Genre:
Sport USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ab 70,57 €
Systeme:
PC, PlayStation 5, Xbox Series X/S
Inhalt:
Momentan ist die Formel 1 allgegenwärtig. Nicht nur, dass die Saison voll im Gang ist, vor wenigen Wochen erschienen auch etliche LEGO Formel 1-Sets und ein Film wird in wenigen Tagen im Kino seine Premiere feiern. Und dann ist da natürlich ebenfalls noch das offizielle Formel 1-Spiel von EA. Was F1 25 im Vergleich zu seinem Vorgänger unterscheidet und ob es dessen sehr guten Eindruck eventuell sogar nochmal übertrumpfen kann, erfährst Du in diesem Test.
Meinung:
Zunächst einmal möchte ich aber mit dem starten, was sich nicht verändert hat, nämlich das grundlegende Spielprinzip. Wie eh und je ist auch F1 25 selbstverständlich wieder das offizielle Videospiel zur aktuellen Formel 1-Saison, wozu natürlich ebenso sämtliche Lizenzen gehören. Sogar die erst vor wenigen Wochen getätigten Fahrerwechsel bei Red Bull Racing und Alpine wurden hier bereits berücksichtigt. Wer F1 25 kauft, ist also tatsächlich auf dem aktuellsten Stand. Das gilt natürlich ebenso für die Strecken, die ebenfalls alle im Spiel enthalten sind – und noch mehr. Erstmals in der Geschichte der F1-Reihe enthält das Spiel nämlich mehr Strecken, als es in der realen Formel 1 der Fall ist. Im Gegensatz zu Verstappen, Hamilton und Co. dürfen wir nämlich den Red Bull Ring, Zandvoort und Silverstone auch in umgekehrter Richtung befahren. Da man dies bisher noch nicht kannte, stellt es nicht nur eine schöne Erweiterung dar, sondern ist selbst für gestandene Profis eine ganz neue Herausforderung.
Lassen sich steuern wie im letzten Jahr Die Steuerung der Boliden dürfte für alteingesessene F1-Hasen hingegen kein Problem darstellen. Die ist nämlich nur punktuell marginal verbessert worden, was aber ebenfalls keine Überraschung darstellt. Schließlich waren die Steuerung und die Fahrphysik bereits vor 12 Monaten hervorragend. Und so kann man Ferrari, Red Bull und Co. dieses Jahr ebenso wieder präzise um die Kurven lenken und ein wahnsinniges Geschwindigkeitsgefühl erleben. Davon sollte man sich aber nicht zu sehr beeindrucken lassen. Denn auch wenn die Autos auf der Strecke zu kleben scheinen, genügt eine hektische Lenkbewegung oder ein zu frühes Beschleunigen und man findet sich im Kiesbett bzw. in der Mauer wieder. Besonders vorsichtig muss man natürlich im Regen agieren. Hier wollen die Fahrzeuge nämlich noch schneller ausbrechen, weshalb hier sehr viel Fingerspitzengefühl beim Spiel zwischen Gas und Bremse gefragt ist.
Für jede*n die perfekte Herausforderung Für Neulinge gibt es deswegen wieder zahlreiche Hilfefunktionen. Vom Lenkassistenten über die Ideallinie und Rückspulfunktion bis hin zum automatischen Bremsen ist so gut wie alles dabei. Die meisten Hilfefunktionen kann man ebenfalls in mehreren Abstufungen hinzuschalten. Zudem kann man auch die gegnerische Fahrer-KI und vieles weitere frei einstellen, um so die für sich perfekte Herausforderung zu finden. Je höher man die KI stellt, desto schwieriger wird es natürlich. Das ist allerdings nur ein Aspekt. Denn auch ihre Aggressivität steigt langsam aber sicher an. Für meinen Geschmack jedoch nicht hoch genug. So versuchen sie wirklich nur an vorhersehbaren Punkten zu überholen. Überraschungsmanöver, wie man sie zuletzt doch das ein oder andere Mal in der realen Formel 1 gesehen hat, kommen hier leider so gut wie nie vor.
