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Agatha Christie: Tod auf dem Nil

Entwickler: Microids
Publisher: Microids

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 49,99 €

Systeme: PC, PlayStation 5, Switch, Xbox Series X/S

Inhalt:

Agatha Christies Tod auf dem Nil gehört zu den weltweit bekanntesten Kriminalromanen, welcher bereits mehrfach verfilmt und auch als Videospiel adaptiert wurde. Während die Filme der Geschichte dabei zumeist gerecht wurden, war die Qualität der Spiele eher fragwürdig. Statt spannender Kriminalfälle gab es hier zumeist nur simple Wimmelbildspiele. Das ändert sich jetzt aber. Der französische Publisher Microids hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, den englischen Krimi-Klassiker auch als Videospiel endlich würdig darzustellen. Ob ihnen das tatsächlich gelungen ist, habe ich mir als großer Krimi-Fan natürlich einmal genauer angeschaut.



Meinung:

Die Vorzeichen, dass wir diesmal endlich ein würdiges Tod auf dem Nil-Spiel erhalten, sind auf jeden Fall nicht schlecht. Schließlich hat Microids in den letzten Jahren bereits mehrere Titel zu Agatha Christies Detektiv Hercule Poirot veröffentlicht, die mir alle recht gut gefallen haben.

Agatha Christie: Tod auf dem Nil bzw. Agatha Christie: Death on the Nile orientiert sich dabei in vielerlei Hinsicht an dem letzten Poirot-Fall, den Microids herausgebracht hat – Murder on the Orient Express. Bereits damals hat man sich von der in The First Cases oder The London Case genutzten isometrischen Ansicht verabschiedet und stattdessen eine Third-Person-Perspektive verwendet. Genau diese kommt hier ebenfalls zum Einsatz, was der Immersion natürlich wieder sehr zu Gute kommt.
Ebenso ist der Comic-Stil geblieben, auf den Microids bereits seit ihrem ersten Detektivspiel setzt. Wer eines der vorherigen Spiele gespielt hat, wird also wissen, dass das Ganze somit zwar nicht schlecht aussieht, aber eben auch nicht herausragend.

Das Gameplay kommt einem bekannt vor
Wenn wir schon beim Vergleich mit vorherigen Poirot-Spielen sind, darf das Gameplay ebenfalls nicht fehlen. Denn auch dieses ist im Grunde so gut wie unangetastet geblieben. Soll heißen, dass man diesmal erneut wie in einem Point-and-Click-Adventure frei durch die Szenarien läuft und dabei sowohl bestimmte Objekte genauer Betrachten als ebenso Zeugen und Verdächtige befragen und sogar belauschen kann. Während man beim Lauschen lediglich den richtigen Ort dafür finden muss, um an neue Hinweise zu gelangen, stehen einem bei den Befragungen jedes Mal mehrere Dialogmöglichkeiten zur Verfügung, die alle neuen Hinweise aufdecken. Diese Hinweise werden anschließend automatisch in Poirots Mind-Map übertragen, welche auch das wichtigste Werkzeug für das Lösen des Falls darstellt. Über die Mind-Map lassen sich nämlich nicht nur die nächsten Schritte der Ermittlungen nachvollziehen, sie ist ebenfalls dafür da, Hinweise zu analysieren und Schlussfolgerungen zu ziehen. Zu diesem Zweck muss man zwei Hinweise miteinander kombinieren und die richtige Schlussfolgerung daraus ziehen. Dabei hängt es vom gewählten Schwierigkeitsgrad ab, wie sehr einem das Spiel bei der Deduktion unter die Arme greift. Hat man die richtige Schlussfolgerung gezogen, öffnen sich neue Ermittlungswege, die zum Beispiel neue Dialogoptionen bei bestimmten Personen freischalten.
Ein weiterer wichtiger Part beim Lösen des Falls sind zudem die Profile. In diese kann man nämlich alles Wissenswerte, was man während der Dialoge über die verschiedenen Charaktere erfährt, eintragen. Auf diese Weise kann man sich später ein besseres Bild von den Personen machen, was einem wiederum beim Deduzieren behilflich sein kann.
Durch das Aufsammeln von Beweisen, das Belauschen von Gesprächen, die Unterhaltungen mit Zeugen und Verdächtigen sowie das Vervollständigen der Charakterprofile „erarbeitet“ man sich langsam aber sicher den Weg bis zur letzten Schlussfolgerung, in der man den oder die Täter benennen muss.

