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EA Sports PGA tour

Entwickler: Electronic Arts
Publisher: Electronic Arts

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ab 69,99 €

Systeme: PC, PlayStation 5, Xbox Series X/S

Inhalt:

Von 1990 bis 2015 gehörte EA Sports PGA Tour unter verschiedenen Namen (zunächst PGA Tour Golf, dann Tiger Woods PGA Tour und zum Abschluss Rory McIlroy PGA Tour) zum alljährlichen Portfolio der EA Sports-Simulationen. 2015 war dann allerdings Schluss und man überließ dem damals immer stärker werdenden Konkurrenten von 2K kampflos das Feld. Nun, acht Jahre später, meldet sich der Sport-Gigant aber wieder zurück und möchte wieder an alte Erfolge anknüpfen.



Meinung:

Die auffälligste Neuerung, die das Golf-Comeback von EA mit sich bringt, ist sicherlich der Name. War dieser jahrelang mit Tiger Woods und zuletzt zumindest noch einmal mit dem nordirischen Golf-Star Rory McIlroy verbunden, verzichtet man diesmal auf berühmte Namen und nennt das Ganze jetzt einfach nur EA Sports PGA Tour. Doch so unspektakulär der Name auch klingen mag, Golf-Fans erwartet hier dennoch Großes.
Den ersten Hinweis darauf, was einen hier erwartet, gibt bereits der Veröffentlichungstermin. Der war nämlich am 07. April und wie Golf-Fans wissen, war an diesem Wochenende das sogenannte The Masters (das Jon Rahm nach einer spektakulären Aufholjagd am letzten Tag doch noch für sich entscheiden konnte). Genau dieses erste große Major-Turnier ist auch im Spiel enthalten und nicht nur das, denn auch die anderen drei Major-Turniere, die PGA Championship, U.S. Open Championship und die The Open Championship sind exklusiv in EA Sports PGA Tour enthalten. Natürlich sind aber nicht nur die Namen der vier bekanntesten und renommiertesten Turniere der Welt im Spiel enthalten, sondern auch deren Kurs. Hier kommen wir gleich zum ersten Highlight des Spiels, denn wer das Masters-Turnier im TV verfolgt hat, wird den Augusta National Golf Course, auf dem man im virtuellen Golf antritt, sofort wiedererkennen. Möglich macht dies eine Vielzahl an aufwendigen Techniken wie etwa Photogrammetrie, Drohnentechnologie, Flughelikopter mit individuellen LiDAR-Scannern und Frostbites hochmoderne Geländeverarbeitungstools, die allesamt dafür sorgen, dass der legendäre Kurs seinem realen Vorbild bis auf die letzte Unebenheit im Grün gleicht. Sogar auf die exakte Positionierung von Blumen und Bäumen sowie die genaue Nachbildung des Club-Hauses wurde hierbei geachtet. Natürlich ist auch das neu designte Loch 13, besser bekannt als „Azalea“, im Spiel genauso vorzufinden, wie es die Profis am Wochenende getan haben.
Der Augusta National Golf Course ist aber nur einer von vielen Original-Kursen, auf denen man in EA Sports PGA Tour spielen darf. Insgesamt gibt es neben zwei Fantasie-Kursen noch sage und schreibe 28 Plätze wie etwa The Old Course at St Andrews Links, Pebble Beach, The Country Club oder Bandon Dunes, die allesamt mit viel Aufwand originalgetreu ins Spiel integriert wurden. Um richtig einschätzen zu können, wie toll die Kurse wirklich aussehen, empfiehlt sich ein Blick auf TPC Sawgrass, der ja auch in 2K's PGA Tour 2K23 enthalten ist. Wenn man die beiden Plätze einmal im direkten Vergleich sieht, merkt man, dass 2Ks-Variante doch wesentlich weniger Details aufweist und auch optisch insgesamt nicht mit der von EA Sports mithalten kann. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Sounduntermalung. Zwar hört man in beiden Fällen Vogelgezwitscher und die Kommentatoren, doch in EA Sports PGA Tour wirken nicht nur die Vogel-Geräusche etwas natürlicher, auch die Kommentatoren machen einen besseren Job und bieten neben Informationen zum aktuellen Geschehen auch tonnenweise Infos über die Kurse und frühere Turniere. Das einzige Manko hieran ist, dass die Kommentatoren nur in Englisch verfügbar sind.

