ATI Radeon 9800; DirectX 9 kompatible Soundkarte; 500 MB freier Festplattenplatz

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Billy die Kerze, der vermeintliche Mörder seiner Eltern, der nach Jahren der väterlichen Knechtschaft von zu Hause abhaut, kehrt irgendwann doch wieder heim zu seiner geliebten Mutter im verwahrlosten Westerndörfchen Hope (selbst aus heutiger Sicht ist das „Hotel Mama“ ja kein so unbekanntes Phänomen).

Dumm nur, dass ihn der bibelfeste Reverend Ray McCall über seine toten Eltern gebeugt vorfindet. Somit ist das Missverständnis perfekt und das Katz-und-Maus-Spiel beginnt, wobei man die Story abwechselnd aus Sicht der Katze (Reverend Ray) und der Maus (Abenteuerer Billy) verfolgt. Man merkt schon, dass es im weiteren Spielverlauf eher schizophren zugehen wird.

Meinung:
Während der Ex-Revolverheld Ray nach 20 Jahren des göttlichen Pfades seine beiden „Suzys“ mit 6-Schuß-Trommel tief aus der Kiste hervorkramt, um damit seine Widersacher in bester Matrix-Manier niederzumähen, fühlt man sich beim chronisch atemlosen Billy eher an die Schleich- und Jump’n Run Passagen aus Indiana Jones, Tomb Raider oder Splinter Cell erinnert.
2 Typen also, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Gottes Racheengel
Zugegeben. Bei solch einer eindeutigen Tatortsituation hätte selbst Marshall Gerard (Auf der Flucht) für damalige Verhältnisse auch keine anderen Schlüsse über den Tathergang ziehen können.
Was den in die Jahre gekommenen Pastor Ray aber so außergewöhnlich macht, ist die Mischung aus Zeuge Jehovas und Clint Eastwood. So gehört es sich für einen guten Vollstrecker Gottes nicht nur 2 Schnellschuss-Revolver, abgesägte Schrotflinte und Scharfschützengewehr im Waffenarsenal zu haben, sondern auch die 1867er Ausgabe der Luther-Bibel, die er in der „Rechten“ hält, Apostelsprüche zitierend, um die verdammten Seelen zu erlösen, die er währenddessen mit dem Colt in seiner Linken gerade in die ewigen Jagdgründe schickt. Der Typ ist doch echt ne coole Sau.

Feiger Lausbub
Soviel Glaube und Überzeugung, aber auch Schießkunst beeindrucken. Erst recht, wenn man als 17jähriger Ausreißer noch nicht viel von der Welt gesehen hat. Dennoch gelingt es Billy mit Hilfe seines Lassos und seines explodierenden Adrenalinspiegels, dem selbsternannten Geistlichen immer einen Pferdesprung voraus zu sein.

Steck die Wummen wieder ein und zieh!?

Man merkt schnell, dass Call of Juarez eigentlich 2 Spiele in einem sind. So altbacken wie der Reverend ist auch die Shooterkost. Leider lässt das Waffenarsenal des Mannes, der schneller als sein Schatten zieht, sehr zu wünschen übrig. Die meiste Zeit muss man sich mit der Bullettimefunktion der 2 Revolver, die zum Tabakkauspucken cool ist, begnügen. Leider ist hier die Steuerung etwas frickelig geraten, denn hat man alle 12 Schüsse während der Slowmotion aus beiden Kanonen verfeuert, läuft die Zeit wieder normal weiter und man muss erst mal ne ganze Weile die Bullets einzeln nachladen. Hier findet sich also der größte Gameplay-Bug im Spiel. Gleichzeitig laufen und Waffen wegstecken ist nicht drin.

Was Billy an Schießkünsten und roher Gewalt fehlt, gleicht er durch seine Akrobatik wieder aus. Auf Felsvorsprünge klettern, das Lasso als Liane schwingen und Pferde zum Transport nutzen, sind Billys zweite Natur. Leider sorgen die „Billy“ Levels mit ihren weitläufigen Wegen und dem häufigen entdeckt werden des öfteren für ein wenig Frust. Der verfliegt allerdings nach kurzer Zeit wieder, denn das Leveldesign ist angenehm abwechslungsreich und steckt voller Überraschungen.

