Genre:
Adventure USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ab 54,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 5, Switch, Xbox Series X/S
Inhalt:
Life is Strange ist eine dieser Spiele-Serien, die man entweder liebt oder hasst. Ich gehöre auf jeden Fall zum Ersteren, weshalb ich mich auch sehr auf Life is Strange: Double Exposure gefreut habe. Ob diese Vorfreude während des Spielens getrübt wurde, erfährst Du im folgenden Test.
Meinung:
Im allerersten Life is Strange aus dem Jahr 2015 erlebten wir mit Max Caulfield eine spannende Krimigeschichte mit einer gehörigen Portion Paranormalität. Obwohl das Spiel ein großer Erfolg war und danach noch zahlreiche weitere Spiele der Reihe erschienen sind. Fans von Max mussten, abgesehen von einer kleinen Zusatzepisode in Before the Storm, fast zehn lange Jahre warten, bis sie nun endlich mehr von Max erleben durften.
Aus Max ist eine erwachsene Frau geworden Dabei ist in den vergangenen zehn Jahren ist sicherlich nicht nur bei den Fans von Max viel passiert. Auch bei ihr selbst ist einiges geschehen. Mittlerweile ist sie erwachsen und gibt als Fotografie-Dozentin Kurse an der Universität Caledon, wo sie ganz ohne den Einsatz ihrer besonderen Fähigkeit versucht, ein ganz normales Leben zu führen. Das scheint ihr auch gut zu gelingen. In den ersten Minuten erleben wir nämlich Max’ Alltag an der Uni, wozu neben Vorlesungen auch der Kampf gegen arrogante Professoren, ein nachmittägliches Gespräch mit Kollegen, Abende an der in der Campus-Kneipe oder Treffen mit anderen Lehrkräften, wie dem Astrophysiker Connor oder der Literaturwissenschaftlerin Safi gehören, zu der sie eine ganz besonders freundschaftliche Beziehung aufgebaut hat.
Echte Gefühle, Sorgen und Emotionen Die ersten Minuten des Spiels, welches übrigens wieder in Episodenform, aber diesmal als Komplettpaket erscheint, hegen bei Fans der Reihe bereits beste Erinnerungen an den ersten Teil. Denn genau wie dort, sind es auch hier die Dialoge, Sorgen und Gefühle, die für viel Emotion und Empathie sorgen. Anders als zahlreiche andere Videospielcharaktere fühlt sich Max tatsächlich wie ein echter Mensch mit echten Gefühlen und Bedürfnissen an.
Eine schreckliche Tat Ganz so normal ist Max’ Leben dann eben leider doch nicht. Denn nur wenige Minuten später wird ihr Leben wieder komplett auf den Kopf gestellt. In einer kalten Winternacht wird ihre beste Freundin Safi tot im Schnee gefunden. Gewillt, das tragische Schicksal zu verhindern, reaktiviert Max ihre Superkraft. Doch anstatt wie gewollt die Zeit zurückzudrehen, findet sie heraus, dass sie plötzlich über eine ganz neue Fähigkeit verfügt – nämlich die, sich in zwei Zeitlinien zu bewegen. In der einen ist alles so wie gehabt und Safi tot, während in der anderen Safi noch am Leben ist, ihr allerdings dennoch Ungemach droht. Nun liegt es an Max, mit Hilfe dieser neuen Fähigkeit den Mörder ihrer Freundin ausfindig zu machen, bevor dieser die Tat ausführen kann.