Jede Menge Möglichkeiten
Golf-Enthusiasten wird aber nicht nur die Vielzahl originaler Kurse sowie deren noch nie dagewesene Darstellung und Präsentation erfreuen, denn auch in Sachen Spielmodi bietet EA Sports PGA Tour eine Menge an. Neben der Möglichkeit, im schnellen Spiel einfach auf einem beliebigen Kurs eine Runde unter normalen Spielregeln oder mit verschiedenen Spiel-Varianten zu spielen, kann man sich auch an Challenges versuchen. Hierbei sieht man sich hunderten kleineren Herausforderungen gegenüberstehen, die in unterschiedliche Kategorien unterteilt sind. Wer möchte, kann zum Beispiel die Highlights der diesjährigen Masters und die Players Championship, oder die Highlights aus den früheren The Masters-Turnieren nachspielen. Darüber hinaus gibt es aber auch zahlreiche Herausforderungen aus der gesamten PGA Tour, LGPA, USGA und weiteren Turnieren und Touren sowie spezielle Trainings- und Sponsoren-Herausforderungen. Langweilig wird einem hier also bestimmt nicht.
Wem die kleinen Herausforderungen dennoch irgendwann nicht mehr ausreichen, der kann sich auch daran machen, der beste Golfer der Welt zu werden. Hierzu startet man mit seinem eigenen Charakter, wobei es egal ist, ob dieser männlich oder weiblich ist, eine eigene Karriere, die entweder als Amateur, in der zweitklassigen Korn Ferry Tour oder direkt in der PGA Tour gestartet werden kann. Anschließend gilt es, sich durch einen mit Turnieren vollgepackten Kalender zu arbeiten und sich so langsam aber sicher entweder bis in die PGA Tour oder direkt bis an die Spitze des FedEx Cups bzw. der Tour Championship zu spielen. Der Weg dorthin ist aber nicht nur lang, sondern auch schwer. Zum Anfang der Karriere ist der eigene Spieler/die eigene Spielerin nämlich noch heillos unterlegen. Erst wenn man ein paar Turniere gespielt hat und sich mit den so erspielten XP Attribute, wie etwa die Genauigkeit des Abschlags oder beim Putting, verbessert hat, werden auch die Ergebnisse besser. Ich persönlich finde diese Art der stetigen Verbesserung sehr motivierend und hatte sehr viel Spaß daran, mit anzusehen, wie meine Ergebnisse mit jedem gespielten Turnier besser wurden.


Mikrotransaktionen dürfen nicht fehlen
Wer nicht nur gegen die KI antreten möchte, hat in EA Sports PGA Tour auch jede Menge Möglichkeiten. Für das kurze Spiel zwischendurch bietet sich hierbei der Social-Modus an, in dem man in bester Arcade-Manier ein paar Löcher gegen andere Spieler*innen ausspielt. Für den etwas anspruchsvolleren Golf-Fan gibt es hingegen die Möglichkeit, sich im Competitiv- oder im Tournaments-Modus mit anderen Spieler*innen zu messen. Gerade letzterer ist dabei sicherlich besonders interessant, da man hier nicht nur an täglichen, wöchentlichen und saisonalen Turnieren teilnehmen, sondern auch eine Menge Spielwährung gewinnen kann. Diese ist wiederum wichtig, um sich neue Ausrüstung gönnen zu können. So ganz ausgewogen scheint das Verhältnis an Gewinn und Ausgaben aber nicht zu sein. Denn selbst wenn man an den täglichen Turnieren teilnimmt und dabei auch noch erfolgreich ist, genügt das Geld kaum, um sich neue Klamotten oder Schläger aller nur erdenklichen, namhaften Golf-Marken kaufen zu können. Wer sich dennoch neu einkleiden möchte, kann aber euch Echtgeld nutzen, um sich so Punkte zu kaufen, mit denen man sich dann wiederum die neuen Klamotten und Equipment kauft.
Während ich es noch vollkommen okay finde, wenn man für neue Klamotten Geld ausgeben kann, ist es eine ganz andere Sache, dass man sich obendrein auch Tickets mit Echtgeld kaufen kann, die man wiederum benötigt, um sich in die wöchentlichen und saisonalen Online-Turniere einzukaufen. Denn gerade hier gibt es vergleichsweise große Preisgelder und sonstiges zu gewinnen, wodurch man sich durch ein paar Euro extra schon einen gehörigen Vorteil gegenüber denen verschaffen kann (vorausgesetzt, man ist in den Turnieren dann auch erfolgreich), die dieses zusätzliche Geld nicht ausgeben können oder wollen.
Immerhin kann man sich aber keine Skill-Punkte einfach so dazukaufen, denn das wäre wirklich unfair.

