Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
25,00 €
Systeme:
PC, PlayStation 5, Switch, Xbox Series X/S
Inhalt:
Wer den Sturmdreizack besitzt, verfügt über eine enorme Kraft. Weshalb dieser dann auch vor Urzeiten in Einzelteile zerbrochen wurden, die über die gesamte Welt verteilt sind. Niemand weiß, wo sich die jeweiligen Bruchstücke befinden. Bis die junge Ocean über ein solches Bruchstück stolpert. Womit ihre gesamte Welt auf den Kopf gestellt wird.
Meinung:
Jeder will mal Pirat werden. Unbeschwert und ohne Regeln über die Meere segeln, sich mit irgendwelchen Gouvernouren anzulegen, ein bißchen fechten, viel Rum trinken und natürlich einen großen Schatz finden: Herz, was begehrst du mehr?
Potential nicht genutzt Dementsprechend ist es kein Wunder, dass die Welt der Freibeuter und Piraten auch oft als Grundlage für Videospiele dient. Und das schon seit Ewigkeiten. Sid Meier’s Pirates ist ein legendäres Videospiel, die Monkey Island-Reihe ist ein Angriff auf die Lachmuskeln, Assassin’s Creed IV: Black Flag gilt als bester Teil der Serie und Sea of Thieves zeigt, dass man auch zu mehreren auf hoher See ein spannendes Piratenleben führen kann. Der neuste Versuch, den Spieler in die Welt von Holzbeinen und Augenklappen zu entführen, ist Trident’s Tale.
Dabei versucht das Spiel das Piratenwesen mit einer fantastischen Story zu verbinden. Es geht um ein magisches Artefakt, Skelette, feigen Soldaten und natürlich Gefechte auf hoher See. Dazu auch noch eine Protagonistin, die nicht auf den Mund gefallen ist. Also eigentlich alles Zutaten, die einen dazu animieren, das Spiel gerne zu spielen.
Und trotzdem schafft es der Titel nicht, sein Potenzial zu nutzen. Im Gegenteil: Trident’s Tale entpuppt sich als ein Videospiel, dass am Ende vor allem darunter leidet, dass die Entwickler vieles von anderen Titeln übernommen haben. Aber darüber vergessen haben, etwas Eigenes hinzuzufügen.
Uninspiriert Dementsprechend uninspiriert wirkt das Game mitunter. Das fängt schon mit der Story an, die einen nicht wirklich packt. Zu austauschbar wirken die Figuren, zu generisch die Charaktere. Die selbstbewusste Ocean mit ihrem unbedingten Wunsch, Piratin zu werden, erinnert sehr an einen gewissen Strohhut, der ja sogar Piratenkönig werden wird. Nur, dass es bei ihr deutlich schneller geht
Das Gameplay ist eine Art Action-Adventure. Du erhält Quests, die häufig daraus bestehen, dass du zu Punkt A gehst, Item B überall einsammelst und das Spiel dann weitergeht. Ab und an darfst du noch ein wenig genauer suchen, weil du nur zu einem Areal geleitet wird, wo anschließend der benötigte Gegenstand ist, aber das ist das auch das höchste der Gefühle.
Zwischendurch muss man zwischen verschiedenen Arealen hin- und herlaufen und springen. Doch das Springen erweist sich als ziemlich ernüchternd. Es ist nie so präzise, wie du es gerne hätte. Immer wieder gibt es Situationen, wo du daneben springst, obwohl du eigentlich der Auffassung warst, exakt gezielt zu haben.
Schema F lässt grüßen Auch die Kämpfe laufen nach Schema F ab. X ist leichte Attacke, Y schwere. Oft genug ertappst du dich dabei, dass du einfach irgendwelche Knöpfe drückst und hoffst, dass eine Attacke schon trifft. Denn irgendwie lässt es das Game an Präzision beim Treffen erwischen. Häufig – und vor allem bei Bosskämpfen – bleibt einem nichts anders übrig, als sich mit den Bossen ein offenes Duell ohne ausweichen oder blocken zu liefern.
Doch am enttäuschendsten ist der Seekampf, der sich sehr deutlich von Assassin’s Creed IV inspiriert zeigt. Nur dass hier die Präzision und Spielspaß der Vorlage fehlt. Das Problem ist, dass Kamerawinkel und Ausrichtung der Kanonen auf demselben rechten Stick liegen. So das du dich in der Gegend umschaust, ob noch ein weiterer Gegner in der Nähe ist. Und dabei den Winkel der Kanonen so veränderst, dass sie daneben schießen. Du kannst auch Schiffe entern, doch ist dies nur ein Input, aber nichts, was du noch mal separat spielen kannst.
Doch wo sich Trident’s Tale am meisten selber das Bein stellt, ist die Grafik. Wenn du stillstehst, sieht das Spiel durchaus ansprechend aus. Sobald du dich jedoch bewegst, stößt du auf Elemente, die nicht so gelungen sind. Vor allem Wasser ist nur irgendeine blaue Flüssigkeit, die nicht sonderlich abwechslungsreich aussieht. Auch kann es passieren, dass wenn du in eben dieses reinfällst und versuchst an Land zu kommen, du auf einmal auf unsichtbare Barrieren stößt, die scheinbar willkürlich platziert sind und so den Weg aus dem feuchten Nass unnötig verlängern.
Fazit:
Ich glaube jetzt nicht, das Trident’s Tale ein liebloser Cashgrab ist. Es wurde hier schon Mühe investiert. Aber das Endprodukt weißt leider viele Schwächen auf. Die unpräzisen Sprünge, dass nervige Kampfsystem, die uninspirierte Story, die schwache Grafik und vor allem der enttäuschende Seekampf sorgen dafür, dass Game für mich eine mittelmäßige Enttäuschung ist.
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