Bekannte Geschichte mit frischen Ideen
Worin sich Agatha Christie: Tod auf dem Nil von seinen Vorgängern unterscheidet, ist natürlich die Story. Neu ist sie dabei dennoch nicht, schließlich orientiert sich das Gamesehr an der Originalgeschichte von Agatha Christie. Um den Fans dennoch etwas Überraschendes bieten zu können, hat sich Microids aber ein paar Kleinigkeiten ausgedacht, die das Spiel vom Original unterscheiden. Das Auffälligste ist hierbei sicherlich das Setting. Wie schon bei Mord im Orientexpress haben sie nämlich auch Tod auf dem Nil in eine andere Zeit versetzt. Anstatt in den 1930er Jahren, spielt diese Version von Tod auf dem Nil deswegen ebenfalls in den wilden 1970er Jahren – so ganz mit Disco-Clubs, Plateauschuhen und Polyesteranzügen. Und auch wenn einem das im ersten Moment etwas fremd vorkommt, findet man schnell Gefallen daran und fragt sich, weshalb nicht schon vorher jemand auf die Idee gekommen ist. Gerade Poirot in den breitkragigen Hemden zu sehen, ist eine wahre Freude.

Poirot ermittelt nicht alleine
Das ist aber nicht die einzige Überraschung, die Microids für die Poirot-Fans parat hat. Aufmerksame Leser*innen werden sicherlich bemerkt haben, dass der Titel des Spiels hier ohne den Namen des weltberühmten Detektivs daherkommt – was natürlich kein Zufall ist. Agatha Christies Vorzeigedetektiv steht hier nämlich nicht alleine im Mittelpunkt. Mit Jane Royce gibt es noch eine weitere Privatdetektivin, die zunächst ihrem ganz eigenen Fall hinterhergeht. Nach Ermittlungen in London, auf Mallorca und in New York führt auch sie es alsbald nach Ägypten, wo sie feststellt, dass ihr und der Fall von Poirot irgendwie zusammenhängen. Die Entscheidung, mit Jane Royce einen zweiten Hauptcharakter einzuführen, der sogar über einen ganz eigenen Fall verfügt, finde ich persönlich sehr gut. Wie die Entwickler*innen selber sagen, kennen die meisten, die das Spiel kaufen, die Originalgeschichte wahrscheinlich bereits in und auswendig. Und somit würden sie natürlich auch wissen, wie die Geschichte verläuft und endet, was der Spannung wenig zuträglich wäre. Durch die Einführung der zweiten Protagonistin sowie die damit einhergehenden neuen Rätsel hat man es hingegen geschafft, für Überraschungen zu sorgen und so selbst den größten Poirot-Fans etwas Neues zu bieten.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert

Für die Entwickler*innen ist es sicherlich nicht einfach, ein so bekanntes Werk wie Agatha Christie: Tod auf dem Nil als Spiel herauszubringen und dennoch dafür zu sorgen, dass es Überraschungen bietet. Microids hat diesen schwierigen Spagat durch ein ungewöhnliches Setting und die Einführung einer zweiten Detektivin aber mit Bravour geschafft.
Da auch das eigentliche Gameplay hervorragend funktioniert und es eine Menge Spaß macht, an Hinweise zu kommen und diese richtig zu deduzieren, dürfte Agatha Christie: Tod auf dem Nil für jede*n Krimifan ein großer Spaß sein.



Agatha Christie: Tod auf dem Nil - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots
















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.75 Grafik: 7.50
Sound: 7.50
Steuerung: 8.00
Gameplay: 8.00
Wertung: 7.75
  • Interessantes neues Setting
  • Bekannte Geschichte mit neuen Inhalte
  • Deduzieren macht sehr viel Spaß
  • Grafikstil trifft sicherlich nicht jeden Geschmack
  • Nicht viele Neuerungen gegenüber dem Vorgänger

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Rezension vom: 10.10.2025
Kategorie: Adventure
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