Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
15,00 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Windows 11 64 Bit, 64 GB RAM, Amd Ryzen 7 7800X3D 8 x 4.20GHZ, Radeon RX 7800 XT 16GB
Inhalt:
Du erwachst in einer Zelle. Du weißt nicht, wie du dorthin gekommen bist. Du weißt auch deinen Namen nicht. Du weißt nur eins: Du willst raus!
Meinung:
Ein Namenloser, der in einer bizarren Umgebung aufwacht. Der keine Erinnerungen an früher hat, aber wohl Schlimmes getan hat. Denn jeder anderer weiß um deine früheren Schandtaten. Klingelt es da?
Planescape Torment lässt grüßen In der Tat erinnert die Story in gewissen Zügen an das legendäre Rollenspiel Planescape Torment. Doch nur, weil eine Geschichte gewisse Parallelen aufweist, heißt das noch lange nicht, dass sie sich auch sonst an dem RPG-Klassiker orientiert. Denn ansonsten ist das Moroi vor allem eins: Ein bizarrer Fiebertraum, mit surrealen Elementen, bei dem nie etwas wirklich so ist, wie man es vermuten würde.
Von Anfang sorgt das Game für Stimmung. Der Anfangsbereich hat richtige Horrorelemente. Du siehst beispielsweise einen Kannibalen, der sich selber aufisst. Oder eine Art Hexe, der du eine besondere Zutat bringst, woraufhin der Trank sich in einen Blob verwandelt und sie verschlingt. Später stößt du dann auch auf eine Ente mit Zähnen, die sie dir dankend überlässt, als du sie aus einer misslichen Lage rettest.
Dabei spielt Moroi ein wenig mit religiösen Motiven. Zu Beginn siehst du einen bibelakkuraten Engel. Und ansonsten dreht es sich hier viel um Vergeltung und Bestrafung für Sünden. Wobei dies, ehrlich gesagt, auch eine ziemlich weitläufige Interpretationen meinerseits ist.
Vage und ungefähr Denn die Geschichte wird nicht stringent erzählt. Es gibt immer wieder kleinere Happen, aber nichts, woraus du ein größeres Narrativ stricken kannst. Jedenfalls nicht direkt. Vieles bleibt wage, im ungefähren. Sachen werden angedeutet, allerdings nicht explizit ausgesprochen. Es werden Fragen gestellt, doch darfst du keine Antworten erwarten. Es gibt unterschiedliche Enden, die jedoch unterm Strich einen verwirrter zurücklassen, als du es eigentlich möchtest.
Doch ist die Story nur ein Aspekt von Moroi. Der andere ist das Gameplay. Was ebenfalls sehr interessant ist.
Im Grunde genommen kannst du das Spiel mit Hack’n Slay-Games wie Diablo vergleichen. Nur, dass hier die Gegner kein Loot fallen lassen und du dementsprechend auch nicht bestimmte Bereiche wiederholt besuchst, um bessere Gegenstände zu finden. Hier ist das Spiel im Vergleich sehr linear.
Ermüdend Aber das Kämpfen erinnert sehr an das Action RPG. Du hast Horden an Feinden und musst versuchen, denen mit deinen Waffen beizukommen. Du hast eine nah und später eine Fernkampfwaffe. Bessere erhältst du anschließend im Laufe des Durchspielens. Gleichzeitig hast du auch eine Leiste, die wenn die voll ist, es dir ermöglicht, dass du einen Angriff durchführst, der dir dann Lebensenergie zurückgibt. Was durchaus praktisch sein kann, wenn du im Eifer des Gefechts auf dein Leben achten musst. Vor allem lassen sich dadurch auch stärkere Feinde leichter besiegen, wenn du das gut timest.
Allerdings sind die Kampfpassagen auf Dauer ermüdend. Ständig stolperst du in eine kleine Arena, musst dich gegen Horden an Feinden erwehren, um dann weiterzukommen. Und leider muss man hier die Steuerung bemängeln. Die Fernkampfwaffen lassen sich nicht so gut steuern, wie du es wünschen würdest und die Nahkampfangriffe wirken wie Wildes in der Gegend herumprügeln, ohne allerdings wirksam zu wirken.
Doch ist das Kämpfen nicht alles, was Moroi ausmacht. Ebenso gibt es auch noch die normalen RPG-Passagen. Die eben daraus bestehen, dass du mit den Leuten redest und dabei Quests löst.
Was für eine coole Atmosphäre Doch auch hier muss man Sachen bemängeln. Es gibt einige Quests, bei denen du das Gefühl hast, dass einem nicht richtig erklärt wird, wie du jetzt vorgehen musst. Das heißt, dass du oft genug im Dunkeln tappst, bis du irgendwie gefühlt aus Versehen die richtige Lösung findest.
Es ist schade, dass Moroi im Gameplay diese Schwachstellen hat. Denn optisch wird diese bizarre Welt exzellent umgesetzt. Wiederholt stolperst du über Sachen, die einfach nur merkwürdig wirken. Aber auch zu diesem kuriosen Game passen. Dadurch entsteht diese so gelungene Atmosphäre, die einen erst dazu verleitet, mit dem Titel anzufangen.
Fazit:
Moroi ist ein bizarres Spiel. Die Story hat Horrorelemente, spielt aber auch mit Bibelmotiven. Es werden viele Storyelemente angerissen, allerdings nie wirklich zu Ende geführt. Die Kämpfe erinnern an Action RPGs wie Diablo, nur ohne das Loot. Doch die Auseinandersetzungen sind auf Dauer ermüdend, weil die Steuerung nicht präzise ist. Optisch ist das Spiel wirklich super, aber das ist leider auch der einzige Aspekt ohne Manko.
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.