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Atomfall

Entwickler: Rebellion
Publisher: Rebellion

Genre: Rollenspiele
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ab 57,83 €

Systeme: PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S

Inhalt:

Atomfall wurde vor dem Release oft als Mix aus Fallout und Stalker tituliert. Doch ist dem wirklich so? Wir haben das Spiel der Sniper Elite-Macher Rebellion einem genaueren Blick unterworfen und sagen euch in diesem Test, was einen nun wirklich erwartet.



Meinung:

Wenn wir an Atomkraft-Unfälle denken, fällt uns natürlich als Allererstes der verheerende Unfall in Tschernobyl sowie die Katastrophe in Fukushima ein. Doch bereits 1957 stand die Welt vor der ersten großen Katastrophe. Am 10. Oktober kam es im britischen Kernreaktor Windscale aufgrund eines technischen Problems beim Anheizen des Reaktors Pile No. 1 zu einem Brand, der erst 16 Stunden später unter Kontrolle gebracht werden konnte und brannte noch knapp vier Tage weiter. In dieser Zeit entwichen eine große Menge radioaktiver Gase in die Atmosphäre, die in Form von Wolken über Großbritannien und große Teile von Europa zogen. Obwohl infolgedessen Milcherzeugnisse aus einem großen Gebiet für eine gewisse Zeit verboten wurden und der Unfall später auch für Dutzende von Krebstoten verantwortlich gemacht wurde, waren die Auswirkungen glücklicherweise doch sehr gering.

Alternative Geschichte
Genau dieser Unfall ist auch Ausgangspunkt in Atomfall. Allerdings ist es hier zu einer ausgewachsenen Katastrophe geworden, in der nicht nur Milcherzeugnisse einer Region verboten wurden, sondern die ganze Bevölkerung unter Quarantäne gesetzt wurde. Ein rein oder raus oder auch nur das Kommunizieren mit der Außenwelt ist unmöglich und für die Ordnung sollen Militäreinheiten sorgen. Dieser Zustand hält nun bereits seit fünf Jahren an.
Unser Charakter kann sich an all das Geschehene und die Umstände, die vorherrschen, nicht erinnern, als er 1962 in einem Bunker erwacht. Dementsprechend perplex ist er auch, als wenig später ein ziemlich mitgenommener Wissenschaftler auftaucht, der uns auf dem Weg nach draußen eine Schlüsselkarte in die Hand drückt und uns eine Aufgabe auf den Weg gibt: Finde einen Weg aus der Quarantänezone! Wie wir das anstellen sollen, sagt er uns allerdings nicht.
Und so sind wir, nachdem wir den Bunker verlassen haben, sofort auf uns allein gestellt. Schnell finden wir heraus, dass der Schlüssel für unser Entkommen wohl ein Forschungskomplex ist. Jedoch können wir nicht einfach so dahin spazieren. Denn zum einen ist der Komplex verriegelt und zum anderen ist der Weg dorthin alles andere als sicher. In den fünf Jahren der Isolation haben sich nämlich verschiedenste Fraktionen gebildet, die erbittert um die Macht in der Zone kämpfen. Und dann liegt da auch noch etwas Mysteriöses in der Luft, dem man wohl besser aus dem Weg geht…

Die Geschichte gibt es nur häppchenweise
Wie die Story erzählt wird, hat mir wirklich gut gefallen. Dadurch, dass man immer nur häppchenweise Informationen bekommt, was hier wirklich vor sich gegangen ist, baut sich eine faszinierende Spannung auf, weshalb man beinahe ganz automatisch immer mehr darüber erfahren möchte. Aus diesem Grund suchen wir die Spielwelt ebenfalls gerne nach Dokumenten oder anderen Hinweisen ab und sprechen, falls wenn möglich, jede andere Person an. Denn auch wenn das Risiko besteht, dass sie uns nicht nett gesinnt sein könnte, könnte sie doch weitere Hinweise für uns parat haben.

Überleben
Zunächst ist das Allerwichtigste aber unser eigenes Überleben. Da wir ohne jegliche Ausrüstung aus dem Bunker gebracht wurden, gilt es zunächst, Nahrung, Verbände und Ähnliches aufzutreiben. Haben wir das Nötigste beisammen, müssen wir uns um unsere Ausrüstung und unser Können kümmern. Denn wie wir Stolperdrahtfallen entschärfen oder die riesigen Roboter niederstrecken, die in der Spielwelt umherwandern, wissen wir zunächst nicht. Das Einzige, was wir wissen, ist, dass wir Ressourcen dafür benötigen. Doch die sind in der Zone rar gesät und befinden sich zumeist in der Obhut von irgendwelchen Fraktionen oder Händlern.

