Genre:
Strategie USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
16 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Windows 11 64 Bit, 64 GB RAM, Amd Ryzen 7 7800X3D 8 x 4.20GHZ, Radeon RX 7800 XT 16GB
Inhalt:
Es ist ein normaler Tag im Arcane Conservatory. Soeben ist einer der Studenten beim Runic Viewing ums Leben gekommen, haben Gnome wichtiges Wissen gestohlen und ein Widersacher versucht, mein Institut zu verfluchen. Also, alles wie gehabt und gewohnt. Die Todesfälle kann ich mit etwas Bestechung unter den Teppich kehren, die Diebe werden von mir desintegriert und neue Studenten gibt es immer. Da macht der eine oder andere Tod nichts aus.
Meinung:
Es ist eine interessante Idee: Du bist der neue Leiter eines magischen Instituts und musst junge Aspiranten anleiten, damit sie irgendwann vollständige Arkanisten werden. Wobei das natürlich einfacher klingt, als es in Wahrheit ist. Denn auf dem Weg dahin erwarten dich diverse und viele Hindernisse.
In Wahrheit Early Access? The Fool’s Apprentice ist dabei das neuste Spiel von dem Entwickler und Publisher The Planar Danse. Das Besondere hieran ist, dass der Titel Teil eines großen, narrativen Universums ist, dass mehrere Spiele und sogar einen Roman umfasst. Was natürlich für mich, der so etwas mag, fantastisch und interessant klingt. Also konnte ich es kaum erwarten, loszulegen.
Doch fast von Anfang sollte meine Euphorie erhebliche Dämpfer erfahren. So cool das Game auf dem Papier auch klingen mag: Die Umsetzung ist katastrophal und man hat das Gefühl, dass die Entwickler den Spieler als unfreiwilligen Beta-Tester missbrauchen, obwohl das Spiel schon seit einigen Tagen offiziell erhältlich ist. Ich hätte vermutlich einiges wesentlich weniger kritisch befunden, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass dies kein Early Access-Game ist, sondern einen Titel, welches du für 15,99€ kaufen kannst.
Der Beginn sah für mich wie folgt aus, dass ungefähr nachdem ich zehn Minuten gespielt habe, das Spiel aus heiterem Himmel crashte. Es gab wohl ein Problem mit der Engine. Kann vorkommen. Allerdings sollte es nicht das letzte Mal bleiben, sondern noch zwei weitere Male geschehen.
Ein Schnellschuss? Wobei das Game grafisch ebenfalls seine Mängel hat. So hatte ich es ein paar Mal, dass mir die Figuren über den Boden glitten, anstatt normal zu laufen. Grafisch war also Luft nach oben, um es mal so zu formulieren.
Aber es gibt ja auch Games, die optisch Buggy sein können und trotzdem Spaß beim Spielen machen. Assassin’s Creed Unity war ja, als es damals rauskam, grafisch sehr verbuggt und ich hatte trotzdem meinen Spaß. Doch davon kann hier nicht die Rede sein.
Es wirkt wirklich so, als ob dieses Game ein Schnellschuss war. Als ob die Entwickler den Titel unbedingt draußen haben wollten, obwohl er noch nicht mal ansatzweise fertig war. Mir sind beim Spiele wiederholt Aspekte aufgefallen, die haarsträubend waren. Die ich von einem Vollrelease auch nicht erwartet hätte.
Fehlerhafte Texte So stößt du immer wieder auf Textelemente, wo noch Platzhalter oder Programmcodeschnippsel zu lesen sind. Ich hatte eine Quest, die nicht zu verstehen war, weil der Text eben nicht vollständig vorhanden war. Aber, so dachte ich mir, dass es vielleicht besser sei, wenn ich das Game auf Deutsch spiele.
The Fool’s Apprentice unterstützt mehrere Sprachen, darunter ebenso meine Heimatsprache. Doch leider war dieses Erlebnis sehr zweifelhaft. Auch hier machte das Game einen unfertigen Eindruck. Die deutschen Texte waren schlecht angepasst, ragten über die Menüs hinaus und schienen stellenweise ebenfalls noch grottig übersetzt zu sein. So war an einer Stelle von „Nein“ die Rede, wo jedoch vermutlich eher „Neun“ gemeint war. Weshalb ich das Game wieder auf Englisch stellte.
Da ich allerdings zwischendurch was zu tun hatte, beendete ich das Game ordnungsgemäß. Ich hatte zwar keine Speicherfunktion gefunden, aber ich dachte mir, dass mein Fortschritt zumindest automatisch gesichert worden war. Bis ich dann beim zweiten Mal das Spiel startete und feststellen durfte, dass zwar der Forschungsfortschritt gespeichert wurde. Ich aber ansonsten wieder von vorne anfangen durfte: Sprich, alle Räume, die ich beim ersten Mal freigeschaltet hatte, all die Schüler, die in meiner Akademie waren, waren nicht mehr vorhanden. Und das war für mich richtig demotivierend.
Potential nicht genutzt Nicht, dass das Spiel mich ansonsten abholen konnte. Das Problem ist, dass es zwar ein Tutorial hat. Aber in diesem werden Sachen nur ungenügend erklärt. So werden von den fünf Zaubersprüchen nur der Levitationsspruch erklärt, die restlichen darfst du dir so zusammenklamüsern. Auch der Umgang mit deinen Studenten wird nur oberflächlich erläutert. Dass du sie, wie bei den Sims, indirekt motivieren musst, habe ich zum Biespiel erst dann herausgefunden, als ich davon im Internet las.
Es ist schade, dass das Game eine solche Vollkatastrophe ist. Denn im Grunde genommen hat es Potenzial. Die Optik ist nett und der Soundtrack sehr gelungen. Aber die Möglichkeiten, die das Spiel hat, werden einfach nicht wahrgenommen. Dieses große Universum beispielsweise, von dem es Teil ist? Wird nur am Rande gestreift.
Fazit:
Ich weiß nicht, was da schiefgelaufen ist. Aber das Spiel ist im aktuellen Zustand absolut nicht zu empfehlen. Es hätte deutlich mehr Entwicklungszeit benötigt, um ansprechender zu sein. So ist es allerdings einfach ein Titel, der den Spieler in jederlei Hinsicht ärgert. Er wirkt unfertig und verbuggt. Und so etwas als Normalen Release zu verkaufen, ohne Vorwarnung, ist nicht in Ordnung!
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.