Genre:
Sport USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ab 69,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 5, Xbox Series X/S
Inhalt:
Die Sportsaison ist endlich wieder eröffnet – und das mit einem waschechten Comeback. Denn drei Jahre nach dem Verlust der Lizenz hat sich 2K die Rechte an der PGA Tour von EA zurückgeholt und mit PGA Tour 2K25 einen neuen Teil ihrer Reihe veröffentlicht. Ob sich dieser an die guten Vorgänger anschließt und ob sich Sportfans direkt auf ein erstes Highlight freuen dürfen, habe ich für dich getestet.
Meinung:
Die Schwierigkeit, die Publisher und Entwickler bei Sportspielen und ganz speziell bei Sportsimulationen haben, ist es, Neuerungen zu integrieren. Schließlich ändert sich der jeweilige Sport auch in echt nicht (bis auf ein paar Regeln hier und da). Wenn man also den Anspruch hat, den Sport möglichst realistisch darzustellen, bleibt einem eben wenig Spielraum für große Veränderungen. Folgerichtig müssen wir speziell in diesem Genre in der Regel etwas genauer hinschauen, um die Neuerungen, Veränderungen und (hoffentlich bestehenden) Verbesserungen dennoch ausfindig zu machen. So ist es bei PGA Tour 2K25 ebenfalls der Fall. Denn auch wenn der letzte Teil der Reihe bereits drei Jahre her ist (vor zwei Jahren gab es ein kleines Zwischenspiel von EA) hat sich am generellen Spielprinzip natürlich dennoch nichts geändert. Das soll aber nicht heißen, dass es gar keine Verbesserungen gibt. Denn wenn man schon am grundlegenden Spielprinzip nichts verändern kann, dann doch wenigstens, was Details und Spielumfang angeht.
Major Turniere Und so werden Golf-Fans mit Freude zur Kenntnis nehmen, dass erstmals in der Geschichte der PGA Tour 2K-Reihe drei der prestigeträchtigsten Turniere zur Verfügung stehen: die U.S. Open Championship, die Open Championship und die PGA Championship (das vierte Major Turnier, das Masters Tournament, hat es leider nicht mit ins Game geschafft). Dabei sind nicht nur ihre Namen Teil des Spiels, auch die Plätze, auf denen sie in diesem Jahr ausgetragen werden, sind im Spiel enthalten. So spielt man U.S. Open also ebenso tatsächlich auf dem Oakmont Country Club und die PGA Championship auf dem Quail Hollow Club in North Carolina. Darüber hinaus gibt es noch 24 weitere offiziell lizenzierte Golfplätze und Turniere, darunter The Players Championship auf dem TPC Sawgrass, 3M Open auf dem TPC Twin Cities oder Payne’s Valley in Missouri, welcher von Tiger Woods höchstpersönlich entworfen wurde.
Obwohl die 27 offiziell lizenzierten Plätze einen Rekord für die Reihe darstellen, dürfte es den ein oder anderen geben, der sich sicherlich noch ein bisschen mehr Abwechslung gewünscht hätte. Doch auch für sie ist gesorgt. Mit ein wenig Übung und reichlich Zeit kann man sich nämlich im Kurs-Designer eigene Golfplätze ausdenken und verwirklichen. Dank zahlreicher unterschiedlicher Tools kann man hierbei so ziemlich alles so gestalten, wie man es möchte.
Noch recht übersichtlich Anders als bei den Kursen, ist das Angebot an Golfer*innen leider nicht ganz so umfangreich ausgefallen. Gerade einmal 10 Golfer und zwei Golferinnen (Rose Zhang und Lydia Ko) haben es ins Spiel geschafft. Von den zehn Golfern sind leider dann auch nur neun wirkliche Profis. Denn neben Spielern wie Tiger Woods, Justin Thomas oder Collin Morikawa hat es ebenfalls ein gewisser Chris McDonald mit ins Roster geschafft. Und wer sich mit Filmen ein wenig auskennt, wird wissen, dass dies kein echter Golfprofi ist, sondern ein Schauspieler, der u. a. in dem Golffilm Happy Gilmore mitgemacht hat. Obwohl das Roster somit aktuell bedauerlicherweise doch sehr klein ist, muss man ebenso sagen, dass dies nicht so bleiben wird. 2K hat nämlich weitere Profis und auch Kurse als kostenlose DLCs angekündigt. Spätestens mit deren Erscheinen dürften dann ebenfalls Golf-Fans ihren Lieblingsprofi vorfinden.
