Genre:
Action USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
25 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Switch, Xbox One, Xbox Series X/S
Inhalt:
Es gibt nur wenige Dinge, die mich mehr begeistern könnten, als in einem Mech durch eine fremde Welt zu reisen und bösartige Aliens zu vermöbeln. Von daher müsste Blackwind eigentlich genau meine Kragenweite sein. Rasante Action, freischaltbare Upgrades und eine spannende Sci-Fi-Story, was mehr kann man wollen?
Meinung:
James "Jimmy" Hawkins ist mit seinem Vater, der einen neuartigen Kampfanzug erfunden hat, auf dem Weg zu einer Weltraumkolonie auf einem fremden Planeten. Kurz vor der Ankunft wird ihr Schiff allerdings abgeschossen und legt eine Bruchlandung hin. Glücklicherweise konnte Jimmys Vater ihn gerade noch in den Anzug stecken und rechtzeitig aus dem abstürzenden Schiff werfen. Jim geht's gut, aber er weiß nicht, wo sein Vater ist. Zu allem Überfluss wird die Kolonie auch noch von einer außerirdischen Rasse namens Raknos überfallen, sodass Jimmy schnell den Auftrag erhält, die Fähigkeiten seines Anzugs zu nutzen, um die Kolonie zu retten.
Mittendrin statt nur dabei Blackwind beginnt recht zwiespältig. Wir steuern unseren Mech aus der dritten Person. Er ist recht flink, verfügt über Armkanonen für den Fern- und Energieklingen für den Nahkampf, kann dashen und mittels Spezialangriff Raketen abfeuern. Die Kämpfe machen ordentlich Spaß, zumal die ersten Aliens, auf die wir treffen, uns auch nicht wirklich viel entgegensetzen können. Einen Strich durch die Rechnung macht uns aber direkt die Kamera. Diese ist viel zu nah am Geschehen und nimmt uns jegliche Übersicht. Feinde feuern aus dem Off auf uns und des Öfteren laufen wir in Selbstmordbomber hinein. Leider gibt es keine Optionen, um die Kamera selbst zu steuern oder sie zumindest weiter entfernt einzustellen.
Glaskanone Dabei gibt das Gameplay selbst einiges her. Unser Mech kann durch gesammelte Erfahrung neue Angriffe freischalten, bestehende Attacken verbessern und verschiedene Spezialmaneuver lernen. So gibt es im späteren Verlauf auch einen Schild oder die Fähigkeit, sich zu heilen. Recht früh können wir eine Drone abfeuern, mit der wir durch Lüftungsanlagen huschen, um Türen von der anderen Seite zu öffnen. Das ist eine nette, kleine Abwechslung, aber da unsere Kanone an der Drone befestigt ist, kann der Mech in der Zwischenzeit nicht wirklich handeln. Hier wurde Potenzial verschenkt. Der Schwierigkeitsgrad ist dennoch sehr unausgewogen. Obwohl wir eigentlich immer stärker werden sollten, fühlt es sich an, als würden wir immer schwächer werden. Das liegt vor allem an den Gegnern, die zu Anfang so schwach sind, dass wir quasi durch sie hindurchpflügen. Den größten Unterschied macht jedoch die Tatsache aus, dass wir es zu Beginn fast ausschließlich mit Nahkämpfern zu tun bekommen, die gegen unsere Kanonen nichts ausrichten können. Manchmal befinden sich einzelne Fernkämpfer im Mix, deren langsamen Projektilen wir aber leicht ausweichen können. Im letzten Drittel des Spiels gibt es eine vorhersehbare Wendung und ab dem Zeitpunkt stehen wir nur noch Feinden mit schnellfeuernden Maschinengewehren gegenüber, die uns vom anderen Ende der Karte mit einem Strahl an Kugeln angreifen, der die Lebensenergie rapide sinken lässt. Diesen Strahlen kann man auch nicht ausweichen, wenn man sich dem Gegner nähern möchte und so ist man immer auf der Suche nach Health Pickups anstatt weiterzukämpfen.
Wohin geht's? Die hakelige Steuerung trägt ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass man oft gefrustet eine Pause einlegen möchte. In Kämpfen funktioniert sie ganz ordentlich und bietet uns beim Feuern einen Twin Stick-Shooter. Nahkämpfe verkommen zu heftigem Button Mashing, da die wichtige Blockfunktion nur selten korrekt reagiert geschweige denn einen Effekt zeigt. Es gibt aber auch eine Menge Plattforming-Passagen, in denen der Mech völlig versagt. Doppelsprünge sind nur schwer zu timen und sich an einer Kante festzuhalten ist oftmals ein Ding der Unmöglichkeit. An einer Stelle hätte ich meinen Lauf fast aufgegeben, als ich zum X-ten Mal versucht habe, von einem Rohr an ein gegenüberliegendes zu springen.
Sci-Fi-Einerlei Die Story ist absolut generischer Sci-Fi-Brei, der darüberhinaus von einem fürchterlichen Hauptcharakter noch heruntergezogen wird. Jimmy stellt nur dumme Fragen, hält sich für den Größten und haut permanent die lächerlichsten Oneliner raus, wie etwa "Don't mess with a Hawkins!" oder "Who's the best?!". Sein Sprecher ist allerdings noch der fähigste im Cast, während der Rest von bemüht bis absolut grauenvoll rangiert. Den Vogel schießt jedoch General Venger ab, der seine Betonung wohl bei Christopher Walken gelernt hat und an den unMÖGlichsten StellEN seine AkZENte setzt. Dafür kann die Musik mit ihren recht rockigen Tönen überzeugen.
Grafisch erleben wir leider auch keine Action-Offenbarung. Der Mech und die Feindmodelle sehen ganz gut aus, aber alle Umgebungen sind eintönig, steril und wiederholen sich viel zu oft. Auch das Leveldesign an sich ist recht langweilig. Entweder geht es durch weite, leere Wüsten (ob nun in braun, grün oder weiß macht kaum einen Unterschied) oder durch enge, leere Tunnel (die gibt es hauptsächlich in grau).
Fazit:
Direkt zu Anfang meiner Zeit mit Blackwind stellte sich die Erwartung ein, dass der Titel zwar nicht grandios sein würde, man damit aber durchaus seinen Spaß haben kann. Zu Anfang stimmt das auch noch, doch viel zu schnell wird leider alles immer schlimmer. Die schlechte Kamera stört nicht, solange man die Feinde problemlos erledigt, aber sobald stärkere Gegner auftauchen, wird sie in Verbindung mit der hakeligen Steuerung zu einem weiteren Feind. Die Story ist schon zu Beginn uninspiriert und wird durch die schlechte Vertonung noch weiter hinuntergezogen und das durchaus spaßige und actionreiche Gameplay stagniert und wird mit der Zeit sehr eintönig. Dazu kommt die recht schwache Grafik, die vor allem in den Umgebungen nicht überzeugen kann und am Ende bleibt von einem doch recht unterhaltsamen Anfang nur noch eine Menge Frust zurück. Schade.
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