Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
40 €
Systeme:
PC, PlayStation 5, Switch, Xbox Series X/S
Inhalt:
Ich habe den Priesterkönig verärgert. Ich habe, ohne dass er es wollte, eine Hexe umgebracht, obwohl sie kurz davor stand, von dem reinigenden Licht verbrannt zu werden. Jetzt werde ich in die weite Welt hinausgeschickt, eine neue zu finden. Doch tief in mir drinnen hat sich etwas verändert. Ich höre... eine Stimme? Was geschieht mit mir?
Meinung:
Manchmal hilft es wirklich, sich vorab genau zu erkunden. Als ich das erste Mal von Mandragora: Whispers of the Witch Tree erfuhr, klang es für mich zunächst wie ein nettes Action-Adventure. Erst, als wir einen Key kriegten, für den ich mich dann auch meldete, durfte ich meinen Fehler feststellen.
Man merkt die Inspirationsvorlage Denn das Game ist kein reines Action-Adventure. Es ist ein Metroidvania. Und es ist ein Soulslike-Game. Und Letzteres ist ein Genre, mit dem ich mich bislang eher ungern beschäftige. Einfach, weil ich für ein Spiel, dessen Hauptmerkmal ein extrem hoher Schwierigkeitsgrad ist, nicht der richtige Spieler bin.
Trotzdem habe ich die Zähne zusammengebissen und mich hingesetzt. Ich bin, was keine Überraschung ist, viele Tode gestorben. Ich habe oft genug mich und meine Dämlichkeit verflucht. Aber ebenso oft habe ich es gefeiert, wenn ich weiterkam, wenn ich einen Boss, an dem ich mir so lange die Zähne ausgebissen hatte, endlich erledigt hatte.
Mandragora: Whispers of the Witch Tree macht aus seiner Inspiriationsquelle kein Geheimnis. Viele Elemente kennt man aus anderen Soulslike-Titeln: Die limitierte Staminaleiste, die Rücksetzpunkte, die du selber aktivieren musst, das Rollen um Angriffen auszuweichen und auch die Überreste, die nach deinem Ableben zurückbleiben und die dann, wenn du wieder an dem Punkt deines Todes angekommen bist, aufsammeln musst; Das alles und natürlich der hohe Schwierigkeitsgrad verraten deutlich die Inspirationsvorlage.
Dark Fantasy at its finest Wobei du besonders häufig bei den Bossen stirbst. Diese haben bestimmte Pattern, die du dann lösen musst, um sie zu erledigen. Und das klingt einfacher, als gesagt. Denn mir persönlich ist es mehr als oft genug geschehen, dass mir vor einem essenziellen Ausweichmanöver die Stamina ausgegangen ist, weil ich entweder den Boss zu aggressiv angegriffen habe oder zu oft ausgewichen bin. Wobei ich dennoch nicht das Gefühl hatte, dass die Bosse unfair sind. Du musst eben „nur“ in Sachen Soulslike-Games geübt sein, dann kannst du die sicher locker legen.
Doch was mich an diesem Spiel mehr interessiert hat, war die Spielewelt. Hier hat man es mit Dark Fantasy zu tun. Die Menschheit ist bis auf eine letzte Stadt zusammengeschrumpft und in der läuft auch nicht alles perfekt. Der Priesterkönig entpuppt sich als Tyrann, der die Massen nach Belieben manipuliert. Und überall herrscht Furcht und Schrecken. Es ist eine faszinierende Welt, die ebenfalls entsprechend umgesetzt wird. Stellenweise hatte ich beim Erforschen der Spielewelt sogar mehr Spaß, als bei den Bosskämpfen.
Wobei man einwenden muss, dass das Game zwar irgendwo ein Metroidvania-Artiges spiel ist. Die Abzweigungen und vielfältigen Möglichkeiten voranzukommen, die sich einem dann nach und nach eröffnen, sich im Vergleich zu anderen vergleichbaren Games im Rahmen hält. Es ist ganz nett, mehr aber auch nicht.
Speichern? Unmöglich Und dann gibt es leider auch eine etwas merkwürdige Entscheidung seitens des Entwicklers. Denn irgendwann beginnen sie, Bosse zu recyclen. Also wie in den 8- und 16bit-Zeiten der Konsolenhistorie, wo das Aussehen vieler Gegner wieder aufgenommen wurde und der einzige Unterschied nur eine etwas andere Kolorierung sowie vielleicht auch noch mehr HP war. Doch diese Zeiten sind längst hinter uns und man hat bei diesem Titel nicht das Gefühl, dass diese Wiederverwertung als Hommage an die Vergangenheit gedacht ist.
Es gibt außerdem ein Craftingssystem in dieser Welt. So findest du, wenn du links und rechts des Weges guckt, gerne mal Rezepte, mit denen du beispielsweise eine neue Rüstung beim entsprechenden Handwerker herstellen kann. Jedenfalls vorausgesetzt, diese Person hat das nötige Level, um das herzustellen. Was nicht immer garantiert ist. So das du oft genug frustriert dasteht, weil du ein cooles Craftingrezept hat, alle nötigen Zutaten und dann nichts machen kann, weil die entsprechende Person nicht das nötige Level hat, um damit etwas anfangen zu können.
Und noch etwas frustriert an diesem Game: Es hat keine richtige Speicherfunktion. Das heißt, jedes Mal, wenn mit einer Spielesession erst einmal fertig bist, musst du dich darauf verlassen, dass der Autosave alles abgespeichert hat. Was nicht immer der Fall ist. Oft genug durfte ich beim Neustart des Games feststellen, dass einiges an Progress verloren gegangen war. Was dann natürlich den Spielspaß erheblich dämpfte.
Optisch ist Mandragora: Whispers of the Witch Tree eine Wucht. Es ist grafisch wirklich umwerfend, vor allem das Level- und Gegnerdesign. Hier wird eine dunkle und düstere Welt genial zum Leben erweckt, so das es schon eine Freude ist.
Fazit:
Ich glaube, ich werde niemals ein Freund von Soulslike Spielen werden. Es ist einfach nicht meine Kragenweite. Auch wenn ich natürlich jeden mühsam erarbeiteten Fortschritt gefeiert habe. Und das ist eigentlich schade, weil das Game im Prinzip vieles Interessantes bietet. Die Metroidvania-Passagen machen Spaß und das Dark Fantasy-Setting wird entsprechend gut umgesetzt. Schade ist nur das missglückte Craftingsystem, dass Recycling von Bossen und die nicht vorhandene manuelle Speicherfunktion. Das drückt den Spielspaß dann doch schon erheblich.
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