Dümmliche Patrouillen
Zwar stellen sich die Gegner nicht wie dumme Zielscheiben in Reih’ und Glied auf, sondern weichen aus und suchen Deckung. Doch dieses Vergnügen wird einem nur mit Ray gegönnt.
Als Billy ist man dümmlichen Patrouillen ausgeliefert. Hier wird mal wieder deutlich, warum man zugunsten von Dramaturgie und Gameplay auf gesunden Menschen-, äh sorry, Computerverstand verzichten muss.

Endlose Horizonte und Klapperschlangen
CoJ zeichnet sich unter anderem durch seinen hohen Performanceanspruch und seine langen Level-Ladezeiten aus, die dankenswerterweise mit dem gleichzeitigen Erzählen der Geschichte überbrückt werden.
Was sich dann im RAM eures PCs befindet, lässt sich folgendermaßen beschreiben.
Dichte Wälder mit Vogelgezwitscher, kilometerweite Steppe nur beritten erreichbar, malerische Sonnenuntergänge, wie sie van Gogh nicht schöner malen könnte, und reißende Flüsse sowie tiefe Schluchten und kilometerhohe Berge auf denen Klapperschlangen ihren nächsten Biss ankündigen. Dazu präsentiert uns Techland einen Sound, der an „Spiel mir das Lied vom Tod“ erinnert, sodass man Lust bekommt, die Gitarre gegen das Gewehr einzutauschen.

Schlag Zwölf am OK Corral
So stark die Story und die Ideen des Singleplayer sind, so schwachbrüstig ist der Multiplayer.
Es gibt bisher nur 9 Maps und 4 verschiedene Spielmodi:
Die bewährten (Team)-Deathmatches, sowie Banküberfall, eine Art einseitiges Capture the Flag,
und den Goldrausch, bei dem sich jeder der Nächste ist und versucht so viel wie möglich von dem Gold einzusacken, das überall auf der Karte verstreut ist.

Um gegen die Meute zu bestehen, darf man sich eine von 4 Waffenklassen aussuchen.
Insgesamt stehen einem Revolver, Gewehre, Sniper, Schrotflinten und Dynamitstangen zur Verfügung, also eine eher dürftige Auswahl, jedoch authentisch, denn man spielt ja nicht im 21. Jahrhundert. Die beste Waffe ist auch hier die Verteidigung. Ist man arg in Bedrängnis schaltet man einfach 3 Gänge hoch in den Sprint.

Der Multiplayer über LAN oder Web könnte zwar umfangreicher sein, ist aber eine willkommene Abwechslung mit Schwerpunkt beim taktischen Nachladen, in Deckung gehen und Westernatmosphäre. Leider ist auch das Aiming so „authentisch“, dass die meisten Schüsse daneben gehen, obwohl man genau gezielt hat.

Fazit:
sven_w.jpg Call of Juarez überzeugt durch eine packende und abwechslungsreiche Story mit überraschenden Wendungen, atemberaubenden Landschaften und zwei Charakteren voller Ecken und Kanten, ohne die ein gelungenes Drama nicht auskommt.
Man kann förmlich den Sand in den Stiefeln spüren und den verbrannten Geruch des Schießpulvers riechen. Wer solide Action-Kost mit guter Story und Tiefe sucht, dem sei Call of Juarez wärmstens empfohlen.

PS:Vor dem Kauf sollte man allerdings die mehrfache Summe noch mal in den PC reinstecken, denn bei meinem Testsystem konnte ich nur in der niedrigsten Grafikstufe die erweiterte Chrome-Engine flüssig spielen.

Call of Juarez - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Sven W.

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.6875 Grafik: 9.25
Sound: 8.50
Steuerung: 8.50
Gameplay: 8.50
Wertung: 8.6875
  • spannende Story
  • überraschende Wendungen
  • tiefgründige Charaktere als Antihelden
  • detailreiche Grafik
  • abwechslungsreiches Leveldesign
  • sehr hohe Hardwareanforderung
  • lange Ladezeiten
  • mittelmäßiger Multiplayer
  • kleines Waffenarsenal

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 09.10.2006
Kategorie: Action
«« Die vorhergehende Rezension
Geheimakte Tunguska
Die nächste Rezension »»
Baphomets Fluch 4 - Der Engel des Todes
Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 2 (1 Stimme)
Bewertung
Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.
Schulnote 1Schulnote 2Schulnote 3Schulnote 4Schulnote 5Schulnote 6