Genre:
Adventure USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
24,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 5, Switch, Xbox Series X/S
Inhalt:
Wenn Du in den 90er Jahren aufgewachsen bist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du die Rugrats gesehen hast, ziemlich groß. Schließlich gehört die Trickserie zu den kultigsten 90er-Kinderserien überhaupt, die sogar einen eigenen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame hat. 2021 versuchte sich Paramount + nochmal an einem Remake, der allerdings auf wenig Gegenliebe stieß. Somit stellt sich auch automatisch die Frage, für wen das nun veröffentlichte Rugrats: Adventures in Gameland überhaupt gedacht ist. Für Nostalgiker, die sich an ihre Kindheit zurückerinnern wollen oder doch eher an die jungen Gamerinnen und Gamer?
Meinung:
Für alle, die die Rugrats nicht kennen – sei es, weil sie es damals nicht gesehen haben oder weil sie dafür einfach zu jung sind – erscheint die Tatsache, dass die Serie bei vielen einen solchen Kultstatus erzielt hat, zunächst etwas seltsam. Schließlich sind die Hauptcharaktere kleine Babys – wie kann da ein solcher Kult drum entstehen? Die Antwort darauf ist eigentlich ganz einfach. Zum einen sind die Geschichten rund um den einjährigen Tommy, Chuckie und die Zwillinge Phil & Lil sehr lustig. Schließlich wird sie aus der Sicht der Babys gezeigt, die sich natürlich viele Dinge der Erwachsenen als sehr seltsam ansehen. Zum anderen fängt sie den Zeitgeist der 90er optisch so perfekt wie kaum eine andere Serie ein (nur Rockos Modernes Leben kommt da noch heran). All das sorgte dafür, dass sich die Serie sowohl in den USA als auch hierzulande größter Beliebtheit erfreute.
Optisch wie das Original Das nun erschienene Spiel möchte all diese Attribute aufgreifen und somit den Kult weiterführen. Optisch schafft es das ebenfalls. Schließlich hat man sich hier nicht etwa an der 2021 gescheiterten computergenerierten Animations-Remake orientiert, sondern selbstverständlich den Zeichentrick-Look des Originals gewählt – und das auch äußert gekonnt. Im Grunde sieht das Spiel nämlich genauso aus, wie man es damals vom TV kennt. Den 8-Bit-Look, den man wahlweise aktivieren kann, braucht da eigentlich niemand. Auch die Story könnte glatt aus einer alten Folge stammen. Denn genau wie damals erleben Tommy, Chuckie und Co. ebenso hier wieder ein verrücktes Abenteuer: Nachdem sie einen Werbespot für das neue Reptar-Videospiel gesehen haben, tun sie so, als wären sie in dem Videospiel. Einen Haken gibt es bei der Geschichte jedoch. Leider fehlt nämlich eine Vertonung von Tommy und Co (sowohl im Englischen als auch im Deutschen), weshalb doch einiges an Nostalgie verloren geht.
Typischer Plattformer Spielerisch erwartet einen ein sogenannter Neo-Retro-Plattformer. In der Praxis sieht das Ganze dann so aus, dass man alleine oder gemeinsam mit einem Freund/Freundin als eines der Babys Hindernisse überwindet, auf Käfer und andere Gegner springt und sogenannte Rapter-Dollar einsammelt. Zwischendurch gibt es zudem auch immer wieder Milchfläschen einzusammeln, die die Energie auffrischen und natürlich Bosskämpfe. Angehen kann man das Ganze mit Tommy, Chuckie, Lil oder Phil, wobei sich alle vier in Sachen Sprungkraft und Kraft ein wenig voneinander unterscheiden (wenngleich man den Unterschied im Spiel nicht wirklich bemerkt). Jedoch ist man auf seine Wahl nicht festgelegt. Man kann nämlich jederzeit problemlos wechseln und so zum Beispiel anstatt mit Tommy doch mit Lil weiterspielen.
Kurz und bedingt unterhaltsam Obwohl die Level schön gestaltet und abwechslungsreich sind, hält sich der Anspruch und Spielspaß doch in Grenzen. Wenn man sich an die unpräzise Sprungmechanik gewöhnt hat und herausgefunden hat, dass bestimmte Items aufgehoben und anschließend als Sprungbrett genutzt werden können, sollte es für geübte Spieler*innen kein Problem sein, sehr schnell durch die Level zu kommen und damit ebenso durch das Spiel. Denn leider ist es so, dass es gerade mal eine knappe Stunde braucht, bis man den Abspann zu sehen bekommt. Daran können auch die drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade (Newborn, Baby, Big Kid), aus denen man zu Anfang des Spiels auswählen darf, nicht viel. Selbst im höchsten Schwierigkeitsgrad dauert das Spiel nämlich gerade mal ein paar Minütchen länger.
Fazit:
Am Anfang dieses kleinen Tests habe ich die Frage gestellt, für wen Rugrats: Adventures in Gameland überhaupt sein soll. Die Antwort darauf habe ich trotz mehrmaligen Durchspielens bedauerlicherweise nicht gefunden. Für die jungen Gamerinnen und Gamer dürfte das Franchise relativ uninteressant sein. Bleiben also noch diejenigen, die die TV-Serie in den 90ern gesehen haben und sich an die gute alte Zeit zurückerinnern wollen. Doch auch für die dürfte Rugrats: Adventures in Gameland kaum interessant sein. Dafür bietet das Spiel nämlich einfach viel zu wenig Abwechslung, spielerische Tiefe und eine zu unpräzise Steuerung. Und viel zu kurz ist es obendrein. Ich persönlich finde das wirklich schade, denn ich mochte die Rugrats als Kind sehr und hätte mich wirklich gefreut, mit den kleinen Hosenscheißern ein paar lustige Abenteuer zu erleben. Doch das, was ich dann erlebt habe, war leider sehr enttäuschend.
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.