Genre:
Sport USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ab 59,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S
Inhalt:
In den letzten Jahren avancierte die F1-Reihe zu einer der besten Rennspiele, die Jahr für Jahr um den Titel des Rennspiels des Jahres ganz vorne mitkämpft. Dass sich daran mit F1 22 irgendetwas ändern wird, vermutet niemand. Dennoch sind Fans aus aller Welt auf die neueste Ausgabe des Formel 1-Spiels besonders gespannt, schließlich gab es in der realen Königsklasse dieses Jahr große Reglement-Änderungen, die nicht nur ganz neue Auto-Designs, sondern auch andere unvorhersehbare Dinge mit sich brachten. Die Frage, die sich nun jeder stellt, ist natürlich, wie das Spiel das Porpoising und die anderen Besonderheiten dieser Saison herüberbringt. Ich habe mich für euch auf die virtuelle Strecke begeben und meine Eindrücke aus dem Cockpit in diesem Test zusammengetragen.
Meinung:
Bevor wir uns aber überhaupt das erste Mal hinter das Lenkrad setzen, geht es zunächst einmal darum, den richtigen Schwierigkeitsgrad zu bestimmen. Wer sich nun fragt, was daran so schwierig sein soll, dem sei gesagt, dass die Einstellungen hierfür dieses Jahr immense Ausmaße angenommen haben. F1 22 soll nämlich wirklich für jede*n Spieler*in die exakt richtige Herausforderung bieten. Mit den herkömmlichen und vorgegebenen Abstufungen von Anfänger bis Experte war dies in den Augen von Codemasters und EA aber wohl kaum möglich, weshalb man sich dazu entschlossen hat, dass Spieler*innen, jetzt wirklich so gut wie jeden Aspekt des Spiels nach ihren Wünschen einstellen können. Neu ist zudem die adaptive KI, die sich an den Ergebnissen der Spieler*innen orientiert und so auch automatisch eine optimale Herausforderung darstellen soll. Wenn man merkt, dass die Auswahl doch nicht ganz richtig war oder man mit der Zeit einfach besser wird und eine höhere Herausforderung sucht, kann man auch später jederzeit nachjustieren.
Der Formel 1-Lifestyle Nachdem man so nun zumindest fürs Erste seine gewünschten Einstellungen getätigt hat, geht es endlich so richtig ins Spiel. Hier begrüßt einen dann direkt die nächste Neuerung. Anstatt in einem schnöden Menü finden wir uns nämlich in einer schicken Wohnung wieder, die fortan unseren Lifestyle (weshalb das ganze auch F1 Life getauft wurde) widerspiegeln soll und nebenbei als Multiplayer-Lobby dient, die man auch gegenseitig besuchen kann. Zu diesem Zweck bietet uns das Spiel an, uns nicht nur mit neuen Klamotten auszustatten, sondern auch die Wohnung ganz nach unseren Vorlieben zu dekorieren. Die Elemente können wir dabei entweder freischalten oder, wer ganz bestimmte Dinge im Auge hat, auch gegen Echtgeld bzw. PitCoins, in die wir unsere Euros umwandeln, kaufen. Wir stellen aber nicht nur Deko und Möbel zur Schau, auch Autos können wir hier parken. Hiermit sind aber keine Formel 1-Autos gemeint, sondern Straßenflitzer wie etwa der Ferrari F8 Tributo, Mercedes AMG GT R Pro oder McLaren Artura, die dieses Jahr ebenfalls neu im Spiel vertreten sind. Insgesamt gibt es 10 dieser Supercars, die aber nicht nur zum Anschauen ins Spiel integriert wurden. Im ebenso neuen Pirelli Hot Laps-Modus können wir sie auch selbst steuern und uns mit ihnen an verschiedenen Aufgaben versuchen. Auch wenn es schön ist, dass man durch so etwas mehr Abwechslung hat, ist es schlussendlich aber doch nicht mehr als eine nette Zugabe. Das wirklich interessante sind auch weiterhin die Formel 1-Boliden.
Viele Spielmodi Die selbstverständlich aktuellen Formel 1-Wagen können wir in zahlreichen unterschiedlichen Spielmodi steuern. Neben Zeitfahren, einzelnen Rennen und einer ganzen Saison, die wir alle allein bzw. gegen die KI fahren, können wir im 22-Spieler*innen umfassenden Multiplayer-Modus, Online-Koop-Modus (Karriere-Modus) oder im Splitscreen-Modus auch gegen menschliche Kontrahenten fahren. Der für viele wichtigste Spielmodus ist aber sicherlich der Karriere- bzw. MyTeam-Modus, in dem wir entweder als Teil einer der bekannten Formel 1-Teams (oder wahlweise in der Formel 2) bzw. als Teamchef/Fahrer unseres eigenen Teams ganze Saisons bestreiten und dabei nicht nur die Rennen im Blick behalten müssen, sondern auch Interviews führen, uns um Sponsoren und Social Media-Dinge kümmern und auch auf die Weiterentwicklung unseres Wagens achten müssen. Letzteres geschieht, wie gewohnt, durch Punkte, durch Ergebnisse, aber auch durch das Erledigen bestimmter Aufgaben in den freien Trainings. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Aufgaben diesmal wesentlich einfacher gestaltet wurden, weshalb das Erledigen der Aufgaben jetzt auch weniger frustrierend ist. Eine weitere Neuerung sind die Sprint-Rennen, die nun auch ihren Weg ins Spiel gefunden haben. Wer möchte, kann diese kurzen, knackigen Rennen nicht nur vor den Imola-, Spielberg- und Sao Paulo-Grand Prix fahren, sondern, wenn man denn möchte, vor jedem Rennen. Ansonsten ist bei der Karriere bzw. dem MyTeams-Modus bis auf ein paar kleinere Neuerungen/Verbesserungen sowie der Implementierung einiger Supercars-Events (die man aber auch überspringen kann), aber so gut wie alles beim Alten geblieben. Für einige mag dies nun enttäuschend klingen, allerdings darf man nicht vergessen, dass diese Modi ohnehin schon sehr gut waren, weshalb es wenig überraschend ist, dass hier nur wenig Hand angelegt wurde.
