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Marvel's Midnight Suns

Entwickler: Virtuos Games
Publisher: 2K Games

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 75 €

Systeme: PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Switch, Xbox One, Xbox Series X/S

Inhalt:
logo

 

Während die Bat-Family in Gotham Knights rasanter Action fröhnt, treffen sich Marvels Helden der Midnight Suns lieber in einer alten Abtei zum gemütlichen Abhängen, bevor es in taktischen, rundenbasierten Kartenkämpfen um die obligatorische Rettung der Welt geht. Und wieder stellt sich die alte Frage: Team Cap oder Team Tony?



Meinung:


 

Lilith, Mutter aller Dämonen, wurde von Dr. Faustus wiederbelebt und droht mit ihren neuen Schergen die Welt zu unterjochen. Zum Glück können die Midnight Suns, eine Gruppe Dämonenjäger bestehend aus Blade, Ghostrider, Magik und Nico Minoru unter der Führung von Caretaker Sarah, Liliths Sohn "The Hunter", der bereits für ihre letztes Ableben verantwortlich war, ebenfalls wiederbeleben. Zusammen mit ein paar Avengers bildet sich ein neues Team, das sich mit Hydra-Agenten und Dämonen anlegt, um die Welt zu retten. Zwischendurch geht es dann aber doch irgendwie mehr so um Freundschaft. Auch schön.

Friendship is Demon Magic
Das Gameplay von Midnight Suns teilt sich in zwei große Phasen auf. Zum einen gibt es die taktischen Kampfmissionen und zum anderen den Aufenthalt in der Abtei, dem Hauptquartier der Suns. Hier können wir tagsüber in der Schmiede neue Forschungsprojekte starten, mit denen wir neue Stationen in der Abtei bauen können, um Gegenstände herzustellen oder bessere Verbesserungen zu erhalten, Informationen auswerten, um Helden auf kleine Einzelmissionen zu schicken, um ihnen XP und seltene Karten zu geben und im Hof mit unseren Kollegen trainieren und ihre Karten verbessern. Außerdem können wir am Missionstisch die nächste Teammission auswählen, mit der wir entweder neue Ressourcen erbeuten oder die Story vorantreiben. Nach erfolgreich abgeschlossener Mission können wir abends in der Abtei hauptsächlich mit unseren Teamkollegen abhängen, mit ihnen den Abend verbringen, ihnen Komplimente machen, Geschenke schenken oder an sozialen Club-Aktivitäten teilnehmen, um unseren Freundschaftslevel sowohl individuell als auch im Team zu erhöhen. Diese Interaktionen gleichen einem Dating Simulator, auch wenn das Ergebnis eher auf Freundschaft als auf Romantik ausgelegt ist. Dennoch sind sie durchweg angenehm geschrieben und jede Figur kann auf diese Art näher kennengelernt und ausgebaut werden. Dieser Aspekt ist zwar nicht fortschrittsrelevant, macht aber durchaus einen Großteil des Spaßes am Spiel aus. Wer sich darauf nicht einlassen möchte, dem bleiben eigentlich nur die Kampfmissionen.

Du hast meine Fallenkarte aktiviert!
In die Kämpfe schicken wir in der Regel Teams aus drei Helden, die jeweils über ein sehr eigenes Deck an Fähigkeitskarten verfügen, durch das jede Figur mit ihren spezifischen Eigenheiten sehr gut abgebildet wird. Die drei Decks werden zusammengemischt und unsere Hand stellt sich im Anschluss aus den zufällig gezogenen Karten zusammen. Pro Runde können wir drei Karten ausspielen, eine freie Bewegung ausführen, zwei Karten auswechseln und zwei Gegenstände benutzen. Je nach eingesetzten Karten lassen sich die Beschränkungen allerdings modifizieren. Karten, die das Signalwort "Schnell" beinhalten, stellen im Anschluss ein Ausspielen wieder her, wenn beim Einsatz ein Gegner KO geschlagen wird und manche Karten erhöhen die Anzahl an Bewegungen oder lassen uns Gegenstände kostenlos nutzen.

