Genre:
Jump'n'Run USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
15 €
Systeme:
PC, Switch
Testsystem:
Windows 11 64 Bit, 64 GB RAM, Amd Ryzen 7 7800X3D 8 x 4.20GHZ, Radeon RX 7800 XT 16GB
Inhalt:
Mon Dieu! Frankreich ist in Gefahr. Die Aristokratie plant einen Umsturz und ist bereit, dafür alles zu tun. Sogar mich, den Anführer der Musketiere, in den Kerker zu werfen. Doch ich bin nicht bereit, einfach so aufzugeben, sondern werde mich daran machen, auszubrechen und Gerechtigkeit walten zu lassen!
Meinung:
Beim Begriff „Musketiere“ muss ich natürlich an die Mantel und Degen-Filme von früher denken. Wo sich drei, bzw. vier dieser Eliteeinheit aufmachten, um häufig ihr Land vor den Intrigen des bösen Kardinals Richelieu zu retten. Weshalb ich auch so umso neugieriger war, ob und wie Sacre Bleu sich an Alexandre Dumas Werk orientieren würde?
Actionplattforming mit Bullettime Die Antwort liefert das Game direkt von Anfang an: Gar nicht! Bis auf die Begriffe und einige Designs, die grob an die Vorlage erinnern, steht das Spiel für sich alleine. Und das ist gut so!
Denn so umgeht der Titel Vergleiche mit den berühmten Leinwand oder Fernseh-Abenteuern und kann stattdessen sein eigenes Ding machen. Was in diesem Fall bedeutet, ein Actionplattformer mit Bullettime zu sein. Was es sogar recht gut macht.
Du steuerst den gefangen genommenen Captain der Musketiere, der sich aus dem Gefängnis befreit und mit einer anderen Gefangenen trifft. Bei dieser handelt es sich um eine etwas verrückte Wissenschaftlerin, die einen dann auch gleich losschickt, um für sie bestimmte Aufgaben zu erledigen. Was im Prinzip darauf hinausläuft, dass du dich von Level zu Level arbeitest und so die verschiedenen Abschnitte der Bastille erkundest.
Viel Feind, viel Plattforming Wie üblich klingt dies einfacher als gedacht. Zunächst einmal bist du alleine und die Gegner viele. Dann sind die Stages auch noch so gestaltet, dass du nicht einfach so durch sie durchrennen kannst, sondern du wirklich die unterschiedlichen Fähigkeiten und Objekte, die du im Laufe des Games erhältst, klug einsetzen musst.
Dein Haupthilfsmittel, welches du besitzt, ist dabei deine Donnerbuchse. Mit dieser kannst du nicht nur Türen zerstören, sondern ebenso auch Geschosse wie Pfeile zurück zum Absender schicken. Doch hauptsächlich dient sie dir dazu, dass du dich durch die Luft bewegen kannst. Zu diesem Zweck springst du hoch und zielst so, dass du beim Abfeuern durch den Rückstoß in die gewünschte Richtung in dem richtigen Winkel gerätst. Dabei verlangsamt sich die Zeit enorm, so das du wesentlich mehr Ruhe hast, was dann natürlich die berühmte Bullettime ist, die man unter anderem aus den Max Payne-Games her kennt. Du kannst die Waffe drei Mal hintereinander abfeuern, danach musst du irgendwo landen, damit sie sich automatisch wieder auflädt.
Die Stages warten jedoch nicht nur mit kniffligen Sprungpassagen auf. Sondern ebenso mit vielen Feinden. Denen du ebenfalls auf unterschiedliche Art und Weise beikommen kannst.
Bizarr! Im Nahkampf kannst du dich vor allem auf deine Klinge verlassen, die keine Munition kostet. Wenn du den entsprechenden Angriffsknopf gedrückt hältst und dann loslässt, kannst du ebenfalls einen Wirbelangriff aktivieren, mit dem du vor allem Schildgegner beikommen kannst. Ansonsten kannst auch Pistolen oder Granaten einsetzen, die jedoch nur in begrenzter Anzahl vorhanden sind.
Ebenso gibt es natürlich Endbosse, die sehr schön bizarr aussehen und dich besonders herausfordern. Doch wo das Design der Endgegner gefällt, fällt bei den Standardfeinden auf, dass sich hier die optische Vielfalt stark in Grenzen hält. Im Prinzip sind es alles irgendwelche Fußtruppen in Rüstungen, die sich nur in ihrer Bewaffnung unterscheiden.
Es ist nicht das einzige Mal, wo das Game optisch nicht beeindruckt. Auch das Startmenü wirkt sehr spartanisch und so, als ob es irgendein Praktikant innerhalb von ein paar Stunden zusammengeklöppelt hat. Und es ist wirklich nur das Menü im Titelbildschirm, dass lieblos aussieht. Im Spiel selbst sieht es absolut in Ordnung aus.
Ein nerviger Bug Und dann gibt es da noch einen nervigen Bug. Wer, wie ich, das Game mit einem Xbox-Controller steuert, dem dürfte aufgefallen sein, dass der Befehl für den Schnellen Neustart nicht belegt ist. Was auch daran liegt, dass nahezu alle anderen Knöpfe schon anderweitig genutzt werden. Jetzt ist es so, dass ich aus Versehen eine Taste doppelt belegt habe, was ich feststellen durfte, als ich sie betätigte. Ich habe dann probiert, das irgendwie rückgängig zu machen. Doch egal, was ich versucht habe, egal, ob die Belegung resettet habe oder etwas anderes versuchte, die Belegung blieb stets die gleiche. Was dann natürlich auf Dauer nervt.
Es ist eigentlich schade, dass das alles so ist. Denn im Grunde ist dies ein sehr solides Game, dass einen mit vielen Aspekten fesseln will. Es gibt jede Menge gut versteckte Secrets, wo man Stunden damit verbringen kann, alles zu finden. Jede Auseinandersetzung wird benotet, wobei A+ die beste Wertung ist. Und es gibt ein Leaderboard, wo die Zeit, die du benötigst, um ein Stage durchzuspielen, gelistet wird. Eigentlich durchaus Elemente, die du gut finden solltest. Aber die bemängelten Sachen trüben den Spielspaß dann doch erheblich.
Fazit:
Eigentlich hat Sacre Bleu vieles, was mich persönlich anspricht. Eine möglichst gute Zeit herauszuholen ist ebenso ansprechend, wie auch die Bullettime oder die herrlich bizarren Endbosse. Was mich dann aber eher abschreckt, ist die mangelhafte optische Vielfalt bei den normalen Feinden, das hässliche Hauptmenü und der Bug mit der Controllerbelegung. Deshalb kann ich das Game auch nicht uneingeschränkt empfehlen.
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.