Exo ist eine Kurierin im Core. Eines Tages liefert sie ein Datenpaket aus, dass in ihren Händen explodiert. Als sie wieder zu sich kommt, muss sie feststellen, dass sie eine Gefangene ist und in der Arena kämpfen soll. Doch etwas ist anders: Denn auf ein Mal hat sie die Fähigkeit, in der Zeit zurückzuspringen.

Von den vielen IPs, die Disney besitzt, ist TRON vielleicht das ungewöhnlichste. Denn obwohl die Reihe berühmt ist, sind nur wenige Filme zu ihr rausgekommen. Die noch dazu zum Teil gefloppt sind.

Ab in den Computer
Anders sieht es bei den Computer- und Videospielen aus. Hier kann das Franchise auf viele verschiedene Spiele zurückblicken, die im Laufe der Jahre auf diversen Plattformen erschienen sind. Das neuste Game ist jetzt TRON: Catalyst.

Was TRON ausmacht, ist die Tatsache, dass die Handlung im inneren eines Computers stattfindet. So sind die Protagonisten keine Menschen, sondern eher Programme. Das und der neonfarbene Look haben dafür gesorgt, dass TRON so unverwechselbar ist und so auch Gastauftritte in der „Kingdom Hearts“-Reihe feiern durfte.

TRON: Catalyst erzählt eine eigene Geschichte, losgelöst von den Filmen oder anderen Videospielen. Und du wirst von Anfang in den Sog der Story gezogen. Eben weil sie so interessant erzählt wird. Zunächst wirft die Erzählung jede Menge Fragen auf, du man nicht weist, wieso, weshalb, warum. Erst nach und nach werden dabei die Geheimnisse gelöst.

Eine spaßige Mechanik
Das Game ist hierbei ein Action-Adventure. Du hast in Echtzeit ablaufende Kämpfe, Quests, die absolvieren musst und Leute, mit denen du reden kannst. Doch der besondere Clou ist dabei die Funktion, mit der Exo in der Zeit zurückspringen kann. Das geschieht auf Knopfdruck.

Das Schöne ist, dass sie nicht einfach so zurückreist. Sie behält alle Infos, die sie bislang gesammelt hat und ebenso ihre Ausrüstung, ihre Identity Disc, wie ihre Waffe heißt. Diese Funktion, in der Zeit zurückzureisen, ist dabei sogar für das Spiel und den Fortschritt der Story essenziell. Oft genug landest du in einer Sackgasse und kommst erst mal nicht weiter. Bis du in der Zeit zurückreist und so dann mit den neuen Informationen weiterkommst. Es ist eine Mechanik, die durchaus Spaß macht.

Die Story an sich entwickelt sich spannend und unvorhersehbar weiter. Allerdings gibt es in der deutschen Version einen Wermutstropfen. Denn die Übersetzung hat ihre Schwachpunkte. So wird das ß nicht dargestellt. Stattdessen sieht man da eine Lücke, was auf Dauer sehr irritierend ist. Dabei fragt man sich, wieso nicht einfach das ß als ss dargestellt haben?

Es bleiben Wünsche offen
Und bei den Dialogen muss ebenfalls etwas bemängelt werden. So schön es auch ist, dass du Dialogoptionen hast: Am Ende haben die aufs eigentliche Gameplay keine spürbare Auswirkung. Sie sind da, mehr aber auch nicht.

Das Kampfsystem lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Es ist im Grunde genommen ein simples und bestechendes System. Du kannst mit deiner Identitydisc schlagen, diese werfen, parieren und später auch noch andere Fähigkeiten stehlen. Vor allem das Paririeren brauchst du im späteren Verlauf des Games, weil sonst so die Kämpfe nicht zu schaffen sind. 

Und doch hat man nicht das Gefühl, dass das Kampfsystem auch wirklich gut genutzt wird. Zwar kommt es wirklich darauf an, dass du genau weißt, wie du deine Disc einsetzt. Aber nach einer Weile werden die Kämpfe monoton und langweilig. Es mangelt einfach an Abwechslung.

Es ist TRON, sowohl optisch, wie auch akustisch
Die die Grafik nicht hat. Die Figuren wirken leicht cartoonig, was kein Manko ist. Sie und die Umgebung werden sehr gut dargestellt und du hast wirklich das Gefühl, in der Welt von TRON zu sein. Zwar hätte man sich ein paar mehr Animationen bei den Dialogen gewünscht, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Genauso, wie der Soundtrack auf hohem Niveau ist. Es ist allerfeinster Synthpunk, den man hier hört. Auch das ist passend zur Vorlage.

TRON: Catalyst ist ein gutes Spiel. Zwar sorgen die abwechslungsarme Kämpfe und die mangelhafte Übersetzung für Abstriche. Doch das Zeitreisesystem und die Story machen es wieder wett. Für mich reicht es aus, um mich auf das Franchise an sich neugierig zu machen.