Wirrwarr auf dem SchlachtfeldWer Screenshots zu Midnight Suns gesehen hat und sich auf X-Com mit Marvel-Charakteren gefreut hat, wird allerdings ein wenig enttäuscht sein. Zwar sind Positionen der Figuren im Kampf relevant, wenn es um Rückstoß oder Umgebungsattacken geht, aber es gibt keine Deckung oder ähnliches. Alle Figuren sind jederzeit überall angreifbar und laufen während ihrer Aktivierung wild auf dem Schlachtfeld herum. Nach jeder Runde kommen außerdem recht zufällig Verstärkungstrupps aufs Feld, die eine Planung erschweren. Dass sich Superhelden nicht hinter einem Mäuerchen vor Hydra-Agenten verstecken müssen, ist zwar nachvollziehbar, aber das taktische Element leidet darunter dennoch.

Dafür fließt mehr Planung in die richtige Reihenfolge der Kartenauswahl und wie verschiedene Gegner ineinander geschlagen werden können, um möglichst viel Schaden anzurichten oder sie für einen AoE in die richtige Position zu bringen. Durch eine wahre Fülle an unterschiedlichen Karten lässt sich jede Figur individualisieren und bekommt ihren ganz eigenen Charakter. Magik kann beispielsweise Portale erschaffen, durch die ihre Feinde geschlagen werden können, um auf der anderen Seite in explosive Fässer gelotst zu werden, während Spider-Man ein Bewegungskünstler ist, der viel mit Objekten in der Umgebung interagieren kann, um seine Feinde damit zu malträtieren. Da jede Mission mindestens eine Anforderung für einen bestimmten Charakter stellt und Helden, die auf Einzelmissionen geschickt werden, nicht an Teamkämpfen teilnehmen können, ist man mit häufig wechselnden Teams unterwegs, die sich immer wieder anders spielen. Die Missionsauswahl der generischen Missionen ist allerdings recht übersichtlich. Mal muss ein Truck oder Hubschrauber zerstört werden, bevor er abhauen kann, mal soll eine Maschine für feindlichen Angriffen beschützt werden und mal muss ein feindlicher Agent festgenommen werden, doch am Ende läuft doch alles darauf hinaus, alle Gegner zu besiegen. Das kann auf Dauer durchaus eintönig werden.

The Grind is real
Eintönigkeit kann ein Problem darstellen, denn Midnight Suns ist vollgepackt mit Grind. Man muss grinden, um Helden zu leveln oder neue Lootboxen mit Intel oder Karten zu erhalten. Außerdem gibt es etliche Währungen bzw. Ressourcen, die benötigt werden, um neue Stationen innerhalb der Abtei zu bauen, Helden auf Einzelmissionen zu schicken, Karten aufzurüsten, Quests abzuschließen oder kosmetische Dinge auszuwechseln. Alles kostet irgendeine Art von Grind-Ressource, von denen es sehr grundsätzlich nicht genug gibt. Verrückterweise wurde bisher aber darauf verzichtet, diese Ressourcen in Mikrotransaktionen anzubieten, was zwar löblich ist, aber dennoch nicht darüber hinwegtrösten kann, dass es zu viel Grind gibt. Sollten in Zukunft mit Echtgeld bezahlbare Ressourcen-Packs kommen, kann ich jetzt schon sagen, dass die Endwertung nachträglich um eine komplette Note reduziert wird. Die einzigen Mikrotransaktionen, die es bisher gibt, beschränken sich aber auf einen Kostümshop, in dem jeweils zwei Outfits pro spielbarem Charakter freigeschaltet werden können, die alle ebenfalls im Season Pass enthalten sind.