Kein Hoppeln aber trotzdem realistischer Sehr viel mehr Veränderung erhofft man sich hingegen beim Fahrgefühl und der Fahrphysik. Zwar war beides auch schon im letzten Jahr sehr gut, jedoch gab es dieses Jahr ja, wie erwähnt, die großen Regeländerungen, die bekanntermaßen zu einigen Problemen führten, die wir auch gerne im Spiel hätten. Schließlich wollen wir doch alle gerne wissen, wie schlimm es nun wirklich ist, in dem hoppeligen Mercedes zu sitzen. Leider bietet uns F1 22 aber nicht die Gelegenheit, dies nachvollziehen zu können. Denn auch wenn an der Fahrphysik durchaus einiges getan wurde, das Porpoising wurde nicht ins Spiel integriert. Dafür kleben die Boliden dank der größeren Reifen und dem Ground Effect jetzt aber noch extremer auf dem Asphalt. Zudem fühlt sich das Überfahren der Curbs noch realistischer an. Insgesamt kann man sagen, dass sich wohl noch kein Formel 1-Spiel so gut angefühlt hat, wie F1 22, was aufgrund des ohnehin schon tollen Fahrgefühls eine echte Meisterleistung darstellt und so sicherlich nicht zu erwarten war.
Lässt sich toll steuern F1 22 überzeugt aber nicht nur durch eine tolle Fahrphysik, auch sonst ist es technisch über alle Dinge erhaben. Sei es die Steuerung, der Sound oder die Grafik – in F1 22 ist alles top. Fangen wir zum Beispiel bei der Steuerung an. Hier kann bereist die Controller-Steuerung vollends überzeugen und bietet einem bereits ein sehr gutes Fahrgefühl. Wirklich grandios wird es aber, sobald man Lenkrad und Pedale nutzt. Dann wird aus dem Spiel nämlich tatsächlich eine echte Simulation, die einen das Gefühl, wie es sich in einem echten Formel 1-Boliden anfühlen muss, nahezu perfekt nachempfinden lässt. Bei den Supercars sieht das ganze leider etwa anders aus. Nicht nur, dass sie sich wirklich langsam anfühlen, auch die Steuerung fühlt sich hier sehr träge an. Ich bin zwar noch nie in einem Supercar gefahren, allerdings könnte ich mir durchaus vorstellen, dass sie doch etwas agiler sind, als hier dargestellt.
Klasse Sound Auch beim Sound sind die Supercars den Formel 1-Boliden heillos unterlegen. Denn während sich die Straßenflitzer doch etwas seltsam anhören, klingen die Motoren der F1-Wagen wirklich toll. Zwar kommen diese nicht an den wuchtigen Sound der 90er heran, doch im Vergleich zum Vorjahr hören sie sich diesmal sehr viel besser an. Gemeinsam mit den Bremsgeräuschen, den Sounds beim Hoch- und Herunterschalten sowie dem meiner Meinung nach guten Soundtrack, ist F1 22, zumindest wenn man in einen Formel 1-Wagen steigt, ein echter Hörgenuss, bei dem man den Sound mit Freude ein bisschen höher stellt.
Kaum Veränderungen Zu guter Letzt bleibt noch die Grafik, bei der es aber die wenigsten Verbesserungen zu erwähnen gibt. Im Grunde erhält man hier das Gleiche wie im Vorjahr – was in weiten Teilen aber Meckern auf hohem Niveau ist, denn die Autos und das Renngeschehen sehen nach wie vor hervorragend aus. Auch die sehr detailliert nachgebauten Cockpits sind nach wie vor toll anzusehen. Die Bewegungen der Fahrer auf dem Podium wirken hingegen mittlerweile etwas hölzern und auch die Menüs im Karriere- und MyTeams-Modus könnten nach all den Jahren mal eine kleine Auffrischung vertragen. Doch wie gesagt, all das ist Meckern auf hohem Niveau, denn da, wo es drauf ankommt, sieht F1 22 fantastisch aus.
Fazit:
Wie seine Vorgänger gehört auch F1 22 wieder zu den engsten Favoriten, wenn es darum geht, das Rennspiel des Jahres zu küren. Allerdings liegt dies diesmal vor allem am unglaublich guten Grundgerüst, auf das F1 22 zurückgreifen kann. Große Neuerungen und Veränderungen sucht man dieses Mal nämlich vergeblich. Klar gibt es mit F1 Life und den Supercars einige Neuerungen, doch beides ist mehr eine nette Dreingabe als wirklich eine Spiel verändernde Komponente. So bleiben am Ende, abgesehen von den aktualisierten Teams und Rennkalendern, eigentlich nur ein paar Verbesserungen in der Fahrphysik und kleinere Änderungen, die den Unterschied zwischen F1 2021 und dem diesjährigen Vertreter ausmachen. Da das Fahren aber nach wie vor zum Besten gehört, was es in Sachen Videospiele überhaupt gibt (und sich sogar nochmal ein Stückchen realer anfühlt als letztes Jahr) werden Formel 1-Fans auch ohne riesige Neuerungen wieder eine Menge Spaß haben und mit viel Freude hinter das virtuelle Lenkrad steigen, um Verstappen, Leclerc, Hamilton und Co. herauszufordern.
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