Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
40 €
Systeme:
PC, PlayStation 5, Xbox Series X/S
Inhalt:
Wer bei dem Titel Soulstice den nächsten Dark Souls-Abklatsch erwartet, liegt damit ziemlich falsch. Tatsächlich finden wir hier ein Action-Game im Stil eines Devil May Cry, Bayonetta oder der alten God of War-Teile vor. Die großen Vertreter dieses Genres glänzen vor allem mit einem perfekten Gameplay, können aber auch bei den Charakteren und manchmal sogar bei der Story überzeugen. Wird Soulstice sich in diesen Olymp einreihen können?
Meinung:
Briar ist eine Chimera-Kriegerin, die vom Geist ihrer Schwester Lute begleitet wird. Gemeinsam sind sie im Auftrag ihrer Kirche unterwegs, um einen magischen Sturm zu untersuchen, der alles in seiner Umgebung korrumpiert. Schnell geraten sie in ein apokalyptisches Geflecht aus Intrigen, aus dem es schwer wird, wieder herauszukommen.
Riss am Himmel Die Geschichte ist nicht der stärkste Punkt von Soulstice. Die beiden Schwestern bekommen zwar eine ordentliche Portion Charakterausbau und auch die eine oder andere Nebenfigur ist durchaus interessant, aber die Welt und die tatsächliche Geschichte, die wir erleben, ist nicht nur vorhersehbarer Standard, sondern wird auch noch auf die uninteressanteste Art präsentiert, die man sich vorstellen kann. Wir tauchen hier in eine brandneue IP ein und sollen eine ebenso neue Welt kennenlernen und erfahren zu Beginn erst einmal eine Wagenladung an Informationen mittels Voice Over über einem statischen Buntglasfenster. Dabei könnte die Welt um die Chimeras und ihre Kirche eigentlich sehr spannend sein, wenn sie nur spannender erzählt würde. Die Interaktionen zwischen Briar und Lute sind aber definitiv ein Highlight und werden charismatisch vertont.
Außen hui... Die Stadt Illdan, in der das Abenteuer stattfindet, ist auf die ersten paar Meter recht beeindruckend. Während wir uns nähern, gibt es eindrucksvolle Panoramen, wütende See und riesige Burgmauern zu bestaunen. Im Inneren sieht aber dann leider alles recht eintönig aus und schnell bemerkt man, dass man durch die immer gleichen Versatzstücke an Räumen und Gängen läuft. Gegen Ende zieht das Leveldesign noch einmal ein wenig an, aber dann ist es eigentlich schon zu spät.
God May Bayonetta Dennoch ist Soulstice kein schlechtes Spiel, denn im Action-Gameplay kann es voll überzeugen und darauf kommt es letztendlich an. Briar besitzt eine Waffe, die im Laufe des Abenteuers verschiedene Formen annehmen kann, zwischen denen wir im Kampf wechseln können und die jeweils unterschiedliche Wirkungsweisen besitzen. Das Schwert etwa ist der Allrounder, während der kräftige Hammer hart zuschlägt und Abwehr durchbricht. Gesammelte Kugeln, die aus zerstörter Umgebung und besiegten Gegnern ploppen, dienen als Währung, um die Fähigkeiten der Figuren zu verbessern und für Briar neue Combos freizuschalten. Lute nimmt ebenfalls am Kampf teil, wenn auch etwas passiver. Sie besitzt eine Counter-Funktion, die bei rechtzeitigem Knopfdruck die verschiedenen Angriffe der Gegner unterschiedlich parieren kann. So können Projektile abgewehrt, Angriffe gekontert oder Feinde kurzzeitig eingefroren werden. Außerdem kann Lute zwei verschiedene Felder (eines rot, eines blau) aufbauen, um unsichtbare Plattformen und Gegner sichtbar oder rote Kristalle zerstörbar zu machen. In Kombination sorgen diese Systeme für ein ausgefeiltes Kampfsystem, das sich problemlos mit den ganz Großen des Genres messen kann.
Standard Die Steuerung von Briar und Lute funktioniert im Kampf einwandfrei, jedoch können Sprungpassagen ein wenig hakelig werden. Auch die Kamera ist ein wenig eigensinnig und es empfiehlt sich, in Kämpfen immer die Lock On-Funktion zu nutzen, um zumindest ein wenig Überblick wahren zu können. Beim Sound legen sich vor allem Briar und Lute ordentlich ins Zeug, auch wenn sie hörbar akzentbeladen sprechen. Der Soundtrack ist passend, erfindet das Rad aber nicht gerade neu.
Fazit:
Bewertet man Soulstice allein am Gameplay könnte es Topwertungen erzielen. Das Kampfsystem bietet durch die unterschiedlichen Waffen, zwei Kraftfelder, etliche Combos und das Counter-System eine enorme Vielfalt, in die man sich richtig schön reinfuchsen kann. Aber während zwar Briar und Lute selbst eine spannende Dynamik und facettenreiche Beziehung haben, leidet das World Building unter einer langweiligen Erzählstruktur, die die Welt nicht interessant genug beleuchtet. Hier wäre sicherlich mehr drin gewesen und in einem eventuellen zweiten Teil könnte hier ordentliches Potenzial genutzt werden. So bleibt Soulstice erst einmal ein überzeugender Action-Titel mit einer Geschichte, die wir anderswo schon besser erlebt haben. Allerdings sollte man nicht außer Acht lassen, dass der Titel zum Budgetpreis erhältlich ist und diese Investition durchaus wert ist.
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