Comichaft
Bei der Präsentation können die Designs der Helden und Schurken überzeugen. Alle Figuren sind deutlich erkennbar und sind klar von den Comics und weniger von den Filmen inspiriert. Lediglich Hunter, unser Alter Ego, sieht vor allem im Bereich der Gesichtsbehaarung aus, als hätte er den Sprung bereits in die letzte Konsolengeneration verpasst. Das liegt hauptsächlich daran, dass das Aussehen dieser Figur am Anfang selbst erstellt werden kann, denn Haare und Bärte der vorgefertigten Helden sehen deutlich besser aus. Technisch anspruchsvoll ist die Grafik in den recht kleinen Arenen der Kämpfe nicht, erfüllt aber durchaus ihren Zweck und bietet ein paar schicke Effekte.

Beim Sound bekommen wir durch die Bank weg eine gute englische Sprachausgabe, auch wenn es etwas seltsam anmutet, dass alle Figuren explizit nicht an die Schauspieler aus den Filmen angelehnt sind, während Tony Stark ganz eindeutig versucht, seinen inneren RDJ zu channeln. Das ist nicht schlecht, wirkt aber ein wenig wie ein Fremdkörper in der restlichen Soundkulisse. Kampfmusiken sind jedoch ein wenig generisch und die in Dauerschleife laufende Harry Potter-Musik in der Abtei wird nach einiger Zeit ein wenig anstrengend.

Absturzmeister
Was nicht unerwähnt bleiben kann, sind die etlichen Abstürze, die ich verbuchen musste. Noch nie habe ich in so kurzer Zeit so viele Fehlerberichte losgeschickt. Es gab Abstürze nach Missionen, vor Missionen, beim Speichern, beim Öffnen von Menüs oder beim Starten von Trainings. Alles hat zu irgendeinem Zeitpunkt mal zu einem Crash geführt. Zwar gibt es regelmäßige Autosaves, sodass nie wirklich viel Arbeit verlorenging, aber wenn man vor einer Mission manuell speichern möchte und nach dem Crash den kompletten Tag noch einmal absolvieren muss, wird die Situation mit jedem Mal ärgerlicher. Zeitweise sorgten Crashes auch für einen Softlock, da storyrelevante Charaktere in Einzelmissionen feststeckten, aus denen sie nicht mehr herauskamen. Es gab bereits einige Patches und gerade erst ist dieser Einzelmissions-Crash gefixt worden, aber hier muss noch einiges nachgebessert werden.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Kai Wommelsdorf

Marvel's Midnight Suns zu empfehlen, ist eine schwierige Sache. Ich hatte durchaus Spaß an dem Titel und werde wohl auch noch weiter meinen Spaß damit haben, aber ich habe auch kein Problem damit, die immer gleichen Missionen zu grinden, um meine Heldentruppe aufzuleveln, wenn ich dafür an meinen Decks rumwerkeln kann. Es gibt viel zu tun, freizuschalten und zu individualisieren, allerdings merkt man deutlich, dass das alles eigentlich auch ein wenig schneller gehen könnte. Die schiere Anzahl unterschiedlicher Ressourcen, die man sich erarbeiten muss und die Tatsache, dass nahezu jeder Schritt noch einmal einen weiteren Schritt nach sich zieht, nehmen extreme Ausmaße an. Man kann allerdings froh sein, dass dieser Aspekt dennoch (bisher noch) nicht monetarisiert wurde. Wer mit dem Grind leben kann und gerne mal die Avengers daten wollte, kann gerne einen Blick riskieren, denn sowohl die Hauptstory als auch die Einzelgeschichten der Charaktere sind sehr unterhaltsam. Achja, Team Magik!



Marvel's Midnight Suns - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.75 Grafik: 8.00
Sound: 8.00
Steuerung: 8.00
Gameplay: 7.00
Wertung: 7.75
  • Abwechslungsreiche Helden-Teams
  • Viel freizuschalten
  • Dating-Sim mit den Avengers und X-Men
  • Spaßiges Kampfsystem...
  • Etliche Abstürze
  • Abwechslungsarme Missionen
  • Ewiger Grind für zu viele unterschiedliche Ressourcen
  • ... mit eher wenig taktischer Tiefe

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Rezension vom: 14.12.2022
Kategorie: Strategie
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