Das Königreich Ivalice hat einen langen und entbehrungsreichen Krieg hinter sich. Jetzt sollte eigentlich Frieden herrschen, doch der König ist tot und sein Erbe ist noch ein Baby. Ein Regent soll daher helfen, ehe es allerdings zu einer Entscheidung kommt, bricht stattdessen ein Bürgerkrieg zwischen zwei Fraktionen aus. Der Krieg der Löwen fängt an und Ramza Beoulve, ein hochgeborener Militärkadett, soll in diesem eine wichtige Rolle spielen.

2025 war ein Jahr, dem es an Spielehighlights nicht mangelte. Blue Prince, Silk Song, Hades II, Borderlands 4... Der Kampf um den Titel „Spiel des Jahres“ wird heiß und heftig werden. Vor allem aber auch deshalb, weil immer noch jede Menge neue Titel herauskommen. So jetzt ebenfalls Final Fantasy Tactics: The Ivalice Chronicles.

Es handelt sich dabei um ein Remaster des originalen Final Fantasy Tactics, dass 1998 für die PlayStation herauskam und ein Riesenerfolg war. Das Game erlebte in Form von Final Fantasy Tactics: The War of the Lions eine erweiterte Neuauflage 2007 auf der PSP, die jedoch für diese Version nicht als Basis herangezogen wurde. Und wurde eben jetzt für alle aktuell gängigen Konsolen herausgebracht.

Das Game war damals, als es das erste Mal herauskam, ein kommerzieller und kritischer Erfolg. Es begründete seine eigene Spielereihe, die auch lange Zeit mit neuen Titeln bedacht wurde. Und ist vielen Spielern noch heute in bester Erinnerung.

Das Besondere an Final Fantasy Tactics war eben nicht nur das exzellente Gameplay, sondern ebenso die Story. Zuvor waren die Final Fantasy-Spiele vor allem solche, wo Helden gegen übermächtige Feinde antraten und irgendwann auch um das Schicksal der Welt an sich kämpften. In Tactics war es anders: Die Geschichte war deutlich realistischer, düsterer und bodenständiger, als es damals bei der Hauptserie der Fall war. Obwohl es hier auch Magie und Summons gab. Aber der Plot drehte sich um einen Machtkampf, um Verrat und um eine scheinbar übermächtige Kirche, die am Ende alles vertuschen sollte.

Erzählt wurde diese Geschichte in Form einer Kampagne, bei der man die Spielfigur über eine Weltkarte von Mission zu Mission steuert. Zu Beginn einer jeden Mission wählst du dann aus, mit welchen Figuren du antrittst, die du die vor eigentlichen Kampfbeginn strategisch platzierst. Du kannst dir im Laufe der Zeit eine Riesenarmee aufbauen, doch während der eigentlichen Kämpfe kannst du nur wenige Charaktere aufs Feld schicken.

Dabei können diese unterschiedliche Jobklassen innehaben, die jedoch alle aus der Final Fantasy-Historie stammen. Du hast den Schwarzmagier, du hast den Dieb, du hast den Mönche... Alles Klassen, die man in dem einen oder anderen Titel der Hauptreihe schon mal gesehen hatte. Bis zu 20 verschiedene Berufe gibt es in dem Spiel, die du im Laufe der Zeit auch Aufleveln und meistern kannst.

Bei denen handelt es sich überwiegend um irgendwelche zufälligen Figuren, die du auf der Weltkarte rekrutieren kannst. Nur wenige Charaktere sind auch einzigartig, wie eben Ramza Beoulve, mit dem du die ganze Geschichte miterlebst. Was aber dem Vergnügen, die Story mit all ihren Plottwists und Überraschungen zu erfahren, keinen Abbruch tut.

Du kämpfst in Final Fantasy Tactics rundenweise. Das heißt, du gibst deine Befehle, siehst, was das auslöst, wartest die Züge der anderen Figuren ab, ehe du wieder an der Reihe bist. Dabei kannst du, außer dich zu bewegen, dann auch jeweils eine andere Aktion machen. Du kannst Items einsetzen, Magie zaubern oder mit deiner jeweiligen Waffe attackieren. Je nachdem, wie du stehst, hast du außerdem Vorteile. Angriffe in den Rücken oder aus einer erhöhten Position sorgen für verstärkten Schaden.

Mit jeder Attacke erhältst du nicht nur Erfahrungspunkte, sondern ebenso Jobpunkte. Außerdem siehst du immer, wie viel HP deine oder eine andere Einheit noch besitzt. Die Kämpfe sind gelungen, wobei es allerdings auch stellenweise Auseinandersetzungen gibt, wo die Schwierigkeit extrem in die Höhe schnellt. Das ist dann ein kleiner Wermutstropfen.

Ansonsten kannst du auch vieles auf der Oberwelt erledigen. Eben nicht nur herumreisen, sondern ebenso in Städten Nebenmissionen annehmen, Items und Ausrüstung kaufen oder neue Figuren rekrutieren. Des Weiteren kannst du später ebenfalls noch Sachen verkaufen, die du Monstern abgejagt hast. Außerdem siehst auf der Karte random Encounters, die mit einem grünen Icon markiert sind.

Es ist ein spaßiges und auch herausforderndes Spiel. Und zwar sowohl in der originalen Version, wie ebenfalls in der Remasterten The Ivalice Chronicles-Fassung. Es sind beide Versionen mit in dem Titel inbegriffen, was nicht selbstverständlich ist. Auf diese Weise kann man gut herausfinden, was sich im Vergleich geändert hat.

Denn es hat sich vieles getan. Sicherlich die größte Änderung ist, dass das Game jetzt komplett vertont worden ist. Dabei wurden auch einige Dialoge neu geschrieben, damit die Gespräche besser fließen. Ebenso wurde die Grafik überarbeitet, so dass du beispielsweise das Kampffeld besser überblicken kannst. Und für diejenigen, die sich erst langsam herantasten möchten, existiert jetzt auch ein einfacherer Schwierigkeitsgrad.

Grafisch ist das Spiel großartig. War es schon damals, aber jetzt kann es umso mehr glänzen. Und akustisch ist Final Fantasy Tactics: The Ivalice Chronicles sowieso über alle Zweifel erhaben. Der Score von Hitoshi Sakimoto und Masaharu Iwata ist ikonisch! Und das jetzt das Game komplett vertont worden ist, macht es umso besser zu spielen.

Das Warten hat sich gelohnt. Final Fantasy Tactics: The Ivalice Chronicles ist großartig. Es ist ein Game, dass jede Menge Herausforderung und eine spannende Story bietet. Im Vergleich zum Original wurde vieles an der Präsentation getan, so das es jetzt keinen Grund gibt, es nicht anzuspielen. Einziger Wermutstropfen ist, dass der Schwierigkeitsgrad des Spiels stellenweise extrem in die Höhe schnellt, was nicht hätte sein müssen. Doch ist das Meckern auf hohem Niveau.