Genre:
Action USK Freigabe:
Downloadspiel ohne USK-Prüfung ca. Preis:
25 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Switch, Xbox One, Xbox Series X/S
Inhalt:
Das Action-Genre hat viele Facetten, in denen der Fokus auf die unterschiedlichsten Dinge gelegt werden kann. Kämpfe spielen in der Regel aber immer eine große Rolle und frenetische Wechsel zwischen Nahkampfschwertangriffen und Fernkampfgeschossen haben Titel wie Devil May Cry oder Bayonetta inzwischen perfektioniert. Auf der 2D-Ebene versucht sich nun Batora: Lost Haven an dieser Art von flinkem Spektakel und möchte uns überdies noch mit moralischen Themen beschäftigen. Werfen wir also einen Blick auf die Licht- und Schattenseiten.
Meinung:
Die Welt befindet sich kurz nach der Apokalypse im Ausnahmezustand. Der Großteil der Menschheit ist dahin, doch so wirklich scheint das Avril und ihre Freundin Mila nicht zu stören. Die beiden ziehen flachsend durch die Trümmer ihrer Heimat, bis Avril plötzlich von zwei göttlichen Wesen auserkoren wird, ihr Champion zu werden, um die Balance im Universum wiederherzustellen. Dafür muss sie sich auf fremden Planeten mit allerlei Getier und fiesen Kreaturen anlegen und schreckt auch vor Genoziden nicht unbedingt zurück.
Duales System Batora lässt sich tatsächlich am ehesten als ein Top Down Devil May Cry beschreiben. Avril erhält Zugriff auf zwei Formen, eine physische und eine psychische, die ihr jeweils andere Move Sets geben. In der orangenen physischen Form verfügt sie über ein großes Schwert, mit dem sie Nahkampf-Combos ausführt und gegen orangene Gegner mehr Schaden austeilt. Die lila psychische Form macht sie flinker und lässt sie Projektile abfeuern, die bei lila Gegnern mehr Schaden anrichten. Kämpfe bestehen daher aus regen Wechseln zwischen beiden Formen, um effektiv anzugreifen, gegnerischen Attacken auszuweichen und Cooldowns der verschiedenen Fähigkeiten zu managen.
In Fahrt kommen Leichte RPG-Elemente finden sich in Form von im Verlauf der Geschichte freigeschalteten Skills und Runen, die Avril verstärken können. Es dauert allerdings eine ganze Weile, bis das Gameplay wirklich anfängt, Spaß zu machen. Zu Beginn wird das lange Tutorial immer wieder durch etliche Storyszenen unterbrochen, die einen Haufen an Exposition abladen und den Spielfluss stören. Außerdem fühlen sich die Kämpfe mit dem sehr begrenzten Move Set recht hakelig an. Hier ist auch die Steuerung nicht gerade förderlich, die sehr genaues Timing erfordert, um Combos auszulösen. Hat man sich aber durch diese Anfänge geschlagen, sich ein wenig mit dem Timing vertraut gemacht und ein paar neue Fähigkeiten erhalten, beginnen die Kämpfe taktischer und imposanter zu werden.
Die einzelnen Level verlaufen sehr linear und bieten maximal ein paar kleine Abzweigungen mit einer Truhe am Ende und viel Backtracking. Neben den Kämpfen muss Avril auch immer wieder kleinere Puzzles lösen, in denen Schalter aktiviert oder nervige Kugeln gerollt werden wollen. Diese sorgen für ein wenig Abwechslung, doch gerade die Kugeln, wie das bei solcherlei physikbasierten Puzzles oft der Fall ist, können anstrengend werden.
Fein im Detail Die Story ist recht zwiespältig. Zwar gibt es interessante NPCs und einzelne Nebengeschichten, die mit dualen moralischen Entscheidungen für unterschiedliche Storyverläufe sorgen können, aber die Hauptgeschichte ist vorhersehbar und bietet nichts, was vom Standard abweichen würde. Hinzu kommt, dass Avril eine sehr unsympatische Figur ist. Das ist natürlich persönliche Geschmackssache, aber sie ist permanent überheblich, antagonisiert fast jeden und amüsiert sich im Angesicht von Tod und Zerstörung. Das kann man natürlich so machen, aber der emotionale Impact, der bei vielen Story Beats eindeutig gewollt ist, geht dadurch komplett flöten. Während mir die leicht genervte und stellenweise überhebliche Art von Aloy in Horizon: Forbidden West sehr gefallen hat, hat sie sich diesen Status auch hart im Vorgänger erarbeitet. Avril ist von Anfang an unverschämt zu allen um sie herum und wundert sich dann, dass manche NPCs sie nicht leiden können.
Optisch kann Batora überzeugen. Die Charakterdesigns sind genau wie die verschiedenen Welten abwechslungsreich und passend und sprühen voller Sci-Fi-Charme der 50er. Während der Kämpfe gibt es außerdem schicke, bunte Lichtexplosionen, in denen man Gott sei Dank dennoch selten die Übersicht verliert.
Fazit:
Batora: Lost Haven ist ein gelungenes Action-Spiel, das allerdings seine Zeit braucht, bis der Spaß wirklich anfängt. Wenn man sich an die Steuerung gewöhnt und ein paar neue Fähigkeiten erhalten hat, legt der Titel aber richtig los. Die Geschichte funktioniert am besten in den kleineren, persönlicheren Momenten, auch wenn ich selbst mit Avril einfach nicht warm werden konnte. Dass es obendrein auch noch schick aussieht, ist ein netter Bonus.
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