Tolles Schlaggefühl
Abgesehen von den von mir ohnehin kritisch beäugten Mikrotransaktionen macht das Spiel aber eigentlich alles perfekt. Dazu gehören auch die Steuerung und das Gameplay. Zwar benötigt die Schwingmechanik über den linken Analogstick etwas Eingewöhnungszeit, doch wenn man sie einmal beherrscht, fühlt sich das Ganze tatsächlich wie echtes Golfen an und man hat das Gefühl, dass man wirklich genau beeinflussen kann, wohin und wie weit der Ball geschlagen wird. Die Ballphysik kann dabei ebenfalls vollends überzeugen, wobei sich nicht nur das Verhalten auf den Grüns sehr realistisch anfühlt, sondern auch das Verhalten während der Flugphase. Wind und andere Faktoren spielen hierbei eine wichtige Rolle und haben direkten Einfluss darauf, wie der Ball sich während des Fluges verhält.
Ebenso überzeugen konnte mich die Physik der unterschiedlichen Schläger. Die unterscheiden sich nämlich nicht nur dadurch, wie weit der Ball fliegt, sondern auch wie hoch dieser fliegt oder wie weit der Ball nach dem Aufkommen auf dem Grün weiter rollt. All das hat EA nahezu perfekt ins Spiel integriert, was vor allem all diejenigen begeistern wird, die tatsächlich schon mal selbst auf einem echten Golfplatz gestanden haben und wissen, auf wie viele Faktoren beim Golfen tatsächlich mit reinspielen.

Hier kann man nichts ablesen
Einen Kritikpunkt gibt es am Ende dann leider aber doch noch. So schön es auch ist, dass man während der Turniere auf zahlreiche namhafte Spieler*innen wie Scottie Scheffler, Tony Finau, Jordan Spieth, Hideki Matsuyama, Jessica Korda, Danielle Kang, Nelly Korda, Lexi Thompson und Jin-Young Ko trifft und diese ihren realen Vorbildern auch sehr ähnlich sehen, so schade ist es, dass man die Emotionen, die im Golf eine wichtige Rolle spielen, in ihren Gesichtern kaum ablesen kann. Die Gesichter sämtlicher Spieler*innen, ganz gleich, ob Profi oder eigener Charakter, sind nämlich recht bewegungsarm und wirken deswegen nicht gerade realistisch. In Anbetracht der ganzen anderen positiven Dinge, wozu übrigens auch die butterweichen Animationen der Golfer*innen gehören, kann man damit aber sicherlich leben.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert

Auch wenn es etwas dauert, bis man die Schlagmechanik mit all ihren Unwägbarkeiten verinnerlicht hat, ist EA Sports PGA Tour ein echter Traum für alle Fans des virtuellen Golfsports. Nicht nur, dass das Spiel optisch neue Maßstäbe setzt und zum Beispiel den Augusta National Golf Course so exakt wie nie zuvor darstellt, auch die Liste an enthaltenen Plätzen ist beeindruckend und enthält so ziemlich jeden namhaften Course, inklusive derer auf denen die vier Major-Turniere ausgetragen werden. Ebenso beeindruckend ist auch die Liste an Spielmodi, die sowohl für Einzelspieler als auch für Multiplayer jede Menge Möglichkeiten bieten, sich stundenlang zu beschäftigen.
Doch nicht nur das Drumherum stimmt, auch auf dem Platz macht EA Sports PGA Tour so ziemlich alles richtig. Ich möchte sogar so weit gehen, dass sich ein Golfspiel noch nie so realistisch angefühlt hat. Das einzige, was den Spielspaß etwas stört, ist die Möglichkeit sich mit Echtgeld einen Vorteil erkaufen zu können, was gerade im Multiplayerspiel doch erheblichen Einfluss hat. Wenn man sich mit Freunden auf eine faire Partie einigt, spürt man davon aber nichts und dem Golfer-Glück steht nichts im Wege.



EA Sports PGA tour - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots














Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.625 Grafik: 9.00
Sound: 8.50
Steuerung: 8.50
Gameplay: 8.50
Wertung: 8.625
  • 28 original Kurse
  • Plätze sehen grandios aus
  • Tolle Schlagmechanik
  • Motivierender Multiplayer-Modus
  • Viele Spielmodi
  • Mikrotransaktionen
  • Gesichtsanimation wirken emotionslos

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Rezension vom: 13.04.2023
Kategorie: Sport
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