Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
15,00 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Switch, Xbox One, Xbox Series X/S
Inhalt:
CJ ist eine angehende Schatzjägerin. Um zurück in ihr Heimatdorf zu kommen, muss sie einen größeren Schatz finden, als einst ihr Vater, weshalb sie ihr Weg in das Dorf New Neveah führt, das allerdings von einem Erdbeben dem Boden gleich gemacht wurde. Nun muss sie beim Wiederaufbau helfen, damit sie ihrem eigentlichen Ziel wieder nachgehen kann.
Meinung:
Es gibt sie, diese Titel, die einen völlig ratlos zurücklassen. Die einerseits schlimme Schnitzer machen, aber andererseits auch ein tolles Ambiente bieten. Eiyuden Chronicle: Rising ist so ein Spiel.
Endlich wieder etwas neues von Suikoden! Es ist allerdings nicht irgendein Game. Es ist das Prequel zu einem heißersehnten RPG, welches nächstes Jahr herauskommen soll. Es wurde via Kickstarter finanziert und soll das Spieldesign der legendären Suikoden-Reihe wieder aufnehmen, denn mit Yoshitaka Murayama ist der Schöpfer der Serie, der sie kurz vor dem Release von Teil 3 2002 verließ, der führende Kopf hinter der Entwicklung. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass die Kickstarter-Kampagne zu Eiyuden Chronicle die anvisierten $500,000 mehr als zigfach einsammelte.
Eiyuden Chronicle: Rising bildet also das Prequel. Ob und inwiefern es dann ins Maingame reinspielen wird, ist noch offen, aber Fakt ist, dass es kein klassisches RPG ist, sondern mehr ein Action-RPG mit einem leichten Metroidvania-Flair, das außerdem über einen interessanten Cast verfügt.
CJ wird als ein selbstbewusstes Mädchen dargestellt, was sie auch sein muss, da sie seit mehreren Jahren alleine lebt. Im Prinzip möchte sie nichts anderes, als den einen Schatz zu finden, der ihr ihre Rückkehr ermöglicht. Sie wird dann aber doch dazu gebracht, dem Dorf zu helfen, wieder aufgebaut zu werden. Hierzu muss sie „nur“ diverse Quests erledigen und dabei teilweise in die entlegensten Winkel der Welt reisen.
Fetchquests meets Backtracking Das klingt im Prinzip nach einem netten und abwechslungsreichen Game, doch hat eben das Gameplay von Eiyuden Chronicle: Rising gewaltige Mankos, die den Spielspaß erheblich stören. Eines dieser Mankos ist das Questdesign, das einfach nur uninspiriert ist. Im Prinzip erhältst du von jedem Bewohner eine Aufgabe, in der du Anzahl X von Item Y holen musst. Dafür musst du dann ins Gebiet Z reisen, um nach Erfolg wieder zurückzukehren und die Belohnung und einen Stempel abzuholen. X, Y und Z varieren, wenn auch nicht so stark. Mehr ist da nicht, weshalb das Gameplay schon relativ kurz nach Beginn ermüdend ausfällt.
Das führt auch zum nächsten Problem, denn die gesuchten Items sind häufig in Arealen versteckt, in denen du schon warst. Das heißt, es gibt in Eiyuden Chronicle: Rising sehr viel sich überflüssig anfühlendes Backtracking. Man ist es einfach irgendwann satt, zum nunmehr zehnten Mal in den Wald zu gehen, um dort entweder Nüsse oder Äste zu sammeln.
Ein interessantes Levelupsystem Allerdings muss man dem Game zu Gute halten, dass es eine relativ gute Schnellreisefunktion gibt. Von Anfang an kannst du in jedes Gebiet, das du ein Mal betreten hast, reisen. Allerdings gibt es auch hier ein Manko zu vermelden, da du in den Leveln mit mehreren Unterabteilungen nur zu Beginn abgesetzt wirst. Von dort aus musst du dann via Wegweiser die anderen Sub-Areale aufsuchen, in die du möchtest. Wieso dies so umständlich designt worden ist, ist unklar.
Im Laufe des Playthroughs von Eiyuden Chronicles: Rising leveln sich deine Heroen auf. Ein höheres Level bedeutet nicht nur mehr Lebensenergie, sondern ebenso, dass du in der Lage bist, mehr Schaden auszuüben. Zusätzlich schaltest du im Laufe des Spiels Gebäude frei, mit denen du neue Rüstungen und Waffen kaufen, bzw. sie sogar verbessern kannst. Das Besondere ist, dass du damit weitere Angriffe erhältst, womit du dann bald auch Kombos ausüben kannst. Das ist eine ungewöhnliche Idee, die aber erstaunlich gut funktioniert, wobei dies auf den Schwierigkeitsgrad des Games keine Auswirkungen hat, der allgemein eher niedrig ist.
Es ist nicht alles an Eiyuden Chronicle: Rising schlecht. Trotz aller Fehler macht das Game durchaus Spaß, was vor allem an den Charakteren liegt. CJ wird sich schnell ins Herz des Spieler sprinten, genau wie die grummelige, mürrische Art des Kämpfers Garoo. Bis zu drei Figuren kannst du mit in deiner Party führen, wobei du sie immer wieder auswechseln kannst. Das Besondere, das dieses Game so großartig macht, ist, dass jeder Charakter einzigartig ist und auch dementsprechend charakterisiert wird.
In Sachen Grafik ist das Game durchaus überzeugend. Das Characterdesign ist ansprechend und unterstützt die vielfältigen Charakterisierungen. Das Game wird in 2D dargestellt und hat an vielen Stellen einen Tiefeneffekt. Die Welt an sich ist außerdem bunt und abwechslungsreich designt worden.
Fazit:
Eiyuden Chronicle: Rising ist ein frustrierendes Erlebnis. Es gibt gute Ansätze, wie die guten Charakterisierungen oder die überzeugende Grafik. Aber das Gameplay macht sehr viel zunichte. Sei es das Backtracking, die Fetchquest oder das stellenweise ungenügende Schnellreisesystem: So macht der Titel keinen Spaß und erweckt auch nicht eben freudige Erwartungen auf den nächsten Teil, der nächstes Jahr herauskommen soll.
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