Genre:
Adventure USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
59,95 €
Systeme:
PC, PlayStation 5, Xbox Series X/S
Inhalt:
Knapp fünf Jahre nach dem Erscheinen von Journey of the Savage Planet erschien vor kurzem endlich die Fortsetzung des 2020er-Überraschungshits auf PC, PS5 und Xbox Series X/S spielen. Natürlich habe auch ich mich auf diese Veröffentlichung gefreut und mir die Frage gestellt, ob ich mit Revenge of the Savage Planet genauso viel Spaß haben werde wie mit dem ersten Teil. Die Antwort auf diese und viele weitere Fragen erfährst Du in diesem Test.
Meinung:
Dass ich hier überhaupt über Revenge of the Savage Planet schreiben kann, ist eigentlich ein kleines Wunder. Denn auch wenn sich der erste Teil dank seines Gameplays, seines Humors und seiner farbenfrohen Aufmachung schnell zu einem echten Hit entwickelte, hatten die Entwickler nicht allzu lange etwas zu feiern. Nur wenige Monate nach dem Erscheinen von Journey of the Savage Planet stellte das Mutterunternehmen Stadia Games and Entertainment das verantwortliche Entwicklerstudio Typhoon Studios ein. Die Hoffnung auf eine Fortsetzung des Überraschungshits war somit erst einmal dahin – zumindest dachten das viele. Studiogründer Alex Hutchinson hatte die Hoffnung jedoch nie aufgegeben und so gründete er im August 2021 ein neues Studio, Raccoon Logic, in dem er gemeinsam mit zahlreichen ehemaligen Mitarbeitern umgehend an einer Fortsetzung arbeitete.
Story schnell erklärt Anders als die Entstehungsgeschichte von Revenge of the Savage Planet ist die Geschichte des Spiels im Grunde schnell erzählt. Das noch in Journey of the Savage Planet tätige, heruntergekommene Unternehmen Kindred Aerospace wurde mittlerweile durch Alta Interstellar übernommen. Trotz des neuen Arbeitgebers sind unsere Aufgaben aber dennoch die gleichen wie zuvor: einen Planeten erkunden, um dort eine Basis für zukünftige Siedler zu errichten. Bei dem Plan bleibt es allerdings nicht lange. Denn bereits der Anflug auf den Planeten läuft alles andere als glatt. Wir kollidieren mit einem Asteroiden, woraufhin wir unsanft mit der Landungskapsel abstürzen. Vor den Trümmern unserer Kapsel stehend, erwartet uns gleich die nächste schlechte Nachricht. Anstatt uns Hilfe zu schicken, kündigt man uns kurzerhand, woraufhin wir ganz auf uns allein gestellt sind und irgendwie aus dieser misslichen Lage herauskommen müssen. Alles, was uns dazu zur Verfügung steht, ist unsere restliche Ausrüstung, die den Absturz überstanden hat.
Kunterbunt und irrwitzig In anderen Spielen würde man jetzt Stunde um Stunde auf einem öden, braun/grauen Planeten umherirren, monströse Aliens antreffen und sich seinen Weg irgendwie frei ballern. Nicht so in Revenge of the Savage Planet. Auch hier kommen zwar Schusswaffen gegen feindlich gesinnte Geschöpfe zum Einsatz, dunkel, gruselig oder gar monströs geht es hier aber im besten Willen nicht zu. Stattdessen erwartet uns eine kunterbunte Welt, in der neben normalen Bäumen ebenso eine ganze Reihe an seltsam aussehenden Geschöpfen leben. Doch nicht nur die Fauna kommt skurril daher, auch die zahlreichen Funksprüche und Dialoge mit unserer fliegenden Begleit-Drohne EKO, die animierten Zwischensequenzen und Videobotschaften könnten kaum sonderbarer sein.
