Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
25 €
Systeme:
PC, Xbox One, Xbox Series X/S
Inhalt:
Eine der am häufigsten adaptierten Geschichten dürfte Alice im Wunderland sein. Es gibt etliche Umsetzungen sowohl der eigentlichen Story als auch der Charaktere und Themen in Form von anderen Büchern, Filmen, Serien und selbstverständlich auch Spielen. Mit Ravenlok wagt sich Entwickler Cococumber ins Wunderland und möchte actionreiche Kämpfe mit der Erforschung einer hübschen und zauberhaften Welt verbinden.
Meinung:
Das Mädchen Kira ist mit ihrer Familie aufs Land gezogen und hilft beim Ausräumen des Umzugswagens auf der alten Farm, die ab sofort ihr neues Zuhause sein soll. In der Scheune findet sie einen alten Spiegel, durch den sie in das märchenhafte Reich Dunia gezogen wird. Aufgrund ihrer schwarzen Haare wird sie als die prophezeite Kämpferin Ravenlok erkannt, die der bösen Königin das Handwerk legen und das Reich von ihrer Knechtschaft befreien soll.
Es war einmal... Ravenlok bezaubert direkt durch die hübsche Grafik, die durch ihren etwas groben Voxel-Stil und die nur beschränkt bewegliche Kamera eine Art Aufklappbuch-Optik erzeugt. Die Umgebungen sind farbenfroh und detailliert und die Designs vor allem der Wunderlandbewohner sind interessant und abwechslungsreich und alle Gebiete haben ihre eigenen Thematiken und Farbpaletten, sowie eine ordentliche Auswahl an Feinden.
Wir wollen... ein schönes Gebüsch! Umso verwirrender ist es da, dass Ravenlok uns eine lange Anfangsstrecke mit recht simplen und dadurch auch langweiligen Fetch Quests durchmachen lässt. Zunächst wird auf der elterlichen Farm aufgeräumt, doch auch in Dunia müssen wir zunächst für die tierischen Bewohner einige Dinge finden. Das wird sich durch das gesamte Spiel hindurchziehen, worunter leider auch die Geschichte leidet, denn jeder Schritt ist immer mit der Herbeischaffung irgendeines Gegenstandes verbunden. Bevor wir das Kampftutorial endlich anfangen können, müssen wir auch noch Schwert und Schild besorgen. Wenn sich Ravenlok mehr auf die Erforschung der Welt und das Erledigen dieser Aufgabe konzentriert hätte, hätte man sicherlich ein paar spannendere Rätseleinlagen einschieben könne, um die Monotonie ein wenig zu umgehen. Es ist aber grundsätzlich immer ganz klar, wo man mit einem Gegenstand hin muss, um ihn anzuwenden. Probleme gibt es nur, wenn es keinen Hinweis gibt, wo man einen Gegenstand überhaupt finden kann. Dann heißt es, jeden zugänglichen Ort genauestens unter die Lupe zu nehmen.
Nicht nachlassen Sobald Kämpfe ins Gameplay eingeführt werden, tauchen in den Bildschirmen auch Feinde auf. Leider ist das Kampfsystem aber absolut flach. Ravenlok kann mit ihrem Schwert zuschlagen. Im Grunde war es das, denn Angriffskombos oder Attacken verbunden mit Bewegungen gibt es keine. Der Schild kann zum Blocken eingesetzt werden, was sich allerdings als selten nützlich erwies. Mit einem Dash kann Ravenlok ausweichen, was zumindest in den Bosskämpfen sinnvoll eingesetzt werden kann. Außerdem gibt es ein paar Spezialangriffe mit Cooldown zu erlernen, die aber auch keinerlei Strategie oder Geschick abverlangen. So drückt man sich wild durch die Kämpfe mit den Standardgegnern, bis man merkt, dass die Kämpfe zu lange dauern. Dann kann man seine gesammelte Erfahrung gegen Levelaufstiege eintauschen, damit die eigenen Zahlen ein wenig höher und die der Gegner ein wenig runter gehen. Spaß macht das leider auf Dauer kaum.
Kurzer Abstecher Allzu lang dauert es dann aber auch nicht, bis man Ravenlok beendet hat. Die Geschichte erzählt sich recht flott und ist innerhalb von 5 bis 6 Stunden vorüber. Das liegt auch daran, dass gegen Ende alles ein wenig reduziert erscheint. Es gibt nur wenige Orte, in denen die unnötigsten Aufgaben warten, um zumindest noch ein paar Minuten Spielzeit extra herauszuschlagen. Das ist sehr schade, da die Welt von Dunia durchaus Potenzial für ein paar interessante Rätsel gehabt hätte. Leider wurde aber zu viel Fokus auf ein Kampfsystem gelegt, das zu simpel ist, um langfristig Spaß zu machen. Außerdem ist auch die eingangs erwähnte, beschränkt bewegliche Kamera nicht wirklich auf actionreiche Kämpfe ausgelegt. Feinde erscheinen oftmals spontan aus dem Off, Ravenlok verschwindet hinter Feinden oder Umgebungseigenheiten und Übersicht auf die Art schwierig zu erlangen. Da ist man dann wieder froh, dass die Kämpfe nicht anspruchsvoller sind.
Fazit:
Es betrübt mich, Ravenlok eine schlechte Wertung geben zu müssen. Optisch ist es sehr gelungen, was sowohl den Voxel-Stil als auch die Kreativität in den Designs angeht. Das Gameplay ist aber leider viel zu simpel und eintönig, um längere Zeit zu fesseln. Die Geschichte wird von Fetch Quests vorangetrieben, die kaum ein Nachdenken erfordern und die Kämpfe sind durch fehlende Komplexität nicht mehr als nötiger Zeitvertreib. Bei den Bossen haben sich Cococumber ein paar interessantere Abschnitte einfallen lassen, aber auch diese sind durch bloßes Spammen der Spezialangriffe trivial. Ravenlok hätte sich verstärkt auf die Erforschung der Welt von Dunia einlassen und ein paar abwechslungsreiche Rätselaufgaben für die Beschaffung der Quest Items einfallen lassen sollen. Das hätte besser zum Stil gepasst.
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