Die Furons sind in Destroy All Humans 2! - Reprobed wieder zurück und erneut geht es nur um eine Sache: Die Macht und Kontrolle über die Menschheit zu erringen.

Es scheint so, als ob sich die Geschichte wiederholt. 2005 kam das allerste Destroy all Humans! heraus und ein Jahr darauf wurde die Fortsetzung veröffentlicht. Ein paar Jahre später wurde 2020 das Remake zum ersten Teil herausgebracht und jetzt, zwei Jahre später, ist die Neufassung zum zweiten Teil in den Handel gekommen, natürlich wieder von Black Forest Games entwickelt und von THQ Nordic gepublisht.

Eine Rezension zum ersten Remake mitsamt einer kurzen Zusammenfassung der dazugehörigen Story findest du hier. Stefan Heppert fand das Remake nicht schlecht, aber auch keinen Überflieger, weshalb sich umso mehr die Frage stellt, wie sich die neue Version des zweiten Teils schlägt.

Make Alienlove not Alienwar
Storymäßig hat man sich in Destroy All Humans! 2 - Reprobed in der Zeit weiter vorwärts bewegt. Du befindest dich jetzt im Jahr 1969, zehn Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils. Der damalige „Held“ Cryptosporidium-137 (auch Crypto genannt) ist spontan und unter ungeklärten Umständen gestorben. Doch da die Furons sich per Klonen fortpflanzen, ist sein Nachfolger Cryptosporidium-138 längst am Start. Er ist sogar im Vergleich zu seinem Vorgänger noch reinrassiger und verfügt über dementsprechend enorme Fähigkeiten. So genießt er das Leben und manipuliert den Präsidenten der Vereinigten Staaten nach Gutdünken, was natürlich die Russen verärgert, die deshalb drastische Maßnahmen ergreifen. Sie feuern eine Rakete auf die eigentlich geheime Raumstation der Furons ab und vernichten diese und den physischen Körper von Cryptos kommandierendem Offizier, Orthopox 13, kurz Pox. Der kann seinen Geist gerade noch in einen Roboter laden und geht dir damit auf die Nerven, denn jetzt musst du dafür sorgen, dass dein Chef wieder in einen Körper gelangt und gleichzeitig die überall verstreuten Trümmer der Station einsammeln.

Destroy All Humans! 2 - Reprobed verschwendet keine Zeit, um dem Spieler die Story näher zu bringen. Alles wird in kürzester Zeit erklärt und anschließend bist du bereits in der Action. Noch ein wenig die grundlegende Steuerung nähergebracht und dann heißt es, Missionen abzuarbeiten.

Ein übermächtiger Bursche
Dabei präsentiert sich das Game als ein abwechslungsreiches Action-Adventure mit einem übermächtigen Protagonisten. Crypto hat neben diversen Schießprügeln auch einige besondere Fähigkeiten, mit denen er nahezu unbesiegbar ist. Er kann per Telekinese Menschen oder Objekte bewegen und von sich schleudern, er kann die Gedanken anderer manipulieren und er kann in die Körper anderer Personen schlüpfen und sich so in Bereiche schleichen, die ihm sonst nicht zugänglich wären.

Letzteres ist sogar fürs Fortkommen in der Geschichte essentiell. Es gibt oft genug Missionen, in denen das normale Aussehen des Furons die Leute eher in Panik ausbrechen lässt, anstatt ihm zu antworten. Zum Glück reagieren sie deutlich freundlicher, wenn er in eine Gestalt schlüpft, die ihnen zusagt, wie beispielsweise einer der vielen Hippies, die vor allem in der ersten Welt überall herumlaufen.

Dabei gibt sich Destroy all Humans! 2 - Reprobed als äußerst abwechslungsreich. Das betrifft nicht nur die Missionen, die alles andere als immer dieselben sind. Zwar existieren die obligatorischen „Finde und/oder zerstöre Anzahl X von Objekt Y“-Aufträge, doch wird dieses Manko dadurch ausgeglichen, dass die Vorgehensweise nicht immer die gleiche ist. Mal kannst du das als normaler Furon machen, ein anderes Mal hingegen fliegst du dein eigenes, kleines Raumschiff und musst beispielsweise eine vorgegebene Zahl an Zeppelinen zerstören, die sich über die Stadt der ersten Welt bewegen.

Wenn einige Gags nicht zünden
Allerdings muss man ebenso betonen, dass, so abwechslungsreich sich das Spiel auch gibt, sich nach einiger Zeit Ermüdungserscheinungen einschleichen, weil du einfach merkst, dass das Game ein gewisses Alter besitzt. Es ist 2006 herausgekommen und seit damals hat vor allem das Gameplay von solchen 3D-Titeln massive Fortschritte gemacht. Es hilft auch nicht sonderlich, dass du dem Titel anmerkst, dass die Personen, die auf den Straßen herumlaufen, aus bestimmten Baukästen zusammengestellt worden sind, halt nur entsprechend der Rolle, die die NPCs haben.

Dabei zieht das Game mit Hingabe die damalige Zeit und Popkultur durch den Kakao. Es gibt Parodien auf James Bond, auf die Bond-Girls ebenso wie auf die Hippiekultur. Allerdings mag nicht jeder Humor zünden. Es gibt so manchen Gag, der vielleicht damals funktioniert haben mag, doch heutzutage lässt es eher den Spieler mit den Augen rollen. 

Grafisch hat Black Forest Games wieder grandiose Arbeit geleistet. Bis auf die grundlegenden Probleme des Levelaufbaus, die einfach dem Alter der Vorlage geschuldet sind, kann es optisch überzeugen. Hier wurde das Beste aus den Plattformen herausgeholt, sodass es beispielsweise auf einer Xbox Series X, auf der es getestet wurde, einfach nur umwerfend aussieht.

Seit Kurzem gibt es eine weitere Version des Spiels. Destroy All Humans 2! - Reprobed: Single Player konzentriert sich dabei allerdings vollkommen auf das Einzelspieler-Erlebnis. Wer Cryptos Abenteuer also ohne die Multiplayer-Möglichkeiten spielen möchte, wird hiermit bestens versorgt. Die Story ist dabei mit den anderen Versionen 1:1 identisch, weshalb man hier also keinerlei Abstriche befürchten muss. Obendrein erhält man mit dem Kauf der Singleplayer-Version sogar noch den Skin-Pack-DLC und alle Skins aus "Destroy All Humans! (2020)" sowie alle Singleplayer-Inhalte aus dem Challenge-Accepted-DLC, bei dem es darum geht, vier Herausforderungen aus "Destroy All Human! (2020)" (Randale, Rennen, Armageddon, Entführung) zu meistern. Außerdem gibt es hier auch noch neue Mutatoren, mit denen man die Spielregeln ändern kann. Destroy All Humans 2! - Reprobed: Single Player ist also ein vollgepacktes Paket, für all diejenigen, die ohnehin einen Bogen um die Multiplayer-Inhalte machen.

Destroy All Humans! 2 - Reprobed ist ein gutes Remake eines netten Action-Adventures aus dem Jahr 2006. Das Spiel präsentiert sich abwechslungsreich und mit netten Parodien. Leider merkst du dem Game sein Alter an und der Humor in ihm ist manchmal sehr gewöhnungsbedürftig und schlecht gealtert.