Nicht blenden lassen Auch wenn das Spiel bunt und voller Albernheiten ist, sollte man sich davon aber nicht blenden lassen. Wenn man genau hinhört, wird man nämlich bemerken, dass hier zahlreiche Anspielungen auf bekannte Filme und Videospiele und sogar ein satirischer Blick auf unsere heutige Zeit genommen werden. So bekommen hier zum Beispiel die Influencer so manches Mal ihr Fett weg. Doch auch der Kapitalismus oder einfach das gesamte SciFi-Genre werden hier gehörig durch den Kakao gezogen. Revenge of the Savage Planet weiß es aber nicht nur zu unterhalten. Denn ebenso steckt unter den ganzen Albernheiten ein ausgeklügeltes System, welches Einen auch spielerisch für viele Stunden gut unterhält. Allein die unterschiedlichen Areale der Planeten (man reist während des Abenteuers auf vier Planeten) wurden nicht etwa zufällig erstellt. Vielmehr sind sie alle so gebaut worden, sodass sie zum mehrmaligen Untersuchen einladen. Schließlich erreicht man zahlreiche Abschnitte erst im späteren Spielverlauf, wenn man neue Gadgets wie einen Enterhaken oder Sprungdüsen zur Verfügung hat. Wenn man alles entdecken will, muss man die Gebiete also zwangsläufig öfter besuchen. Und zu entdecken gibt es zu Genüge. Die gesamte Spielwelt steckt nämlich nicht nur voll mit skurrilen Arten, die man scannen und teilweise ebenfalls mit dem eigenen Energielasso einfangen kann, sondern auch voller weiterer Sammelobjekte, Jump ’n’ Run-Passagen und sogar Rätseln, die es zu lösen gilt.
Durchdachtes Spiel Doch nicht nur bei der Gestaltung der Welt zeigt sich, dass unter dem ganzen bunten Kuddelmuddel ein wirklich durchdachtes Spiel steckt. Auch bei den Kämpfen gegen feindlich gesinnte Planeten-Bewohner bleibt es nicht nur beim schnöden Rumgeballere. Vielmehr verfügen verschiedene Aliens über bestimmte Schwachstellen, die entdeckt und anschließend genutzt werden wollen. Ein gutes Beispiel hierfür sind etwa die kugeligen Tierchen, die rundherum mit Stacheln bewehrt sind. Auf diese mit seinem Laser draufzuballen wird nichts bringen, da sie dagegen immun sind. Was hingegen hilft, ist der Einsatz der Peitsche, die ihnen sichtlich weh tut. Ebenso gibt es Schleimaliens, die so lange mit Wasser bespritzt werden müssen, bis sie förmlich wegschmelzen. Und das sind nur zwei von mehreren Gegnertypen, bei denen lediglich eine gewisse Herangehensweise zum Erfolg führt. Besonders herausfordernd wird es, wenn man einen solchen Bossgegner trifft, da man hier eben nicht nur auf den jeweiligen Schwachpunkt achten, sondern auch mit starker Gegenwehr rechnen muss. Leider benötigen manche Bossgegner aber bestimmte Verbesserungen oder Ähnliches, die man erst noch freischalten muss, weswegen der Weg zu dem ein oder anderen Bossgegner ebenfalls etwas langwierig werden kann. Um die Zeit zu verkürzen, empfehle ich deswegen, das Ganze gemeinsam mit einem Freund/einer Freundin im Koop-Modus anzugehen. Denn das bietet das Spiel ebenso an, und zwar nicht nur Online, sondern auch Offline. So oder so bringt das gemeinsame Spielen aber nicht nur eine kürzere Grind-Zeit mit sich, sondern ganz nebenbei ebenfalls den netten Nebeneffekt, dass die Bosskämpfe etwas leichter ausfallen – und doppelt so spaßig ist es obendrein.
Das Leben wird einem leichter gemacht Für Kenner des ersten Teils dürfte zudem die Information, dass es nun endlich eine Levelkarte gibt, Freudensprünge auslösen. Schließlich fehlte dies in Journey of the Savage Planet noch. Die Karte sorgt aber nicht nur für eine wesentlich bessere Orientierung, sie zeigt sogar wichtige Orte an. Darüber hinaus gibt es eine Statistik, anhand der man sehen kann, wie viele Sammelobjekte man insgesamt in einem Areal finden kann. All das ist wirklich sehr hilfreich und eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem ersten Teil.
Fazit:
Ich bin wirklich froh, dass sich Alex Hutchinson von der Schließung seines ehemaligen Entwicklerstudios nicht abschrecken ließ und mit neuem Studio und alten Weggefährten doch noch die Fortsetzung seines Überraschungshits anging. Ansonsten würde uns nun nämlich ein außergewöhnliches Spiel fehlen, das nicht nur viel Humor und ein tolles Artdesign, sondern auch ein motivierendes und unterhaltsames Gameplay bietet. Denn genau das alles vereint Revenge of the Savage Planet auf tolle Art und Weise. Und deswegen bietet es 12 bis 20 Stunden (je nachdem wie viel Zeug man am Ende wirklich sammeln möchte) beste Unterhaltung und das nicht nur allein, sondern auch zu zweit.
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