Panzers Phase 2
Entwickler:
Stormregion
Publisher:
CDV
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
43 €
Systeme:
PC
Anforderungen:
CPU mit 2.4 GHz, 512 MB RAM, Grafikkarte mit 128 MB RAM
Inhalt:
Auf den ersten Blick ähnelt Codename: Panzers Phase Two dem Vorgänger
stark. Die Einspieler-Kampagne ist erneut in drei unterschiedliche
Perspektiven unterteilt. Ihr spielt entweder als Achsenmächte, Alliierte
oder Partisanen. Diesmal mussten die Russen zu Gunsten der Partisanen
weichen, aber ansonsten dürften sich Phase One-Spieler heimisch fühlen. Die
Story ist auch im zweiten Teil der schwächste Aspekt des Games. Jede der
drei Hintergrundgeschichten hält sich nah an einen „Helden", dessen ganz
subjektive Sicht der Geschehnisse erzählt wird. An bestimmten Punkten haben
die drei unterschiedlichen Storys Berührung miteinander und überschneiden
sich. Wie schon im Vorgänger ist der Hauptcharakter in den Missionen oft
steuerbar. Nicht nur in Sachen Action geht es heiß her, sondern auch die
Schauplätze lassen sich mit diesem Adjektiv versehen. El Alamein, Brega,
Mersa oder auch Gazala sind nur einige der Orte, an denen sich die Handlung
abspielt. Entweder versucht Ihr die Briten aus Nordafrika zu vertreiben
oder Ihr macht es Euch zur Aufgabe, den faschistischen Afrikacorps samt
Erwin Rommel zu schlagen. Es ist allerdings auch möglich, sich als
Partisanenkämpfer in Jugoslawien durchzuschlagen.
Meinung:
Bei Neueinsteigern sorgt ein gelungener Tutorial-Modus für eine schnelle
Heranführung an die Spielmechanik. Zwar ist Panzers Phase 2 natürlich „ein
weitere Echtzeitstrategie-Spiel mit WW II-Setting", aber dennoch
unterscheidet sich der Titel von anderen ähnlichen Games auf dem Markt.
Kleinigkeiten, wie Flammenwerfer-Einheiten, mit denen gegnerische Panzer
ausgeräuchert werden können, sorgen hierbei für den kleinen, aber feinen
Unterschied. Ein weiterer Pluspunkt des Spiels ist der Umfang der
Einheiten, denn Panzers Phase 2 bringt eine beachtliche Anzahl an
steuerbaren Gefährten und Fußtruppen mit. Dabei eignet sich jede Einheit
für besondere Situation und hat ganz eigene Schwächen. Die Einheiten
gewinnen im Verlauf der Kampagen des weiteren Erfahrung, was den
entscheidenden Vorteil auf dem Schlachtfeld bedeuten kann.
Reparaturfahrzeuge, Nachschubtransporter und Ärzte wollen von Euch weise
eingesetzt werden, damit Eure erfahrenen Recken und Panzer nicht vorzeitig
ins Gras beißen müssen. Eine Eigenart der Serie besteht auch im
Panzerungsmodell der Fahrzeuge. So sind viele Panzer frontal besser
gepanzert als beispielsweise an den Seiten, und wenn Ihr diese Attribute
nicht berücksichtigt und in die Zange genommen werdet, lösen sich die
Metallriesen schneller in Wohlgefallen auf, als Ihr „Rückzug" schreien
könnt. Das lässt natürlich das Herz eines jeden Taktikers höher schlagen,
besonders im Zusammenhang mit der Möglichkeit, Luftunterstützung oder
-aufklärung anzufordern. Neue Multiplayer Modi sorgen weiterhin dafür, dass
die Langzeitmotivation erhalten bleibt, denn selbst eigene Maps können via
Editor erschaffen werden. Für mich persönlich zeigt Panzers Phase 2 sein
wahre Potential erst bei einem zünftigen Match gegen einige menschliche
Gegner, denn dann ist wahres taktisches Geschick gefragt.
Die ungarischen Entwickler bei Stormregion haben sich beim Sound besondere
Mühe gemacht, denn das Game sieht nicht nur klasse aus, sondern hört sich
sogar noch besser an. Egal ob Fußtruppen, Explosionen oder Kettengerassel
der schweren Panzer, der Sound trägt erheblich zur Atmosphäre bei. Selbst
die Synchronisation kann bestens überzeugen, und als besonderes Schmankerl
hört Ihr im Englischen die Originalstimme von Peter Weller, besser bekannt
als Robocop. Was Codename Panzers wirklich von der Masse der WW II
Strategiegames abhebt, ist die Detailverliebtheit. Jede einzelne Einheit
ist bis hinab zu individuellen Abzeichen der Soldaten aufs Genaueste
gestaltet. Über den Glanz der Gepard Grafik Engine kann nicht gestritten
werden, besonders in Feuergefechten spielt diese Technologie ihre Stärken
aus. Aber auch die Nachtmissionen sehen fantastisch aus. Der Wechsel
zwischen Tag und Nacht sowie die zerstörbare Umgebung sorgen nicht nur für
Eye-Candy sondern auch für Atmosphäre. Besonders letzterer Aspekt sorgt für
gänzlich neue taktische Möglichkeiten. Nehmt einfach eine Abkürzung durch
den Wald oder verwandelt ein intaktes Haus zu Schutt, um Euch einen Vorteil
zu verschaffen.
Fazit:
Insgesamt ist Phase Two besser als der Vorgänger, allerdings nur marginal.
Ein gänzlich neues Spiel ist dieser Teil zwar eigentlich nicht, sondern
eher eine äußerst gelungene Erweiterung, aber dies sollte eigentlich nicht
überraschen. Da Entwickler und Publisher den Weg von Anfang an
eingeschlagen haben und aus ihren Plänen keinen Hehl gemacht haben. Wer den
ersten Teil mochte, sollte auch hier zuschlagen, denn das Spiel bleibt sich
treu und kann sowohl technisch als auch spielerisch voll überzeugen. Man
muss ja nicht immer das Rad neu erfinden, und so lange Spielmechanik und
Grafik nicht angestaubt wirken, ist eine derartige Strategie meiner Meinung
nach völlig in Ordnung. Besonders die Integration des Karteneditors erhöht
den Mehrwert des zweiten Codename Panzers erheblich und bietet genug
Möglichkeiten, um das Warten auf Teil drei zu verschmerzen. Phase Two ist
ohne Zweifel das Beste, was das Echtzeitstrategie-Genre mit Setting im
Zweiten Weltkrieg zu bieten hat.
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Autor der Besprechung:
Sébastien Bonset
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