Schöner, aber mit Verbesserungspotential Etwas größere Neuerungen als bei der Steuerung/Fahrphysik findet man bereits bei der Optik. Wenn man die Boliden mit ihren letztjährigen Pendants vergleicht, fallen einem sofort die zusätzlichen Details ins Auge. Noch größer ist der Unterschied bei den Strecken von Melbourne, Bahrain, Suzuka, Miami und Imola. Diese fünf Strecken wurden im Vorfeld der Entwicklung nämlich per Lidar-Sensoren gescannt und so ins Spiel gebracht. Die Folge davon ist eine noch nie da gewesene Authentizität, die nicht nur jede noch so kleine Bodenwelle, Streckenmarkierungen oder Bäume, sondern sogar eine realistische Straßendecke mit sich bringt. Bleibt nur zu hoffen, dass alle Strecken nach und nach auf diese Weise ins Spiel integriert werden – Spieler*innen würden sich zweifelsfrei sehr darüber freuen. Obwohl F1 25 hervorragend aussieht, gibt es aber auch noch hier und da Raum für Verbesserungen. An vorderster Front sehe ich hierbei die Fahrermodelle. Zwar kann man während der Siegerehrungen immer erkennen, um welchen Fahrer es sich handelt, wirklich schön anzusehen ist aber dennoch so gut wie keiner. Ebenso viel Verbesserungspotenzial gibt es auch bei der Boxen-Crew, die in allen Belangen wesentlich schwächer ausfällt als der Rest des Spiels und deswegen ebenfalls beinahe wie ein Fremdkörper wirkt.
Breaking Point ist zurück Die größten Veränderungen gegenüber dem letzten Jahr findet man aber in den Spielmodi. Hier dürfte dem geneigten F1-Fan vor allem die Rückkehr von Breaking Point positiv ins Auge fallen. In dem Story-Modus, der vor einigen Jahren Premiere feierte und letztes Jahr leider pausieren musste, spielt wieder das fiktive Konnersport-Team die Hauptrolle. Als deren Fahrer Aiden Jackson oder Carrie Meyer startet man am Ende der 2024er-Saison in die Geschichte und erlebt in der Folge eine Geschichte voller persönlicher Konflikte, Fehden und reichlich Spannung. Die Macher der Netflix-Serie „Formula 1: Drive to Survive“ würden sich freuen, wenn es in der realen Formel 1 ebenfalls so vonstattenginge. In den Rennen fährt man entweder als Aiden Jackson oder Callie Meyer und muss dabei bestimmte Ziele erreichen. Zwischendurch agiert man zudem ebenfalls mal als Teamchef Akkerman und muss gewisse Entscheidungen treffen. Darüber hinaus muss man sich Interviews stellen oder auch persönliche Entscheidungen treffen, die mehr oder weniger Einfluss auf den weiteren Verlauf der Geschichte haben. Insgesamt ist die Rückkehr von Breaking Point sehr gut gelungen. Die Geschichte ist spektakulär inszeniert und die Rennen spannend, wirklich Innovationen gibt es aber leider keine.
My Team 2.0 Nicht neu, aber dafür rundum erneuert wurde der My Team-Modus, der jetzt offiziell My Team 2.0-Modus ist. Im Gegensatz zu früher wurde hier der Fokus mehr auf das Managen des eigenen Rennstalls gelegt. Nachdem man die Ausrichtung des Teams festgelegt und die Fahrer engagiert hat, kümmert man sich anschließend vor allem darum, Sponsoren an Land zu ziehen, Verträge auszuhandeln, das Budget zwischen Personal, Technik und Entwicklung aufzuteilen und das Auto weiterzuentwickeln. Hierbei sind Forschung und Entwicklung diesmal wesentlich weiter voneinander getrennt, was mehr Möglichkeiten bietet. Die hier entwickelten Upgrades müssen wir dann anschließend ebenfalls noch zwischen unseren Fahrern aufteilen, was potenziell für Zwist sorgen kann – vor allem, weil wir nach wie vor selber als einer unserer Fahrer ins Cockpit steigen. Lotsen wir „uns“ alle Upgrades zu oder versorgen wir auch unseren zweiten Fahrer mit den Verbesserungen? Die Entscheidung liegt bei uns.