Typische Life is Strange-Spielmechaniken Wie man es von Life is Strange von jeher kennt, steht die Erzählung dieser Geschichte, die noch zahlreiche spannende Wendungen parat hält, auch hier wieder im Vordergrund, während das Spielerische eher in den Hintergrund rückt. Ganz tatenlos ist man aber natürlich dennoch nicht. Denn immerhin kann man sich hier erneut frei durch die halb offene Spielwelt bewegen, mit Personen und Gegenständen interagieren (und so teilweise auch noch mehr über die Hintergrundgeschichte erfahren) und natürlich ebenfalls wieder Entscheidungen treffen, die für den weiteren Spielverlauf maßgeblich sind. Auf diese Weise lassen sich zwei unterschiedliche Enden freischalten. Dank der Möglichkeit, bereits abgeschlossene Kapitel noch einmal zu spielen, kann man das verpasste Ende dabei zu einem späteren Zeitpunkt noch nachholen, womit auch die Motivation, das Spiel noch einmal zu spielen, wesentlich erhöht wird. Das wichtigste Spielelement sind aber in allen Spieldurchgängen selbstverständlich die Rätsel, die meist mit Hilfe der neuen Fähigkeit von Max gelöst werden. Welche Rätsel einen hierbei genau erwarten, möchte ich aufgrund des ohnehin schon eher überschaubaren Gameplays an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Auf jeden Fall kann man sich aber sicher sein, dass man nie überfordert wird und die Rätsel stets logisch zu lösen sind.
Dichte Atmosphäre Genau wie das Gameplay zeigt sich auch die Grafik von ihrer ganz klassischen Life is Strange-Seite. Anstatt fotorealistischer Charaktere und Spielwelten gibt es also hier ebenfalls wieder einen wunderschönen Comic-Look, der nicht nur schön anzusehen ist, sondern ebenso zahlreiche Details aufweist. Gemeinsam mit der Story, der tollen deutschen Synchronisation und dem fantastischen Soundtrack entfacht Life is Strange: Double Exposure so eine unfassbar dichte Atmosphäre, die einen sofort in ihren Bann zieht und erst nach Beendigung der fünf Kapitel (die zusätzlich noch in einzelnen Unterkapitel aufgeteilt sind) respektive acht Stunden Spielzeit wieder loslässt.
(K)ein Blick zurück Was mir während der acht Stunden etwas gefehlt hat, ist der Bezug zu Max’ ersten Abenteuer. Mehr als die anfängliche Auswahl, wie man den ersten Teil beendet hat (die später auch keinerlei Einfluss mehr aufs Spiel hat) und kleinen auffindbaren Referenzen, gibt es nämlich nichts, was an das erste Life is Strange erinnert. Natürlich ist es so, dass Max aufgrund der schrecklichen Geschehnisse von damals ihr Leben in Arcadia Bay vollends vergessen möchte. Dennoch wäre es für Fans sicherlich schön gewesen, wenn sie zum Beispiel erfahren hätten, wie es in Arcadia Bay jetzt aussieht oder wie es Chloe während der Zeit ergangen ist. Doch all das erfährt man hier leider nicht.
Fazit:
Wer Life is Strange nicht mag, wird seine Meinung mit Double Exposure nicht ändern. Fans werden sich über das Wiedersehen mit Max Caulfield hingegen sicherlich sehr freuen. Nicht nur, dass man endlich wieder eine spannende Crime-Story mit Mystery-Einschlag mit ihr erleben darf, auch das klassische Gameplay, bei dem eben jene wendungsreiche Story im Vordergrund steht, dürfte sie wieder gut unterhalten. Für den benötigten frischen Wind sorgen Max’ neue Fähigkeiten, die wunderbar ins Spiel integriert wurden und vor allem bei Rätseln zum Einsatz kommen. Ebenso gut gefallen dürfte den Fans auch die Präsentation, die wieder einmal hervorragend ist und dank hübscher Grafik und tollem Sound eine faszinierende Atmosphäre schafft. Ich für meinen Teil habe die rund acht Stunden, die ich mit Life is Strange: Double Exposure verbracht habe, in vollen Zügen genossen und hoffe sehr, dass ein weiteres Wiedersehen mit Max nicht wieder knappe zehn Jahre auf sich warten lassen wird.
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