Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
30,00 €
Systeme:
PlayStation 4, PlayStation 5, Switch
Inhalt:
Ein Wunderjunge feiert in der Wonder Boy Collection seine Wiederkehr.
Meinung:
Ich bin in den 1980er und 1990er Jahren groß geworden. Die 16 Bit-Ära war meine Anfangszeit für mein Videospielhobby und als Nintendo-Fan sah ich auf SEGA immer etwas herab. Zum Glück hat sich dies im Laufe der Jahre geändert und inzwischen weiß ich, die vielen Spiele, die damals auf dem Master System und dem Mega Drive herausgekommen sind, sehr zu schätzen. Doch es existiert ein Problem: Es gibt einige Titel, die ich gerne mal spielen möchte, an die ich allerdings entweder nur sehr teuer gebraucht oder überhaupt nicht herankomme.
Eine wundersame Sammlung, mit Lücken Deshalb bin ich auch ein Freund von Sammlungen wie der SEGA Mega Drive Classics oder den Taito Milestones, wobei letzterer Titel ebenfalls zeigt, wie man solch eine Kollektion besser nicht aufzieht. Umso gespannter war ich deshalb auf die Wonder Boy Collection, die man seit kurzem für die Switch und die PS4 bekommen kann.
Wie der Name es schon sagt, werden hier die Spiele der Wonder Boy-Reihe gesammelt. Allerdings nicht alle! Es klafft hier eine gewisse Lücke. So hat man es hier mit Wonder Boy, Wonder Boy in Monster Land, Wonder Boy in Monster World sowie Monster World IV zu tun. Es fehlen Wonder Boy III: Monster Lair sowie Wonder Boy III: The Dragon’s Trap und Wonder Boy and the Cursed Kingdom.
Die Auswahl als merkwürdig zu titulieren, ist noch euphemistisch ausgedrückt. Während man bei Wonder Boy and the Cursed Kingdom sich denken kann, wieso der Titel nicht in der Sammlung vertreten ist - er kam erst 2018 heraus – macht es bei den anderen beiden Spielen keinen Sinn. Dass The Dragon’s Trap nicht vorhanden ist, weil es 2017 geremaket wurde, ist kein Argument, denn dann dürften Wonder Boy und Monster World IV ebenso nicht in der Sammlung inbegriffen sein, da sie 2016 und 2021 mit neuem Namen neu gemacht herauskamen.
Gearscht! Des Rätsels Lösung ist, dass es auch eine Wonder Boy Anniversary Collection gibt. Hier ist allerdings die Sache, dass diese Sammlung exklusiv und in limitierter Anzahl nur bei dem Anbieter Strictly Limited Games zu haben ist! Wer also davon nichts weiß oder nicht das Geld hat, der hat Pech, weshalb viele Käufer im Grunde genommen verarscht werden. Doch von diesem Manko mal abgesehen, hat man es hier mit einer durchaus ordentlichen Sammlung zu tun. Die ersten beiden Titel basieren auf den Arcade-Automaten, während die letzten beiden die Mega Drive-Fassungen als Grundlage haben. Dementsprechend ist auch die Umsetzung. Bei den Arcade-Versionen muss man vorher digital Münzen einwerfen, ehe man loslegen kann, was bei den anderen Titeln nicht der Fall ist.
Es ist dabei interessant, wie gut, bzw. wie schlecht die jeweiligen Titel gealtert sind und wie sehr sie sich voneinander unterscheiden.
Schwache Anfänge Das zeigt sich schon allein an dem allerersten Wonder Boy. Es ist ein Plattformer, wie es sie damals häufig gab. Im Prinzip steuerst du den Protagonisten, wie er sich von links nach rechts begibt. Dabei musst du nicht nur auf Hindernisse oder Feinde achten, sondern ebenso auf deine Hungeranzeige, die sich im Laufe der Zeit langsam leert, bzw. sich durch Kontakt mit den Hürden und Gegnern verringert. Du kannst sie mit Nahrungsmitteln wieder auffüllen, genau, wie du in Eiern Upgrades findest, wie eine Wurfaxt oder ein Skateboard, wobei Letzteres bei jeglichem Fremdkontakt verschwindet. Der Schwierigkeitsgrad ist auch nicht ohne, wobei vor allem die Hungermechanik, wie auch die Tatsache, dass du ebenso an einfachen Hindernissen Schaden nimmst, heutzutage ärgert und irritiert. Mal ganz abgesehen von der schwammigen Steuerung.
Wonder Boy in Monster Land ist ebenfalls ein Plattformer, wenn auch mit RPG-Elementen. Das Besondere ist, dass jedes Monster, das du besiegst, Items fallen lässt, sei es Gold oder Sand, beides Gegenstände, mit denen du im Spiel etwas anfangen kannst. Mit dem Gold kannst du Items kaufen, die den Spielcharakter verstärken und ihn so beispielsweise schneller laufen lassen. Der Sand sorgt hingegen dafür, dass du mehr Zeit hast, das Spiel durchzuspielen, denn es besitzt eine Generalzeit, die, wenn sie abgelaufen ist, für den Spieler Game Over bedeutet.
Grandiose Enden Doch letzten Endes wirken diese Elemente wie aufgepfropft. Es wirkt wenig durchdacht und kommt über ein „Ganz Nett“ nicht hinaus, weshalb die beiden letzten Games die absoluten Highlights der Sammlung und auch das Kaufargument sind. Meine Meinung zu Monster World IV ist dieselbe, wie beim Remake, weshalb ich einfach auf die entsprechende Rezension verweise. Doch Wonder Boy in Monster World ist das wahre Highlight der Kollektion. Es wirkt mehr wie ein Action Adventure, in dem du dich durch eine verwinkelte Welt spielst, Quests annimmst und mit verschiedenen Items agierst. Auch ist dies ein Game, das von der Optik am besten überzeugt. Schade ist nur, dass die Steuerung schwammig ist.
Es gibt außerdem jede Menge Optionen und Extras zu allen Games. Du kannst die Auflösung und Shader anpassen, erhältst kurze Hintergrundinfos zu den Titeln und kannst Bilder aus den einzelnen Spielen freispielen. Hier wurde sich Mühe gemacht, was man der Sammlung auch positiv anmerkt.
Fazit:
Lohnt sich die Wonder Boy Collection? Jain. Einerseits ist es eine Frechheit, dass dem Käufer zwei Spiele vorenthalten werden, die dann exklusiv Teil einer stark limitierten Anniversary Collection sind. Anderseits können die vorhandenen Games auch so überzeugen, wobei die ersten beiden Titel, Wonder Boy und Wonder Boy in Monster Land, schwächer sind, als die letzten beiden, Wonder Boy in Monster World und Monster World IV. Das absolute Highlight ist dabei das dritte Spiel. Hinzu kommen noch viele Optionen und Extras.
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.