Lieber schleichen als Schießen
Gleiches gilt natürlich auch für Waffen. Jedoch sind diese für unser Überleben unabdingbar. Glücklicherweise stolpert man ab und an, aber doch mal über eine Flinte, Gewehr, Molotow-Cocktail oder Ähnliches. Allerdings sollte man sich nie zu früh freuen, denn die dazugehörige Munition ist, wie sollte es auch anders sein, ebenfalls nur knapp vorhanden, weshalb zumindest in den ersten Stunden wirklich jeder Schuss gut überlegt sein sollte. Am besten ist es aber ohnehin, auf Waffeneinsatz so gut wie möglich zu verzichten und sich stattdessen aufs Schleichen zu konzentrieren. So können wir uns selbstverständlich nicht nur leise fortbewegen, sondern uns ebenso in hohem Gras verstecken – zumindest fast immer. Manche Feinde scheinen nämlich ein echtes Gespür für uns zu haben und entdecken uns auch selbst dann, wenn wir eigentlich perfekt getarnt sind. Das kann mitunter schon mal etwas frustrierend sein, vor allem da man selber nur sehr wenig einstecken kann und nach wenigen Fausthieben bereits bewegungsunfähig auf dem Boden liegt.
Da ist es beinahe schon fair, dass die KI momentan wohl noch ein paar Wegfindungsprobleme zu haben scheint und mitunter etwas kopflos umherrennt.

Für die Erforschung gerüstet
Nach und nach sind wir aber immer besser ausgerüstet und lernen immer neue Fähigkeiten aus den vier verschiedenen Skilltrees (Fernkampf, Nahkampf, Überleben, Konditionierung). Spätestens dann fühlen wir uns auch gerüstet, um die Spielwelt genauer zu erforschen. Anstatt einer großen zusammenhängenden Open World erwarten uns hierbei vier einzelne Gebiete. Was uns dort jeweils erwartet, wird uns nicht verraten. Denn genau wie die Geschichte müssen wir auch die Spielwelt selbst erforschen. Lediglich besonders wichtige Orte, wie etwa Funktürme, sind in unserer Karte von vornherein vermerkt. Alles andere müssen wir selber entdecken und können zudem Stempel auf die Karte setzen, um uns so noch ein bisschen besser orientieren zu können.
Diese Art der Welt-Erforschung mag zunächst etwas mühselig wirken, passt aber meiner Meinung nach perfekt zum Spiel. Schließlich versteht sich Atomfall in erster Linie als Survival-Game und als solches ist es nur angebracht, dass es einem nur das Nötigste auf dem goldenen Tablett vorsetzt.

Untypisches Setting
Abgesehen davon, dass es perfekt zum Game passt, würde man auch einiges verpassen, wenn man die Karte nicht selbst entdecken würde. Denn was Atomfall wirklich von vergleichbaren Spielen unterscheidet, ist das Setting. Anstelle einer toten, grau-braunen Einöde, wie man sie sonst in Endzeit-Games vorfindet, erstrahlt das verstrahlte England hier in wundervollen Farben. Auf den Wiesen und den Wäldern ist sattes Grün zu sehen, und überall springen Tiere umher. Wenn es keine verlassenen Häuser und einige Ruinen geben würde, würde man meinen, dass hier alles in bester Ordnung wäre.
Und auch wenn dieses Setting für ein solches Spiel sicherlich ungewöhnlich ist, empfand ich gerade das als erfrischend. Ich habe hier wesentlich lieber die Welt erforscht, als wenn ich stundenlang durch irgendeine Einöde laufen müsste, die ich bereits in Dutzenden Spielen zuvor gesehen habe.
Und wenn ich durch die vier Areale gelaufen bin, habe ich mich ebenfalls immer gefreut, jemanden Netten anzutreffen. Nicht nur, weil ich dann mal eine Pause von den zahlreichen und mitunter etwas frustrierenden Kämpfen hatte, sondern auch, da ich dann in den Genuss des britischen Akzents gekommen bin. Denn passenderweise haben alle NPCs in Atomfall diesen ganz typischen britischen Akzent, der natürlich perfekt zum Setting passt und ebenfalls eine Abwechslung zum amerikanischen Slang darstellt.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert

Für mich persönlich ist Atomfall kein Mix aus Fallout und Stalker. Vielmehr ist es ein ganz eigenständiges Game, das vor allem durch sein ungewöhnliches Setting für frische Luft in dem Endzeit-Spiele-Genre sorgt. Statt öde Landschaften gibt es hier überall sattes Grün und sogar reichlich Tiere. Auch aus diesem Grund hat mir vor allem das Erkunden der vier Areale sehr viel Spaß bereitet. Denn so konnte ich nicht nur die tolle Spielwelt sehen, sondern habe ganz nebenbei Stück für Stück die Geschichte kennengelernt, die ebenfalls sehr interessant ist.
Doch auch der Rest des Gameplay, also die Kämpfe und Schleichen, haben mir sehr gut gefallen. Zwar gibt es aktuell hier und da noch ein paar Probleme mit der KI, doch spätestens, wenn diese durch einen Patch behoben wurden, gibt es auch hier nichts mehr zu bemängeln.
Und so ist Atomfall bereits jetzt ein echter Geheimtipp, der vor allem durch sein ungewöhnliches Setting aus der Masse heraussticht.



Atomfall - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots
















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.25 Grafik: 9.00
Sound: 8.50
Steuerung: 8.00
Gameplay: 7.50
Wertung: 8.25
  • Frisches Setting
  • Tolle Synchronisation
  • Hübsche Grafik
  • Spannende Geschichte
  • Entdeckung der Spielwelt macht sehr viel Spaß
  • Geschichte kommt langsam in Fahrt
  • Steuerung macht nicht immer genau das, was man will
  • Problemchen mit der KI

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Rezension vom: 02.04.2025
Kategorie: Rollenspiele
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