Mein Alter Ego Im Grunde sind die Profis aber ohnehin nur schmückendes Beiwerk, denen man höchstens als Gegner auf den Kursen begegnet. Selber spielen wird man hauptsächlich mit seinem eigens geschaffenen Golfer bzw. Golferin. Hierzu steht einem auch ein umfangreicher Editor zur Verfügung, in dem man so gut wie jedes Detail ganz nach Wunsch einstellen kann. Hierzu zählt nicht nur die Optik, sondern ebenso das spielerische Können unseres Alter Egos. Dazu stehen uns zunächst fünf unterschiedliche Archetypen zur Auswahl, die allesamt über verschiedene starke und schwache Attribute verfügen. Wer sich für das Kraftpaket entscheidet, darf sich zum Beispiel über weitere Schläge freuen. Dafür ist jedoch deren Präzision schlechter. Der Magier/die Magierin hat hingegen Nachteile bei der Weite, dafür kann er/sie sich aber auch schwierigen Situationen wie etwa Schlägen aus Hindernissen besonders gekonnt befreien.
Viele Verbesserungsmöglichkeiten Auf diese Weise unterscheiden sich alle Archetypen voneinander, deren Vor- und Nachteile aber nicht in Stein gemeißelt sind. Im Laufe einer Karriere erhält man nämlich Attributspunkte, mit denen man seine Fähigkeiten im Nachhinein verbessern und sich zum Beispiel doch noch zum Allrounder entwickeln kann. Neben Attributspunkten schaltet man aber noch weitere Punkte frei, die anschließend in Talentbäume investiert werden können. Hier hat sich seit dem letzten Teil auch einiges getan, da nun so gut wie jeder Aspekt eines Spiels, sprich Tee, Annäherungsschlag aus dem Hindernis, Bunker, Grün und KHP etc., seinen eigenen Talentbaum hat. Mit den investierten Punkten kann man hier neue Talente freischalten, mit denen wir etwa die Fehlertoleranz bei den unterschiedlichen Schlägen erhöhen oder auch einfach nur weiter schlagen.
Das Equipment lernt dazu Damit sind die Möglichkeiten, seinen Spieler/seine Spielerin zu verbessern, aber noch immer nicht ausgeschöpft. Zusätzlich dazu gibt es nämlich auch noch die sogenannte Equipment-Progression. Wie der Name schon vermuten lässt, verbirgt sich hier eine Art Level-System für unser Equipment. Soll heißen, je mehr wir mit unseren Schlägern und Ball spielen, desto mehr Erfahrung bekommen wir. Mit der Zeit können wir unserem Equipment so bestimmte Fittings (Kraft, Shaping, Schlag aus dem Hindernis) zuweisen, wobei von Level zu Level immer ein weiterer Slot für ein Fitting hinzukommt. Wem das zu langsam geht, kann ebenfalls bestimmte Level-up-Tokens nutzen, um so direkt ein Level für einen bestimmten Equipment-Teil freizuschalten. Bei den Bällen gibt es zudem noch die Besonderheit. Das wir hier auch verbrauchbare Bälle nutzen können, die von Haus aus jeweils über verschiedene Attribute verfügen, wodurch man das Spiel noch gezielter auf sein Können hin anpassen kann.
Kurzweiliger Topgolf-Modus Auch wenn die Möglichkeiten, seinen Profi zu verbessern und zu individualisieren, enorm sind, würde all dies natürlich nichts nutzen, wenn nicht die geeigneten Spielmodi zur Verfügung stehen würden. Doch hier muss man sich ebenfalls glücklicherweise keine Gedanken machen. Neben der Option zu trainieren oder an schnellen Spielen (lokal oder online) teilzunehmen, kann man etwa auch ein Topgolf-Modus-Spiel starten. Hierbei handelt es sich um eine kurzweilige Herausforderung, bei der man entweder allein oder mit bis zu 3 Gästen versuchen muss, mit 10 Schlägen so viele Ziele wie nur möglich zu treffen. Wer dies am besten schafft und so die meisten Punkte erzielen konnte, hat das Spiel am Ende gewonnen.