Schumacher, Senna, Pitt Die Auswahl der Fahrer, die für uns hinter das Lenkrad steigen, ist übrigens so groß wie noch nie. Erstmals stehen hier nämlich nicht nur alle aktuellen Fahrer, sondern auch sämtliche Ikonen zur Verfügung. Gerade Besitzer der teureren Iconic Edition dürfen sich so über zahlreiche große Namen wie Schumacher oder Ayrton Senna freuen. Ein weiterer großer Name ist zudem Brad Pitt, der ebenso als Fahrer engagiert werden kann. Möglich macht dies der kommende F1-Film, in dem der Schauspieler die Hauptrolle spielt und so, genau wie sein Co-Star Damson Idris, in Form seiner dortigen Rolle Sonny Hayes ins Spiel integriert wurde.
Willkommen in der F1 World Der My Team-Modus ist aber nicht die einzige Möglichkeit, in der Brad Pitt ins Rennen eingreift. Wer will, kann ihn und sein fiktives APXGP-Team ebenfalls in der Fahrerkarriere mitmischen lassen und so das Starterfeld auf 22 Fahrer anwachsen lassen. Ebenfalls zur Auswahl steht natürlich auch wieder die F1 World, die als Dreh- und Angelpunkt zahlreicher Spielmodi dient. So kann man hierüber Grand Prix’, schnelle Rennen, Ligarenne, Zeitfahren und einiges mehr starten. Ganz neu stehen die Einladungs-Events zur Auswahl, in die man Freunde einladen kann und anschließend gemeinsam möglichst viele Punkte gegen die KI sammelt. Hat man das Ziel erreicht, erhält man im Anschluss In-Game-Belohnungen. Zusätzlich dazu werden nun neben dem Tagessieger, dem schnellsten Fahrer und dem Fahrer des Tages auch der fairste Fahrer und der mit den meisten Überholmanövern gesondert geehrt. Ansonsten ist aber hier ebenfalls alles beim Alten geblieben. Dazu zählt leider ebenso die Integration des Podium Passes, der neben kosmetischen Items diesmal Leistungsverbesserungen für das eigene F1 World-Auto beinhaltet. Wer also genügend zusätzliches Kleingeld investiert, kann sich auf diese Weise also einen Vorteil verschaffen. In den Online-Events können diese Vorteile glücklicherweise nicht eingesetzt werden, sodass F1 World im Gegensatz zum EA Sports FC-Multiplayer-Modus auch für alle nutzbar ist, die kein zusätzliches Echtgeld ausgeben wollen.
Fazit:
Viele Neuerungen hat F1 25 nicht zu bieten. Und dennoch ist es doch noch ein bisschen besser als sein Vorgänger. Die Autos fahren sich noch einen Ticken realistischer und die Optik ist in einigen Bereichen noch detaillierter. Auch die Rückkehr des Breaking Point-Modus dürfte viele Fans begeistern, schließlich wird einem hier eine spektakulär inszenierte und kurzweilige Geschichte präsentiert, die einen für ein paar Stunden gut unterhält. Für längeren Spielspaß sorgt der überarbeitete My Team-Modus, in dem jetzt das Management-Geschick mehr in den Vordergrund gestellt wurde. Insgesamt hat mir F1 25 sehr viel Spaß bereitet und gehört zweifelsfrei auch dieses Jahr wieder zu den besten Rennspiel-Simulationen, die es überhaupt auf dem Markt gibt. Auf ihre Lorbeeren darf sich EA aber dennoch nicht setzen, schließlich gibt es trotzdem noch einiges an Verbesserungspotenzial.
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