Genre:
Musikspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
60,00 €
Systeme:
PlayStation 4, Switch
Inhalt:
Es darf wieder Musik gespielt werden. Natürlich nicht irgendeine, sondern Final Fantasy-Musik!
Meinung:
Wie heißt es so schön? Unverhofft kommt oft. Da rechnet man mit nichts Aufsehenerregendem, als auf einmal in einer Nintendo Direct enthüllt wird, dass bald ein neues Theatrhythm mit dem Namen Final Bar Line herausgebracht wird und von jetzt auf gleich ist man mega gehypt.
Endlich ein neues Theatrhythm Um mal etwas auszuholen: Den Namen Theatrhythm verbinde ich vor allem mit zwei Titeln, die 2012 und 2014 auf dem Nintendo 3DS herauskamen. Es waren Theatrhythm Final Fantasy und Theatrhythm Final Fantasy: Curtain Call, zwei absolut geniale Titel, die selbst mich Rhythmusspielmuffel begeisterten, was vielleicht auch daran lag, dass ich ein sehr großer Final Fantasy-Fan bin.
Es gab nach Curtain Call noch zwei weitere Theatrhythm Spiele. Einmal ein Theatrhythm Dragon Quest, das 2015 nur in Japan herauskam und vermutlich wegen der relativen Unbekanntheit der thematisierten Reihe nie hier in Europa veröffentlicht wurde und das Arcade Only Theatrhythm Final Fantasy: All-Star Line, das 2016 die Spielhallen eroberte.
Umso mehr war ich erfreut, als ich endlich ein Reziexemplar für die Switch erhalten habe. Ebenso ist eine Version für die PS4 erschienen, was das erste Mal in der Geschichte der Reihe ist, dass es auch auf einer Non-Nintendo-Konsole spielbar ist. In jedem Fall habe ich es heruntergeladen und mich darauf gestürzt.
Jede Menge Musik Zunächst eine Übersicht, wie umfangreich das Game ist. Enthalten sind 380 Stücke, die in der Standardedition enthalten sind. Zusätzliche 27 kommen in der digital Deluxe Edition von Theatrhythm Final Bar Line mit hinzu und viele weitere dürften noch durch die kommenden 3 DLC-Pakete das Spielvergnügen erweitern. Jede Menge Inhalt, jede Menge Unterhaltung also.
Die jeweiligen Musiktitel entstammen nicht nur aus der Final Fantasy-Kernreihe. Ebenso enthalten sind Melodien aus den diversen Sequels oder Spinoffs wie Lightning Returns: Final Fantasy XIII. Aber ebenfalls aus Stranger of Paradise: Final Fantasy Origin oder, mein persönliches Highlight, Final Fantasy Mystic Quest, jenem „legendären“ SNES RPG, welches das allererste Final Fantasy überhaupt in Europa war.
Du siehst, die Bandbreite ist enorm und bis du wirklich jedes Stück gespielt und gemeistert hast, wird einiges an Zeit vergehen. Zeit, die allerdings gut investiert ist. Außerdem sind nicht alle Titel und ihre jeweiligen Hauptfiguren von Anfang an verfügbar. Du musst diese anderen Teile dann im Laufe deines Playthroughs freischalten.
Einfach ist nicht einfach Gesteuert wird das Spiel dieses Mal nicht via Touchpad, sondern mit Controller. Die Steuerung ist dabei zunächst denkbar einfach. Es gibt Inputs, für die du einen beliebigen Knopf drücken musst. Es gibt Inputs, bei denen du zum Beispiel beide Schultertasten gleichzeitig drücken musst und dann gibt es welche, bei denen du mit dem oder den Steuerknüppeln vorgegebene Eingaben machen musst.
Doch was einfach klingt, ist oft nicht wirklich einfach. Denn je nach Schwierigkeitsgrad fliegen einem die Eingaben förmlich um die Ohren und du musst dich sehr anstrengen, um ja keinen Input zu verlieren. Manchmal hast du ebenfalls das Gefühl, dass du mit deinen Fingern an elf Stellen gleichzeitig sein musst, um ja nicht zu failen, doch das täuscht. Mit genügend Training ist auch dies schaffbar.
Unterteilt werden die jeweiligen Musikstücke in drei verschiedene Kategorien. BMS sind Battle Music Stages, in denen du unter Zeitdruck Wellen von Gegnern besiegen musst. FMS, oder Field Music Stages, sind quasi Reisepassagen, in denen du zusätzlich mit deinem Steuerknüppel vorgegebene Inputs entlang einer Linie steuern musst. Zuguterletzt und auch meiner Meinung nach das Highlight dieses Spiels sind die Event Music Stages, die EMS. Hier werden im Hintergrund Videos der entsprechenden Titel eingespielt, während du im Vordergrund die jeweilige Musik meistern musst.
Unnötige RPG Elemente Am Ende einer jeden Stage wirst du bewertet. Nach dem amerikanischen Schulnotensystem geht es von A – Bestnote – bis F – schlechteste Zensur. Bewertet wird, wie gut du die jeweiligen Inputs getroffen hast. Am besten sind natürlich die Momente, in denen du perfekt die Eingabe schaffst. Das zu erreichen, ist die Hauptmotivation des Games, da es dafür dann ebenso Belohnungen wie digitale Trading Cards gibt.
Zusätzlich existieren in Theatrhythm Final Bar Line auch RPG-Elemente. Du kannst dir eine Party erstellen, bestehend aus Charaktere der diversen Spiele. Jeder Charakter hat eine vorgegebene Rolle, wie beispielsweise Heiler oder Kämpfer. Du kannst diese Figuren im Laufe des Playthroughs leveln, neue freischalten oder auch Summons erhalten.
Das mag jetzt interessant klingeln, doch in Wahrheit ist dieses Element bestenfalls eher mäßig unterhaltsam. Das Problem ist, dass du keine direkte Kontrolle über das Geschehen hast. Alles hängt davon ab, ob du entsprechende Noten triffst oder an welcher Stelle einer Stage du dich befindest. Da hatte man sich, ehrlich gesagt, mehr erhofft.
Ein grandioser Querschnitt Du spielst Theatrhythm Final Bar Line wegen der Musik und nicht wegen der Optik, wobei auch die ihren Charme hat. Die Figuren sind quasi Super Deformed-Comiccharaktere, die du schnell ins Herz schließt. Sie sind wunderbar animiert und du freust dich mit ihnen, wenn eine Stage geschafft ist oder leidest, wenn du gefailt hast.
Musikalisch muss man, glaube ich, nicht mehr sagen. Ein grandioser Querschnitt durch die Historie von Final Fantasy, mit einer großartigen Auswahl an Stücken, die Lust auf mehr machen.
Fazit:
Um es kurz zu machen: Bis auf die unnötigen RPG-Elemente ist Theatrhythm Final Bar Line ein nahezu perfektes Game. Jetzt entschuldigt mich, ich muss weitere Musikstücke meistern!
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.