Starte die Karriere Obwohl gerade der Topgolf-Modus eine schöne Abwechslung darstellt, ist das Herzstück des Spiels natürlich auch hier einmal mehr der Karriere-Modus, in dem es gilt, der beste Golfer zu werden und die drei Major-Turniere zu gewinnen. Den Startpunkt seiner Karriere kann man dabei frei wählen. Wer die komplette Erfahrung haben möchte, startet in der Q-School. Wer etwas weiter oben starten möchte, wählt die Korn Ferry Tour oder direkt die Korn Ferry Tour Championship aus. Und wem das alles zu langwierig ist, der kann natürlich auch sofort als Profi in der PGA Tour loslegen. So oder so erwartet einen eine umfangreiche Karriere, in der nicht nur zahlreiche Turniere im Kalender stehen, sondern auch Sponsoren gefunden werden, Interviews geführt und spezielle Aufgaben gemeistert werden wollen. Die Interviews, die wir geben, haben Einfluss auf die Popularität und somit ebenfalls auf Rivalitäten oder Sponsorenangebote.
Ich habe doch keine Zeit Da nicht jede*r so viel Zeit hat, sich durch alle Turniere durchzuspielen und sich so in der Karriere hochzuarbeiten, bietet das Spiel zwei Möglichkeiten an, die Spieldauer ein wenig zu kürzen. So kann man sich in den dynamischen Runden selber aussuchen, wie viele Löcher gespielt werden sollen und welche davon man auch tatsächlich selber spielen will bzw. welche von der KI übernommen werden sollen. Die zweite Option ist die sogenannte interaktive Simulation, in der man genau dann ins Game springen kann, wenn man es gerade für richtig betrachtet. Ich finde, diese beiden Möglichkeiten sind eine sehr schöne Ergänzung und bieten somit auch allen, die nicht stundenlang an einem Turnier sitzen können, die Möglichkeit, die Karriere in vollen Zügen zu genießen.
Neue EvoSwing-Mechanik Eine sehr interessante Neuerung bietet PGA Tour 2K25 bei der Steuerung an. Hier steht neben den beiden bereits allseits bekannten Steuerungen nun nämlich ebenfalls eine dritte Version zur Auswahl. Die sogenannte EvoSwing-Mechanik erinnert dabei auf den ersten Blick an die bekannte Analogstick-Variante. Denn genau wie dort schlägt man den Ball auch hier per Stick. Allerdings geht die Mechanik hier noch etwas tiefer. So wird hier ebenso registriert, wie präzise und getimt man den Stick nach unten bewegt. Je nachdem, wie gut man sich dabei anstellt, ist der Schlag weiter und präziser. Damit man auch erkennen kann, wie weit man den Stick nach unten bewegen muss, ist am rechten Bildschirmrand eine neue Leiste abgebildet, in der die perfekten Punkte zur hinunter- und hinaufbewegung angezeigt werden. Des Weiteren kann man mit der neuen Mechanik auch besser festlegen, wie man den Ball schlagen möchte. Trifft man den Ball beim Schlag zum Beispiel weiter unten, fliegt er nicht ganz so weit, aber dafür höher. Auf diese Weise kann man auf jede Spielsituation mit dem richtigen Schlag reagieren – ein wenig Übung ist hierfür allerdings notwendig.
Verbesserte Ballphysik Weitere Verbesserungen sind hingegen unabhängig von der EvoSwing-Mechanik. Denn ganz gleich, für welche Steuerungsmechanik man sich schlussendlich entscheidet, man kommt immer in den Genuss der verbesserten Ballphysik. Dabei kann man nicht nur realistische Flugkurven beobachten, sondern auch ein verbessertes Rollverhalten auf dem Rasen. Neben der Ballphysik wurde aber ebenso noch die Grafik überarbeitet. Immerhin ist das letzte PGA Tour-Spiel von 2K ja nun ebenfalls schon drei Jahre her. Da war es eigentlich klar, dass sich auch optisch ein wenig ändern würde. Und so kann man im direkten Vergleich schön sehen, dass die Texturen alle noch mal ein ganzes Stück schärfer geworden sind, die Umgebungen rund um die Löcher noch natürlicher und die Golfer/Golferinnen noch ein wenig detailliert daherkommen. Gepaart mit der schönen Soundkulisse, die neben Natur- und den Schlaggeräuschen auch wieder einen englischen Kommentar (Luke Elvy und Rich Beem) beinhaltet, kommt so echtes Golf-Feeling auf.
