Genre:
Simulationen USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ab 29,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 5, Xbox Series X/S
Inhalt:
Wirtschafts- und Aufbausimulationen galten lange Zeit als Dröge und Bierernst. Doch dann erschien im Jahr 2018 Two Point Hospital und alles war anders. Anstatt Zahlenkolonnen und möglichst realistischen Darstellungen präsentierte sich das Game kurzweilig und mit ganz viel Humor. Offensichtlich haben die Spieler*innen genau auf so etwas gewartet, denn das Spiel von Two Point Studios wurde zu einem echten Hit. Somit war es dann ebenso wenig überraschend, dass knapp vier Jahre später ein Nachfolger erschien. Und auch Two Point Campus avancierte schnell zum Publikumsliebling, weshalb schnell klar war, dass die Reihe danach ebenfalls fortgesetzt wird. Die Frage war nur, wann und was wir wohl im dritten Teil managen müssen. Die Antwort darauf haben wir jetzt. Denn seit dem 4. März ist Two Point Museum, in dem wir ganz den Namen nach Museen aufbauen müssen, in den digitalen Stores erhältlich.
Meinung:
Getreu dem Motto „Never Change a Winning Team“ ist Two Point Studios dem bekannten Spielprinzip der beiden vorherigen Teile ebenfalls bei ihrem dritten Titel treu geblieben. Und so erwartet uns auch diesmal wieder ein leichtgängiges Management- und Aufbauspiel mit einer gehörigen Portion Humor. Der Aufbau des Spiels dürfte vielen ebenso sehr bekannt vorkommen. In der Kampagne übernimmt man zunächst ein Museum, das man in den nächsten Minuten und Stunden nach und nach mit Leben, sprich Ausstellungsstücken und Besuchern, füllen muss. Dabei werden wir anfangs sehr gut geführt und jede Aufgabe wird einem gut verständlich, schriftlich und visuell dargestellt.
Besucher und Mitarbeiter Die Aufgaben sind dabei wieder ein wenig zweigeteilt. Zum einen müssen wir uns um das Wohl unserer Besucher kümmern. Dazu zählen neben genügend Sitzmöglichkeiten, Getränkeautomaten und dem Aufbau eines Souvenirladens, diesmal auch die Weitergabe von Informationen. Schließlich wollen die Besucher wissen, was sie sich da überhaupt anschauen, weshalb wir zu jedem Exponat eine Informationstafel darstellen sollten. Für Kinder müssen wir zudem spezielle interaktive Ausstellungsstücke erforschen und aufbauen, denn wie Kinder nun einmal so sind, wollen sie statt drögen Informationen lieber ihren Spaß haben. Der zweite Teil befasst sich mit unseren Mitarbeitern. Um ein Museum am Laufen zu halten, benötigt es Hausmeister, Assistenten, Sicherheitsangestellte und natürlich ebenfalls Experten. Letztere kümmern sich nicht darum, dass die Ausstellungsstücke immer in gutem Schuss sind, sondern sind ebenso für deren Besorgung wichtig. Um neue Exponate ausstellen zu können, müssen wir nämlich zunächst Experten auf Expeditionen schicken. Diese können nach und nach auch bestimmte Bedingungen freigeschaltet werden und beinhalten immer zwischen ein und drei verschiedene Artefakte. Um alle ausfindig zu machen, müssen wir eine und dieselbe Expedition also öfter in Angriff nehmen. Jedoch bringen die Expeditionen auch immer Gefahren mit sich. So kann es etwa passieren, dass sich Mitarbeiter verletzt oder gar verschollen. Außerdem benötigen Mitarbeiter für spätere Expeditionen ebenfalls bestimmte Voraussetzungen, die sie allerdings erst erlernen müssen. Zu diesem Zweck müssen wir Fortbildungsräume bauen. Genauso wichtig ist ebenso der Pausenraum, in dem unsere Mitarbeiter nicht nur ihre Pause machen, sondern auch von Verletzungen erholen können.
Weitere Museen Nachdem wir alle Aufgaben gemeistert haben und so unsere erste Sternebewertung ergattert haben, schalten wir unser zweites Museum frei. Der Fortgang ist hier im Prinzip der Gleiche wie zuvor, nur dass das Museum ein anderes Thema hat und uns somit auch eine neue Expeditionswelt erwartet. Leider sind die Aufgabenstellungen hier aber nicht mehr ganz so gut erläutert. Ein gutes Beispiel dafür sind die Geisterschlüssel, die wir zum Freischalten weiterer Expeditionen benötigen. Wie wir an diese Schlüssel gelangen, wird uns allerdings nicht erklärt. Hier müssen wir also hin und wieder ein wenig genauer hinschauen und durch die Menüs klicken, um an die jeweilige Information zu kommen. Insgesamt arbeiten wir uns so durch fünf Museen, bevor wir uns dann im Sandbox-Modus ganz ohne Hilfe versuchen. Damit wir hier dennoch die richtige Herausforderung finden, können wir hier zwischen drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden wählen und zusätzlich auch noch per Schieberegler bestimmte Aspekte wie das Startguthaben frei bestimmen. Und wer gar keine Lust auf den Management-Teil hat, kann hier sogar auf den Kreativ-Modus zugreifen, in dem man sich voll und ganz dem Aufbau eines Museums widmen kann.