Auch Online spielbar Wie üblich verfügt PGA Tour 2K25 über einen Multiplayer-Modus, der genau wie die Singleplayer-Modi so gut wie keine Wünsche offen lässt. Neben kurzweiligen Spielen wie Stroke Play, Match Play, 2-on-2 oder Scramble gibt es nämlich auch die Möglichkeit „Online Societies“ beizutreten bzw. selbst zu erstellen. Wenn man dies macht, kann man Majors, reguläre Matches, Signature Events oder Finals erstellen. Am Ende bekommt jeder Teilnehmer*in für sein/ihr Abschneiden Punkte, mit denen er/sie anschließend neue Items kaufen kann. Noch ein wenig abwechslungsreicher geht es bei den 2K Ranked Tours zu. Hier erwarten einen nämlich tägliche und wöchentliche Events, für deren Abschluss man ebenfalls Items wie etwa neue Schläger oder Klamotten erhält.
Mikrotransaktionen fehlen natürlich auch nicht Des Weiteren kann man selbstverständlich ebenfalls einfach nur schnelle Spiele mit seinen Freunden oder Spieler*innen aus aller Welt austragen. Für ausreichend Abwechslung ist also gesorgt und dank plattformübergreifendem Crossplay findet man auch jederzeit genügend Mitspieler*innen. Es könnte also alles so schön sein, wenn da nicht ein 2K-typisches Problem wäre: die Mikrotransaktionen. Worüber ich (und viele andere) mich bereits seit Jahren bei NBA 2K echauffiere, hat nämlich ebenfalls in PGA Tour 2K25 Einzug gehalten. Und so ist es eben auch hier möglich, mit Virtual Credits (die natürlich für echtes Geld gekauft werden müssen) allerlei Dinge zusätzlich zu kaufen. Wenn sich dies auf optische Belange wie etwa neue Outfits oder Schläger beschränken würde, wäre dagegen ja gar nichts einzuwenden. Jedoch ist es, genau wie bei 2K großer Basketball-Simulation, eben leider auch hier möglich, sich mit zusätzlichen Ausgaben seiner Golfer/seine Golferin mit Hilfe von Erfahrungs-Boosts auf schnelle Art und Weise wesentlich zu verbessern. Natürlich hat man dadurch anschließend auch Vorteile in Online-Matches, was das Ganze wieder sehr ärgerlich erscheinen lässt. Glücklicherweise ist der Vorteil hier aber nicht ganz so gravierend wie in einem NBA 2K-Spiel, wo man ohne Echtgeld-Investitionen ja gar keine Chance gegen andere Spieler*innen hat. Weshalb man hier zumindest nicht vollkommen auf den Online-Modus verzichten muss, wenn man kein zusätzliches Geld ausgeben möchte.
Fazit:
Das Comeback von PGA Tour 2K ist wirklich gelungen. Zwar erfindet das Spiel den Golfsport nicht neu, dank Neuerungen wie etwa der EvoSwing-Mechanik und Physik- und Grafik-Verbesserungen kommt der Sport aber so authentisch wie noch nie zuvor daher. Das Einzige, was den außerordentlich guten Eindruck ein wenig schmälert, sind die Mikrotransaktionen, durch die man sich Online leider auch einige Vorteile verschaffen kann. Wenn man davon aber einmal absieht, ist PGA Tour 2K25 die bisher beste Golf-Simulation, die dank kostenlosem DLC demnächst ebenfalls noch ein umfangreicheres Angebot an Profis und Plätzen erhält. Und spätestens dann werden Golffans wohl kaum noch an dem Spiel vorbeikommen.
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.