Management für jedermann Auch wenn es sich in den vorherigen Zeilen eventuell etwas anders angehört hat, ist der gesamte Management-Teil, wozu eben Besucher, Aufbau des Museums und die Mitarbeiter zählen, recht übersichtlich. Man kann sich zwar ebenfalls Heatmaps, auf denen zum Beispiel die Zufriedenheit der Besucher oder die Temperatur im Museum zu sehen sind, oder Statistiken anzeigen lassen, doch im Prinzip benötigt man all dies gar nicht. Der Tiefgang ist hier doch recht übersichtlich, weshalb auch Spieler*innen schnell Fuß fassen werden, die noch keinen der beiden Vorgänger oder gar irgendein anderes Aufbau-/Management-Spiel gespielt haben.
An Humor fehlt es nicht Woran es hingegen gar nicht fehlt, ist Humor. Das merkt man zum Beispiel schon allein bei den Themen der Museen. Hier erwartet uns nämlich unter anderem das Wailon Lodge-Museum, in dem wir verfluchte Objekte aus der Unterwelt und Geister in speziellen Räumen zeigen. Und selbst wenn es seriöser klingen mag, wie das erste Museum der Kampagne, in dem die Urzeit thematisiert wird, kann man sich sicher sein, dass es hier alles andere als normal zugeht. Denn neben Dinosaurierskeletten stellen wir hier zum Beispiel auch einen eingefrorenen Kühlschrank aus. Und der Spaß ist nicht nur bei den Exporten zu finden. Wenn man sich einmal die Zeit nimmt und die wunderbar herum wuselnden Besucher und seine Mitarbeiter beobachtet, erkennt man, mit wie viel Humor die Entwickler*innen hier ran gegangen sind. Wenn zum Beispiel ein verletzter Mitarbeiter sich in einer bestimmten Maschine erholt, sieht man, dass er irgendwann auch mal kopfüber drin hängt. Und von solchen Momenten gibt es während des gesamten Spiels unzählige.
Etwas verschachtelt, aber gut Die Steuerung eines Aufbau-/Management-Spiels ist speziell auf der Konsole immer ein heikles Thema. Schließlich wollen hier zumeist zahlreiche Spielelemente auf eine sehr begrenzte Anzahl an Buttons gelegt werden. Two Point Studios haben dieses Problem aber hervorragend gelöst. Zwar benötigt man mitunter ein paar Klicks, um an den gewünschten Punkt zu kommen, doch wenn man diesen gefunden hat, kann man anschließend schnell darum herum manövrieren. Eingewöhnungszeit benötigt das ganz sicher nicht, es dauert allerdings ein wenig, bis man wirklich weiß, wo sich welche Information verbirgt. Doch auch das ist schnell in Fleisch und Blut übergegangen und spätestens dann steuert man wie selbstverständlich durch die Menüs oder baut ganz ohne lange Verzögerungen sein Traum-Museum.
Museum nach meinem Geschmack Schließlich ist neben dem Ausstellen der Exponate und der richtigen Deko auch das Bauen ein wichtiger Bestandteil des Spiels. Und so lohnt es sich vor allem später im Freien Modus, hierfür ein wenig Zeit zu investieren und sein Museum mit Wänden und Torbögen perfekt einzuteilen. Und sollte der Platz irgendwann einmal ausgehen, kann man sein Museum auch erweitern und dort dann ein paar Dinge auslagern. Die Möglichkeiten, die eigene Kreativität auszuleben, sind hier also recht groß, weshalb man hier wirklich einzigartige Museen erschaffen kann. Kreativ waren die Entwickler*innen ebenfalls bei den Durchsagen, die es natürlich auch hier wieder gibt. Wer bereits beide oder einen der Vorgänger gespielt hat, wird wissen, dass sich Zuhören hier auf jeden Fall lohnt. Mitunter sind hier nämlich sehr lustige Durchsagen zu vernehmen.
Fazit:
Wer dachte, dass ein Museums-Managementspiel nicht lustig sein kann, kannte wohl die beiden Vorgänger nicht. Denn genau wie bei Two Point Hospital und Two Point Campus hat es Two Point Studios auch hier wieder geschafft, das sich dröge anhörende Thema mit unfassbar viel Humor auf die Bildschirme zu bringen. Da das Spiel aber nicht nur jede Menge Spaß bereitet, sondern ebenfalls erneut mit einem zugänglichen, aber dennoch ordentlichen Management-Teil erwartet, passiert schnell das, was vielen bereits bei den beiden Vorgängern geschehen ist – man wird nahezu süchtig nach dem Spiel. Immer heißt es „ein Exponat noch“ oder „diesen einen Stern noch“ und schon sind bereits erneut Stunden vergangen. Das schöne dabei ist aber, dass man später keine einzige Minute davon bereut, sondern es vielmehr kaum erwarten kann, das Spiel wieder einzuschalten.
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